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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Schwester hatte eine schlimme Angina.«
    Â»Geht’s ihr wieder gut?« erkundigte Flarra sich hörbar besorgt.
    Â»Noch ein paar Tage Ruhe, dann ist sie wieder auf dem Damm.«
    Â»Warum habe ich davon nichts erfahren?«
    Â»Remy wollte nicht, daß du dir unnötig Sorgen machst, deshalb hat sie das Personal gebeten, dir nichts davon zu sagen. Sie bekommt Antibiotika und hat sich schon gut erholt, auch wenn sie noch starke Halsschmerzen hat. Daher kann sie kaum reden. Und ich habe mit einem Fall zu tun, der meine gesamte Zeit beansprucht. Entschuldige bitte, daß ich dich nicht angerufen habe. Das war unverzeihlich von mir.«

    Pinkie horchte auf das Schweigen am anderen Ende, während Flarra seine Lügengeschichte verarbeitete. Wenn er ihr die Wahrheit gesagt hätte, hätte er auch noch eine hysterische junge Frau am Hals, was seine Probleme nur vergrößert hätte. Flarra war impulsiv und unberechenbar; er wollte sich nicht auch noch Sorgen darüber machen müssen, wie sie auf die Entführung ihrer Schwester reagieren würde. Bald würde er vor der Aufgabe stehen, ihr Remys Ableben beizubringen, aber diese Brücke würde er überqueren, wenn er sie erreichte.
    Â»Kann ich morgen kommen und sie besuchen?« fragte sie.
    Â»Das geht leider nicht, Liebes. Die Entzündung ist sehr ansteckend. Remy würde auf keinen Fall wollen, daß du sie auch bekommst. Schwester Beatrice würde uns nie verzeihen, wenn wir bei euch im Internat eine Anginaepidemie auslösen.«
    Â»Wer hat Remy das Medikament verschrieben?«
    Â»Welche Rolle spielt das?«
    Â»Ich weiß nicht, Pinkie, aber ich … Remy ist in letzter Zeit so matt und abgespannt gewesen.«
    Â»Und?«
    Â»Nun, ich hab’ mir überlegt – es ist natürlich bloß eine Vermutung  –, aber könnte sie nicht, du weißt schon, schwanger sein?«
    Pinkie starrte den Briefbeschwerer aus Steuben-Kristallglas auf seinem Schreibtisch an, ohne ihn wirklich zu sehen. Er nahm nur die absurde Vermutung seiner jungen Schwägerin wahr, die ihm plötzlich gar nicht mehr so absurd vorkam.
    Ohne etwas von seiner Reaktion zu ahnen, fuhr Flarra fort: »Wenn ja, sollte sie dann Antibiotika nehmen?«
    Â»Sie ist nicht schwanger.«
    Â»Weißt du das bestimmt?«
    Â»Meinst du nicht, daß ich es wüßte, wenn meine Frau schwanger wäre?« blaffte er.
    Â»Du brauchst mir deswegen nicht gleich den Kopf abzureißen.
Ich will mich nicht in eure Angelegenheiten mischen, Pinkie. Aber ich vermute, daß Remy sich insgeheim ein Baby wünscht und traurig ist, weil sie anscheinend keins bekommen kann. Ich habe gehofft, das könnte der Grund für ihre Niedergeschlagenheit sein. Ich habe sie neulich sogar gefragt.«
    Â»Was hat sie geantwortet?«
    Â»Sie hat nein gesagt.«
    Â»Da hast du’s. Wozu sollte sie lügen?«
    Â»Vermutlich hast du recht«, gab Flarra zu. »War nur so eine Idee.« Dann bat sie ihn, Remy den Telefonhörer ans Ohr zu halten. »Ich will bloß ein paar Worte mit ihr reden. Sie braucht nicht mal zu antworten.«
    Â»Sie schläft gerade.«
    Â»Ach, dann will ich sie lieber nicht wecken«, sagte Flarra enttäuscht.
    Â»Remy hat von deinen Anrufen erfahren und weiß deine Besorgnis zu schätzen.«
    Â»Mir hat noch was anderes Sorgen gemacht«, fügte sie hinzu. »Remy muß diese Sache mit Errol schrecklich nahegegangen sein.«
    Â»Du hast davon gehört?«
    Â»Ich hab’s in der Zeitung gelesen. Remy ist bestimmt fast ausgeflippt.«
    Â»Tatsächlich weiß sie noch gar nichts davon. Sie war so krank, daß ich es nicht übers Herz gebracht habe, ihr davon zu erzählen.«
    Â»Hat die Polizei schon eine Spur?«
    Â»Nicht daß ich wüßte. Ich fürchte, daß das eins dieser sinnlosen Gewaltverbrechen gewesen ist – ein Mord, der nie aufgeklärt werden wird.«
    Â»Errol war bärenstark«, überlegte sie laut. »Wie hat ihn ein gewöhnlicher Straßenräuber bloß überwältigen können?«
    Â»Ich will nicht schlecht von einem Toten reden, aber Errols Körperkräfte haben seine Geistesgaben bei weitem überstiegen.
Es war wirklich leichtsinnig von ihm, mitten in der Nacht allein auf dem Uferdamm spazierenzugehen.«
    Â»Schon möglich, aber ich finde es seltsam, daß …«
    Pinkie, der von ihrem

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