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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Patout, der ihn schon eine Weile beschattet hatte, ist ihm gefolgt. Er muß ihn die ganze Zeit im Visier gehabt haben. Die Kugel hat sein Herz von hinten durchschlagen. Den Rest will Patout nun unbedingt streng nach Vorschrift abwickeln.«
    Â»Das ist nicht alles. Duvall läßt auch nicht locker. Er hat’s auf dich abgesehen, Jungchen.«
    Während Dredd scheinbar nicht mehr tat, als die Verladung von Macs Leiche in den Krankenwagen zu beobachten, erzählte er Burke, daß Gregory bei ihm aufgetaucht war und ihn vor den beiden Killern in seiner Begleitung gewarnt hatte.
    Â»Was du Patout von den beiden angeblichen Anglern erzählt hast, hat also gestimmt?«
    Â»Größtenteils«, sagte Dredd. »Sie waren hier, sind aber nicht mehr weggefahren.«
    Seine Worte klangen so ominös, daß sie nicht zu weiteren Fragen verlockten. Burke wollte lieber nicht so genau wissen, was aus diesen beiden Männern geworden war. »Was ist mit Gregory?«
    Â»Für den Jungen besteht noch Hoffnung. Er hätte uns echt reinlegen können, aber er hat sich sehr anständig verhalten. Ich hab’ ihm geraten, er soll abhauen, und er hat meinen Rat befolgt.«
    Â»Gut.« Er zerrte an den Handschellen. »Hilf mir aus diesen verdammten Dingern raus.«
    Dredd wandte sich vom Fernseher ab. »Die Leiche ist eingeladen,
und Patout redet mit dem Sheriff. Wir haben schätzungsweise noch neunzig Sekunden Zeit, um dir die Flucht zu ermöglichen.«
    Â»Wo ist meine Pistole?«
    Â»Die hat Patout. Aber ich leihe dir eine von meinen.«
    Dredd holte eine Magnum 357 aus einer Schublade, zog das Magazin heraus, um sich davon zu überzeugen, daß es voll war, griff sich eine Schachtel Munition und half Burke beim Aufstehen. Der hatte weiche Knie, und sein Kopf fühlte sich wie eine wackelig auf seinen Schultern sitzende Wassermelone an, aber er folgte Dredd durch mehrere windschiefe Räume und die Hintertür ins Freie hinaus.
    In einem Werkzeugschuppen, in dem sämtliche seit der Eisenzeit erfundenen Geräte zu hängen schienen, fand Dredd einen Bolzenschneider, mit dem er die Handschellen aufzwickte. Er gab Burke die Pistole und die Schachtel mit Munition, dann zog er ein Boot unter dem Anleger hervor.
    Â»Du verbrauchst meine Boote wie ein geiler Junge die erste Schachtel Gummis. Wenn du so weitermachst, kann ich hier bald zusperren.«
    Â»Den Schaden ersetze ich dir, Dredd.«
    Â»Ja, ja, aber paß nur auf, daß du nicht umkommst, bevor du ihn ersetzen kannst. Der Tank ist voll, aber laß den Motor erst an, wenn du mindestens ’ne halbe Meile weg bist. Kannst du so weit paddeln?«
    Â»Ich muß! Remy ist dort draußen allein.«
    Â»Basile? Du hast sie gern?«
    Die beiden Männer wechselten einen langen Blick, aber Burke sagte nur: »Noch mal vielen Dank, Dredd.«
    Â»Nichts zu danken. Alles Gute und … oh, Scheiße. Das ist mir jetzt echt zuwider.«
    Burkes Faust krachte gegen Dredds Kinn, und nicht einmal der buschige Bart konnte die Wucht seines Kinnhakens mildern. Als der alte Mann nach hinten kippte, traf ihn ein zweiter
Schlag an der Schläfe, weil Buke leider dafür sorgen mußte, daß alles so aussah, als habe er ihn überwältigt. Er schlug jedoch nicht so kräftig zu, daß Dredd später noch lange Kopfschmerzen gehabt hätte.
    Dann sprang er ins Boot und stieß vom Anleger ab.
    Als er nach dem Paddel griff, hörte er hinter sich aufgeregte Schreie und herantrabende Schritte.
    Zum Teufel mit dem Gepaddel; Burke ließ den Außenbordmotor an und gab Vollgas.
    Â 
    Schon ab Mittag begann Remy, nach ihm Ausschau zu halten. Sie verzichtete sogar aufs Mittagessen, weil sie annahm, daß er hungrig sein würde, wenn er zurückkam, und dann mit ihm essen wollte. Aber die Mittagszeit verstrich, und weit und breit war nichts von ihm zu sehen.
    Während des langen Nachmittags wagte sie sich nach draußen, um den ersten Sonnentag zu genießen, den sie in den Sümpfen erlebte, aber sie konnte sich an der exotischen Schönheit ihrer Umgebung nicht recht freuen, weil sie ständig an Basile denken mußte und sich überlegte, weshalb er so lange fortblieb.
    Der Sonnenuntergang vergrößerte ihre Angst noch. Sie ging wie ein Wachposten auf dem Steg auf und ab. Sie horchte auf das Geräusch eines Außenbordmotors, aber sie hörte nichts außer den nächtlichen Geräuschen

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