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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Burke sich nicht verzeihen, ihn in diese Sache hineingezogen zu haben.
    Â»Burke!«
    Er hatte erst zwanzig Meter zurückgelegt, als Dredds Stimme das Geräusch des Außenbordmotors übertönte. Er drehte sich um und sah, daß Dredd ihm zuwinkte, er solle zurückkommen. Burke wendete sein Boot und rief: »Was gibt’s?«
    Â»Telefon für dich.«

    Sein Herz begann zu jagen. Hatte er sich mit der Zeit verschätzt? Hatte Duvall seinen Anruf so schnell zurückverfolgt? war er bereits hierher unterwegs? Er fühlte einen Adrenalinschub und sprang auf den Anleger, bevor noch das Boot alle Fahrt verloren hatte. »Wer ist dran?«
    Â»Dein Bruder.«
    Burke blieb stehen. »Joe?«
    Â»Hast du mehr als einen?«
    Â»Was will er? Wie hat er gewußt, daß ich hier zu erreichen bin?«
    Â»Solltest du das nicht lieber ihn fragen?«
    Burke trabte in den Laden und griff schweratmend nach dem Telefonhörer. »Joe?«
    Â»Hallo, Burke. Kaum zu glauben, daß ich dich persönlich erwische. Ich habe angerufen, damit Dredd dir ausrichtet, du möchtest mich anrufen, falls du bei ihm aufkreuzt.«
    Â»Alles in Ordnung mit dir?«
    Â»He, großer Bruder, mir geht’s bestens. Aber du steckst angeblich in der Scheiße. Jedenfalls scheinen das viele zu glauben.«
    Â»Wovon redest du?«
    Â»Fangen wir damit an, daß Douglas Patout gestern morgen in aller Frühe bei uns aufgetaucht ist. Er ist fast die ganze Nacht durchgefahren und war in verdammt trüber Stimmung.«
    Â»Weswegen?«
    Â»Wegen deines geheimnisvollen Verschwindens. Er hat ziemlich herumgedruckst, bevor er zuletzt gesagt hat, daß du in der Klemme steckst. Hat mich gefragt, ob ich weiß, wohin du verschwunden bist.«
    Â»Worauf du ihm …«
    Â»Worauf ich ihm die Wahrheit gesagt habe. Ich hab’s nicht gewußt. Ich habe ihm erklärt, daß ich zwar einen Verdacht habe, mich aber aus Loyalität dir gegenüber nicht äußern will.«
    Â»Gut. Danke, Joe.«

    Â»Augenblick, das ist noch nicht alles. Während Linda mit ihm in der Küche gesessen hat, habe ich im Arbeitszimmer einen Anruf entgegengenommen. Es war Mac McCuen.«
    Â»Du lieber Himmel. Was hat er gewollt?«
    Â»Dasselbe. Seine Andeutungen waren etwas dramatischer …«
    Â»Typisch Mac.«
    Â»Aber ich habe ihm nichts anderes gesagt als Patout – daß ich ihm leider nicht helfen kann.
    Nachdem Patout weg war, habe ich zweimal versucht, Dredd zu erreichen, weil ich gedacht habe, du seist vielleicht in der Fischerhütte und hättest bei ihm vorbeigeschaut. Beide Male ist Dredd nicht ans Telefon gegangen. Da bin ich nervös geworden und habe befürchtet, du wärst wirklich in Gefahr.«
    Â»Bin ich nicht.«
    Â»Warum glauben das dann sowohl Patout als auch dieser McCuen? McCuen wollte sich einfach nicht abwimmeln lassen.«
    Â»Ich weiß, wie hartnäckig er sein kann.«
    Â»Er hat mich mitten in der Nacht angerufen und noch viel aufgeregter belabert als beim erstenmal. Ich hab’ ihm gesagt, er soll sich zum Teufel scheren.«
    Â»Gut.«
    Â»Aber heute morgen hat er schon wieder angerufen, Burke. Unterdessen ist Linda in heller Aufregung, weil sie glaubt, du bist tot oder sonstwas. McCuen bittet und bettelt, schwört tausend Eide, daß er nur dein Bestes will, und beteuert, wir müßten deine Beerdigung planen, wenn ich ihm nicht sage, was er wissen will. Er behauptet, daß du so gut wie tot bist, wenn ich ihm keinen Hinweis auf deinen Aufenthaltsort gebe. Also habe ich’s getan.«
    Â»Was getan?«
    Â»Ihm einen Hinweis gegeben.«
    Burke trat einen Schritt zurück und schlug mit dem Hinterkopf kräftig an die Bretterwand.

    Â»Was wird überhaupt gespielt, Burke? Hab’ ich was falsch gemacht?«
    Burke konnte seinem Bruder keinen Vorwurf daraus machen, daß er McCuen Auskunft gegeben hatte. Mac war hartnäkkig und konnte sehr überzeugend argumentieren. Joe hatte aus durchaus ehrenwerten Motiven gehandelt. »Mach dir keine Sorgen.«
    Â»Was läuft eigentlich? Kann ich dir irgendwie helfen? Patout hat gesagt, es handle sich um eine vertrauliche Polizeisache.«
    Â»Irgendwas in dieser Art.«
    Â»Burke, falls du doch Hilfe brauchst …«
    Â»Hör zu, Joe, tut mir leid, aber ich hab’s gerade ziemlich eilig.« Burkes Verstand arbeitete auf Hochtouren. Jetzt begann er,

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