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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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verlange, daß Basile gefunden wird, Patout. Ich will, daß jeder gottverdammte Quadratzentimeter von Louisiana abgesucht wird, bis er aufgespürt ist und vor Gericht gestellt werden kann.«
    Â»Ich bezweifle ernstlich, daß es Ihnen um Gerechtigkeit geht«, sagte Patout irritierend gelassen. »Sie haben die Sache nie als Entführung betrachtet, sonst hätten Sie das gesamte FBI vom Direktor abwärts nach Ihrer Frau fahnden lassen. Aber wenn Sie darauf bestehen, verständige ich das FBI, damit es Mrs. Duvall zu ihrer Entführung befragt.«
    Pinkies Hand umklammerte das Telefon so krampfhaft, daß seine Fingerknöchel weiß waren. Der Brillantring schnitt sich schmerzhaft in seinen kleinen Finger ein. Aber er hatte diesen Feststellungen nichts entgegenzusetzen, und das wußte Patout genau.
    Â»Darf ich ganz offen sein?« Ohne Pinkies Erlaubnis abzuwarten,
fuhr Patout fort: »Alles weist darauf hin, daß es sich um eine Ehekrise handelt. Und dafür sind nicht die Polizeidienststellen zuständig, sondern Ihre Frau und Sie. Und vielleicht noch Basile. Ich schlage vor, daß Sie es unter sich abmachen.«
    Pinkie wußte später nicht mehr genau, wie er es geschafft hatte, nicht zu explodieren, jedenfalls hatte es ungeheure Selbstbeherrschung erfordert. Patouts scheinheilige Bemerkungen stellten sie bis zum äußersten auf die Probe.
    Â»Danke für den Rat, Patout, aber ich brauche keine Ratschläge von Ihnen, wie ich meine Frau behandeln soll. Ihnen wär’s am liebsten, wenn die Sache damit erledigt wäre, nicht wahr? Sie möchten sie mit einer hübschen Schleife zubinden und wegstellen, um sich nie mehr damit befassen zu müssen. Nachdem Sie Ihren Freund Basile die ganze Zeit in Schutz genommen haben, wären Sie jetzt erleichtert, wenn er halbwegs heil aus dieser Sache rauskäme.«
    Pinkie, der in ständiger Angst lebte, seine Telefone könnten abgehört werden, war zu clever, um übers Glasfaserkabel zu erläutern, was er mit Basile vorhatte. Er hatte Patout – vielleicht unvorsichtigerweise – bereits mitgeteilt, daß er den ehemaligen Drogenfahnder liquidieren lassen werde. Er sah keinen Grund, diese Drohung jetzt zu wiederholen.
    Aber Patout sollte wissen, daß er sich seine Einstellung und seine mangelnde Kooperationsbereitschaft gut merken würde. »Ihr großes Ziel, die Nummer eins im New Orleans Police Department zu werden, können Sie sich abschminken, Patout. Von dieser Minute an werden Ihre Feinde von allen Seiten zum Angriff blasen. Darauf können Sie Gift nehmen!«
    Es sprach für Patout, daß er trotzdem cool blieb. »Ich habe einen Polizeihubschrauber angefordert, der mich nach Jefferson Parish bringt. Ich werde Mrs. Duvall persönlich heimbegleiten. In ein paar Stunden sind wir da.« Das schnurlose Telefon in Pinkies Hand verstummte.

    Â 
    Roman erschien an der Tür und fragte zögernd: »Kommt Mrs. Duvall heute heim, Sir?«
    Â»Ganz recht, Roman.«
    Â»Der Herr sei gelobt!«
    Â»Hmmm. Ja.« Pinkie trommelte mit den Fingern gedankenverloren einen Marsch auf der Tischdecke. Kurze Zeit später sah er lächelnd zu seinem Butler auf. »Ich denke, das sollte groß gefeiert werden, findest du nicht auch?«
    Â»Dann haben Sie also nicht vergessen, Sir, daß heute Mardi Gras ist? Für einige Zeit der letzte Tag, an dem wir eine Party geben können.«
    Â»Nein, Roman, das hatte ich nicht vergessen. Ich war nur anderweitig abgelenkt. Ich hatte vor, eine große Party zu geben. Hier. Heute abend. Kümmerst du dich um die Vorbereitungen?«
    Â»Schon geschehen, Sir,«
    Roman hastete hinaus, um dem restlichen Personal die frohe Botschaft zu überbringen. Pinkie tippte die Nummer von Bardos Mobiltelefon ein. »Remy ist wieder aufgetaucht.«
    Â»Wo?«
    Â»Die Einzelheiten erzähle ich Ihnen später. Patout liefert sie hier ab.«
    Â»Und Basile?«
    Â»Gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt.«
    Â»Was soll ich also jetzt tun?«
    Â»Was wir gestern abend besprochen haben.«
    Â»Obwohl Mrs. Duvall heimkommt?«
    Pinkie starrte den leeren Stuhl an, auf dem Remy sonst immer saß. »Erst recht, weil Mrs. Duvall heimkommt.«
    Â 
    Schwester Beatrice kniff mißbilligend die Lippen zusammen. »Das ist höchst ungewöhnlich.«
    Â»Ja, schon möglich, daß das ungewöhnlich ist, aber Mr. Duvall

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