Im Haus meines Feindes
Küchenausguà fielen schwere Tropfen.
Joe Basile hatte sich getäuscht. Oder er war ebenso gerissen wie sein älterer Bruder, hatte Gefahr für Burke gewittert und dessen leichtgläubigen Kollegen bewuÃt irregeführt.
Was nun? Verdammt, was sollte er jetzt machen? Ohne Basile durfte er nicht zurückkommen. Ohne Basile ⦠Daran wollte er nicht einmal denken, aber jedenfalls stand fest, daà die stinkenden, furchteinflöÃenden Sümpfe nichts im Vergleich zu der Hölle waren, die ihn in New Orleans erwartete, wenn er Basile nicht mitbrachte.
Mac wandte sich angewidert ab. Dann macht er abrupt halt und holte erschrocken tief Luft, als er die Silhouette sah, die sich auf der Fliegengittertür abzeichnete.
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Dredd war dabei, eine Langleine mit Ködern zu bestücken, als auf der Zufahrt von der HauptstraÃe ein Auto erschien. Er beobachtete, wie es näher kam, langsamer wurde und zum Stehen kam. Der Fahrer stieg aus. Als er Dredd sah, winkte er ihm zu.
»Hi, Dredd.« Gregory James kam zögernd den Anleger entlang. Er grinste verlegen. »Wie gehtâs immer?«
»ScheiÃkerl!« knurrte Dredd. »Wo ist mein Boot? Ich hätte gute Lust, Sie aufzuschlitzen und Ihre Eingeweide als Köder zu benützen.« Er fuchtelte mit dem Messer herum, mit dem er seine Köder zugeschnitten hatte.
Gregory hob die Hände, als ergebe er sich. »Die Sache mit Ihrem Boot tut mir echt leid. Ich bezahle es Ihnen. Mein Daddy ist reich.«
»Was machen Sie hier? Schade, daà Sie nicht früher gekommen sind. Ihr Freund Burke Basile war vorhin da.«
»Wo ist er jetzt?«
»Das wüÃten Sie gern, was?«
»Können wir reingehen und dort weiterreden?«
Der Alte wandte sich ab. »Ich habâ Wichtigeres zu tun.«
»Bitte, Dredd. Sehen Sie mich an.«
Dredd machte kehrt und betrachtete das Gesicht des jungen Mannes genauer. Es war teilweise noch immer geschwollen und mit Prellungen übersät. Aber zwischen den blauen Flecken war die Haut leichenblaÃ, und sein Gesichtsausdruck verriet Angst und Nervosität.
Mit gemurmelten Verwünschungen wegen seiner eigenen Gutherzigkeit bedeutete Dredd Gregory, ihm in den Laden zu folgen. Sobald sie über die Schwelle getreten waren, fing Gregory zu brabbeln an. »Ich habe nur zehn Minuten Zeit.«
»Und dann?«
»Dann kommen sie her. Sie habenâs auf Sie abgesehen. Sie wollen Sie notfalls mit Waffengewalt zwingen, Sie foltern, was weià ich. Aber sie fahren nicht ohne Remy Duvall und Burke Basile zurück, und Sie sollen sie zum Versteck der beiden führen.«
»Den Teufel werdâ ich tun!«
»Dann bringen sie Sie um.«
»Wer sind sie?«
»Männer, die für Duvall arbeiten.«
»Bardo?«
Gregory schüttelte den Kopf. »Bardo ist in der Stadt geblieben. Zwei andere Kerle. Sie haben mir in meinem Haus aufgelauert, als ich heimgekommen bin.«
»Weiter!«
»Ich habe letzte Nacht einen Handel mit Duvall abgeschlossen. Er hat mich vor die Wahl gestellt, entweder im Gefängnis zu landen, wo er dafür sorgen würde, daà ich miÃbraucht und zu Tode gequält werde, oder diese Berufskiller an den Ort zu führen, an dem ich Basile und Duvalls Frau zuletzt gesehen habe.«
Dredd schnaubte verächtlich. »Das klingt ja nach ânem Klassedeal für eine feige Schwuchtel.«
»Würde ich Sie denn warnen, wenn ich den Deal wirklich akzeptiert hätte?« fragte Gregory mit vor Verzweiflung quiekender Stimme. »AuÃerdem bringen sie mich auch um, sobald ich ihnen nichts mehr nützen kann.«
»Warnen Sie mich deshalb? Damit ich Sie vor den beiden beschütze?«
»Wahrscheinlich. Aber, vielleicht auchâ¦Â« Er zupfte an seiner Unterlippe, die wieder leicht zu bluten begann. »Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil Basiles Plan meinetwegen gescheitert ist. Und Mrs. Duvall wurde durch meine Schuld angeschossen. Oder vielleicht auch, weil ich immer den leichtesten Weg gewählt habe und das jetzt wiedergutmachen will.«
»Heben Sie sich das für die Beichte auf«, sagte Dredd verächtlich. »Aschermittwoch ist erst übermorgen. Dann könnten Sie Abbitte leisten.«
»Okay, ich kann Ihnen nicht verübeln, daà Sie meinen Motiven miÃtrauen. Aber uns bleiben nur noch sieben Minuten. Sie warten an der HauptstraÃe. Wenn ich nicht rechtzeitig zurück
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