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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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umbringen.
    Â»Was hatte Mrs. Duvall mit diesen angeblichen Geistlichen zu schaffen?«
    Duvall berichtete, was er über den Schwindel mit Jenny’s House in Erfahrung gebracht hatte, und schilderte seine eigenen Nachforschungen, die ihn zu der schäbigen Absteige geführt hatten. Patout lächelte humorlos, als er von dem Hinweis
auf dem Friedhof Lafayette hörte. »Typisch Basile! Damit dürfte auch sein Tatmotiv klar sein.« Er schüttelte den Kopf und murmelte bedauernd: »Gott, er muß übergeschnappt sein.«
    Â»Nein, ist er nicht«, widersprach Duvall. »Wenn er verrückt wäre, hätte ich vielleicht Mitleid mit ihm und würde ihn schnell umbringen. Aber er ist ein verschlagener Kerl und weiß genau, was er tut, deswegen reiße ich ihm bei lebendigem Leib das Herz aus der Brust.«
    Â»Beherrschen Sie sich gefälligst, Duvall. Überlegen Sie, wo Sie sind.«
    Â»Ich weiß genau, wo ich bin, aber das ist mir scheißegal. Was ich hier sage, bleibt unter uns. Sie wollen so wenig wie ich, daß dieser begriffsstutzige Sheriff oder das FBI sich in den Fall einmischen, weil Sie den Ruf des New Orleans Police Departments und Ihres Freundes Basile schützen wollen.«
    Â»Basile hat den Dienst quittiert. Er ist nicht mehr bei der Polizei, also bin ich nicht mehr für ihn verantwortlich.«
    Â»Offiziell vielleicht nicht. Aber wenn er schon bald nach seinem Ausscheiden so verrückte Dinge tut, werden die Leute sich fragen, warum denn niemand die ersten Anzeichen erkannt hat, bevor er übergeschnappt ist. Warum hat man ihn nicht in Therapie geschickt, nachdem er Stuart erschossen hatte? Warum hat der Chef des Drogen- und Sittendezernats seine Gemütsveränderung nicht bemerkt? Sie sehen, worauf ich hinauswill, Patout? Wenn ich Basile nicht aufspüre, bevor die Polizei ihn schnappt, stecken Sie verdammt tief in der Scheiße.«
    Â»Hören Sie auf, mir zu drohen, Duvall!«
    Â»Ich erzähle Ihnen nur, wie die Dinge stehen.«
    Â»Wenn Basile sich strafbar gemacht hat, wird er dafür zur Rechenschaft gezogen.«
    Â»Da haben Sie verdammt recht, das wird er!«
    Patout wünschte sich, Burke wäre hier. Es hätte ihn gefreut, daß er Pinkie Duvall so weit gebracht hatte, einen ganz gewöhnlichen
Wutanfall zu bekommen. Patout genoß es wirklich, Duvall so aufgelöst zu erleben. Im stillen gratulierte er seinem Freund dazu.
    Â»Vielleicht ist es schwieriger, Basile umzubringen, als Sie denken«, sagte er. »Sind Sie sich darüber im klaren, mit was für einem Menschen Sie es da zu tun haben? Basile trieft geradezu vor Integrität. Ehre ist sein zweiter Vorname.«
    Â»Wirklich?« Duvall schnaubte verächtlich. »Sie kennen ihn anscheinend nicht so gut, wie Sie glauben.«
    Â»Vielleicht nicht«, gestand Patout ein. »Ich hätte nicht gedacht, daß er alles auf eine Karte setzen und etwas so Dramatisches tun würde, aber er hat’s getan, was die Situation für Sie noch gefährlicher macht. Basile rechnet mit keiner friedlichen Lösung. Er tut Ihrer Frau nichts. Um ihre Sicherheit mache ich mir keine Sorgen. Aber ich bin sehr um Ihre besorgt.«
    Â»Ich habe keine Angst vor diesem ausgebrannten Excop, der sich als Priester ausgibt, verdammt noch mal!«
    Â»Das sollten Sie aber. Basile ist clever. Weit cleverer als ich und vielleicht sogar cleverer als Sie, Duvall – auch wenn Sie das für unmöglich halten. Und sein Motiv ist Rache. Das ist sein starkes Motiv. Es ist töricht, ihn nicht zu fürchten.«
    Duvall funkelte ihn an, protestierte aber weder gegen die Beleidigung noch gegen das Charakterbild, das Patout von Basile entwarf. »Wer war der andere Kerl?«
    Â»Der zweite Geistliche? Keine Ahnung.«
    Â»Wo soll ich mit der Suche nach Basile anfangen?«
    Â»Das weiß ich auch nicht. Aber mit diesem Kleinbus kommt er nicht weit. Der Beschreibung nach muß er leicht zu erkennen sein.«
    Â»Der Bus ist bereits gefunden.«
    Das verblüffte Patout. »Wo? Wer hat ihn gefunden?«
    Â»Ich habe ein paar Leute losgeschickt, damit sie ihn suchen. Sie haben ihn vor zwei Stunden gefunden – verlassen und halb im Wasser eines Bayous zwischen hier und Houma versunken.«
    Â»Wo ist er jetzt?«
    Â»Das erfahren Sie nie.«
    Â»Duvall, ich bestehe darauf, daß er als Beweismittel der Polizei übergeben wird.«
    Â»Sie bestehen

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