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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ebenso rasch zu sprechen. »Unterbrich mich bitte nicht. Tu einfach, was ich dir sage. Fahr für ein paar Tage weg. Nimm die Familie mit. Fahr mit dem Auto, zahl überall bar. Keine Kreditkarten, keine öffentlichen Verkehrsmittel.«
    Â»Was zum Teufel …«
    Â»Tu’s einfach!« sagte Burke drängend. »Ich liebe euch alle – dich, Linda, die Kids. Tu einfach, was ich dir sage.«
    Nach kurzer Pause stimmte Joe widerstrebend zu. »Also gut. Für wie lange?«
    Â»Ich rufe dich im Büro an und hinterlasse eine Nachricht auf deinem Anrufbeantworter. Laß dir ein neues Kennwort geben. Sag keinem Menschen, wohin du fährst. Okay?«
    Â»Klar.«
    Â»Und noch was, Joe: Ruf Nanci Stuart an.«
    Â»Kevins Witwe?«
    Â»Richtig. Sag ihr, daß sie mit den Jungen wegfahren soll. Dieselben Anweisungen. Sie muß ebenso dringend fort. Kapiert?«
    Â»Ja.«
    Â»Danke, Joe. Wann hat Mac heute morgen angerufen?«
    Â»Vor weniger als einer Stunde.«
    Â»Aus New Orleans?«

    Â»Vermutlich.«
    Â»Hast du ihm beschrieben, wie er zu Dredd kommt?«
    Â»Nein. Er wollte sich den Umweg sparen und gleich zu unserer Hütte rausfahren.«
    Scheiße! »Ich muß jetzt wirklich gehen. Paß gut auf dich auf, Joe.«
    Er hängte den Hörer ein und stürmte ins Freie. Dredd war auf der Galerie und blockierte ihm den Weg. Burke wich ihm geschickt wie ein Footballspieler aus und rannte mit unvermindertem Tempo den Anleger entlang. »Joe hat Mac McCuen beschrieben, wo unsere Hütte liegt!« rief er Dredd über die Schulter hinweg zu.
    Â»Verdammt. Auf welcher Seite steht McCuen?«
    Â»Weiß ich nicht. Genau das macht mir Sorgen.«
    Â»Bringt er jemand mit?«
    Â»Würd’ mich nicht wundern. Jedenfalls muß ich ihn vorher abfangen.«
    Â»Soll ich mitkommen?«
    Â»Die Sache ist mein Problem, Dredd. Wirf die Leine los, ja?« sagte er, als er ins Boot sprang.
    Â»Ich hatte auch mal ein Problem, und du hast mir geholfen.«
    Â»Du hast mir bereits geholfen. Und dafür bin ich dir ewig dankbar.« Burke ließ den Außenbordmotor an. Ȇbrigens wollte ich dir noch sagen, wie gut deine Medizin gewirkt hat. Remys Wunden sind schon fast verheilt. Sollte mir etwas zustoßen, mußt du ihr unbedingt sagen, daß … Sag ihr einfach, daß … daß mir alles leid tut.«

35. Kapitel
    Mac McCuen überschlug in Gedanken, wie gut seine Chancen waren, sich hier zu verirren, und hielt sie für ausgezeichnet.
    Das Boot hatte er von einem Mann mit mehr Warzen als Zähnen gemietet, der behauptete, nie etwas von den Brüdern Basile oder ihrer Fischerhütte gehört zu haben. McCuen vermutete, daß der Kerl log, und war froh, sich Joe Basiles Wegbeschreibung notiert zu haben. Die Einheimischen schienen diese Sümpfe als ihr Revier zu betrachten und sich über jeden Fremden zu ärgern, der dort einzudringen versuchte.
    Seinetwegen konnten sie diesen gottverlassenen Landstrich für sich behalten. Mac verstand nicht, weshalb manche Leute so von der natürlichen Schönheit der Bayous und Sümpfe seines Heimatstaats schwärmten. Hier wimmelte es von Insekten, Schlangen, Alligatoren, Luchsen, Wildschweinen und weiteren Wildtieren, und er wollte nichts damit zu schaffen haben. Schon als Junge hatte er nicht viel für die freie Natur übrig gehabt. Auf jeder Pferderennbahn fand er bereits alles, was er an Natur brauchte. Auf Rennbahnen und im eigenen Garten.
    Als er an sein Zuhause dachte, fiel ihm wieder Toni ein. Gott, was mußte sie denken? Gestern abend – ungefähr zu dem Zeitpunkt, an dem er sich mit Del Ray Jones und Wayne Bardo hätte treffen sollen – hatte er in höchster Eile gepackt und seine junge, schöne Frau zu ihrer Mama nach Jackson, Mississippi, verfrachtet. Als er angefangen hatte, ihre Sachen in die Koffer zu werfen, war sie natürlich etwas sauer gewesen und hatte wissen wollen, was zum Teufel das solle.
    Er hatte eine Lügengeschichte über einen verhafteten Dealer improvisiert, der den an der Festnahme beteiligten Drogenfahndern mit Racheakten gegen ihre Angehörigen gedroht
hatte. »Vermutlich bloß leeres Gerede, aber Patout hat uns angewiesen, die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.«
    Sie hatte ihm diese Lüge geglaubt. Aber selbst wenn sie es nicht getan hätte, wäre er unnachgiebig geblieben. Zu

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