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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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durchlebt, daß sie ihn überwältigten und er sich nicht länger zurückhalten konnte.
    Der Höhepunkt war viel zu rasch vorüber. Er hob den Kopf mit einer Entschuldigung auf den Lippen. Aber ihre Gesichtszüge waren weich und schlaff. Auf ihrer Oberlippe standen winzige Schweißperlen; ihre Augen waren geschlossen. Unter ihm hob und senkte sich ihre Brust. Die Brustspitzen waren aufgerichtet. Er fuhr ganz leicht mit dem Daumen darüber. Er
spürte, wie ein Zittern ihren Leib durchlief, bevor sie sich im nächsten Augenblick auf die Unterlippe biß.
    Er schob sich etwas nach vorn und blieb in ihr, um diesen flimmernden, pulsierenden Druck mitzugenießen. Als die Wellen abklangen, wälzte er sich auf die Seite, zog sie eng an sich, drückte ihren Kopf an seine Brust und streichelte ihren Rücken. So blieben sie lange liegen, und er wäre am liebsten ewig in dieser Umarmung geblieben. Aber er hatte das Bedürfnis, etwas zu sagen.
    Â»Hör zu, ich weiß, wie fromm du bist. Du hältst Ehebruch wahrscheinlich für eine Todsünde. Wenn du willst, kannst du also behaupten, ich hätte dich dazu gezwungen. Aber … aber bitte fühle dich deswegen nicht schlecht, okay? Ich will nicht, daß du dich deswegen schlecht fühlst. Nicht meinetwegen.«
    Sie neigte ihren Kopf nach hinten, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Sie legte eine Hand auf seine Wange und erwiderte seinen Blick. »Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich bin nicht richtig verheiratet.«

38. Kapitel
    Vom Fenster seines Arbeitszimmers aus beobachtete Pinkie die ausgelassene Menge unten auf der Straße. Der Orpheus-Festzug war vorüber, aber die Massen drängten sich noch immer, um mit Begeisterung zu sündigen, bevor in gut vierundzwanzig Stunden die Fastenzeit begann.
    Er drehte sich um, als hinter ihm die Tür geöffnet und geschlossen wurde. Bardo kam ungewöhnlich bedrückt hereingeschlichen. »Meine Männer wollen sich draußen nicht blicken lassen. Sie sagen, daß es dort noch immer von Gesetzeshütern in allen Formen wimmelt. Cops, Sheriffs, State Police, Coroner. Was man sich nur denken kann.«
    Â»Wurde inzwischen bestätigt, daß McCuen tot ist?«
    Â»Mausetot. Wie man hört, soll Patout ihn umgelegt haben, um Basile zu schützen.«
    Â»Was ist mit Basile?« fragte Pinkie.
    Â»Sie werden es nicht glauben. Patout hatte ihn festgenommen, aber Basile konnte fliehen.«
    Duvall fluchte gotteslästerlich.
    Â»Basile hat den alten Knacker überwältigt, der dort draußen Proviant und Köder verkauft.«
    Â»Ãœberwältigt, daß ich nicht lache!« brüllte Duvall. »Hat Patout das etwa geglaubt?«
    Â»Weiß ich nicht.«
    Â»Gregory hat uns doch erzählt, daß Basile und dieser alte Wie-heißt-er-gleich-Wieder die besten Freunde sind. Wenn es dort draußen wirklich von Polizei wimmelte, wäre nicht mal Sankt Basile ohne fremde Hilfe die Flucht gelungen. Und was zum Teufel ist aus Gregory und den Männern geworden, die wir ihm mitgegeben haben? Irgendwelche Neuigkeiten?«

    Bardo schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    Â»Ich glaube nicht, daß sie je bis zu Dredds Laden gekommen sind. Sie haben uns offensichtlich verkauft.«
    Â»Es sind zwei meiner zuverlässigsten Jungs«, widersprach Bardo. »Ich sage ihnen, was zu tun ist, und sie tun es – ohne Fragen zu stellen.«
    Â»Gregory James stammt aus einer stinkreichen Familie. Er hat die beiden bestochen, damit sie ihn laufenlassen. Jetzt sind sie vermutlich schon in Vegas und bumsen je zwei Nutten auf einmal.«
    Â»Die lassen sich nicht bestechen«, stellte Bardo unbeirrt fest.
    Â»Dann erklären Sie mir mal, wo sie jetzt sind.«
    Bardo zuckte mit den Schultern, und Pinkie fluchte.
    Er konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals so hilflos und unfähig gefühlt zu haben. Zweimal hatte er eine ausgezeichnete Gelegenheit gehabt, Basile zu fassen, aber beide Versuche waren fehlgeschlagen. McCuen hatte offenbar die Absicht gehabt, Del Ray Jones zu umgehen und auf eigene Faust zu handeln. Dagegen hatte Duvall nichts. Er fand McCuens Initiative sogar bewundernswert. Aber es war schiefgegangen, und McCuen war tot. Danke, Douglas Patout, dachte Pinkie. Mit dem würde er sich auch noch befassen müssen.
    Jedenfalls war Gregory James verschwunden und hatte zwei erfahrene Berufskiller mitgenommen. Wie

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