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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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dann abrupt abbrach. Er merkte, daß sie das überraschte. Erwartete die Schlampe wirklich, daß er mit ihr ins Bett ging? Am liebsten hätte er ihr laut ins Gesicht gelacht, aber die Zeit war noch nicht reif für die Überraschungen, die auf sie warteten.
    Â»Schlaf jetzt ein bißchen«, sagte er und tätschelte ihre Wange. »Ich möchte, daß du heute abend blendend aussiehst.«
    Â»Heute abend?«
    Â»Auf unserer Party!«
    Â»Party?«

    Â»Hör zu, sind diese Wiederholungen etwas, was du von Basile gelernt hast, Remy?«
    Â»Entschuldige. Welche Party?«
    Â»Unsere Mardi-Gras-Party. Hast du vergessen, daß heute Faschingsdienstag ist? Morgen müssen wir für unsere Sünden büßen, aber heute abend dürfen wir noch über die Stränge schlagen. Ich habe jedenfalls die Absicht, mich …«
    Â»Ich kann heute abend auf keine Party gehen.«
    Â»Das ist eine weitere lästige Angewohnheit, die du mitgebracht hast«, sagte er stirnrunzelnd. »Mich zu unterbrechen, während ich rede.«
    Sie beherrschte sich, um ihn nicht schon wieder zu unterbrechen. Im nächsten Augenblick sagte sie mit dem vertrauten sanften Beben in ihrer Stimme: »Ich bin nur maßlos verblüfft, daß du von mir erwartest, am Abend meiner Rückkehr gleich Gastgeberin in einer großen Party zu sein.«
    Â»Wie könnten wir deine Heimkehr besser feiern?«
    Â»Ich würde sie lieber zu zweit feiern.«
    Â»Das ist lieb von dir, Süßes, aber ich kann die Party nicht mehr absagen, fürchte ich. Das würde zu viele Leute enttäuschen.« Er kniff sie sanft in die Wange. Ȇbrigens auch Flarra. Ich habe sie für heute abend eingeladen.«
    Sie wurde leichenblaß. Sie schluckte krampfhaft, als kämpfte sie gegen aufsteigende Übelkeit an. »Ach, wirklich?« fragte sie mit schlecht gespielter Begeisterung. »Warum hast du sie diesmal eingeladen? Das hast du doch noch nie getan.«
    Â»Ich habe mir deine Argumente während unserer letzten Diskussion durch den Kopf gehen lassen. Du hattest recht, glaube ich. Es wird Zeit, daß wir ihr etwas mehr Freiheit lassen. Sie ist schließlich kein Kind mehr, sondern eine junge Frau.«
    Â»In Wirklichkeit habe ich mich geirrt, Pinkie. Du hast recht gehabt. Du hast in solchen Dingen immer recht.«
    Er runzelte die Stirn. »Dein Sinneswandel kommt zu spät,
Remy. Ich kann Flarra nicht enttäuschen, nachdem ich sie bereits eingeladen habe. Das würdest du bestimmt nicht wollen. Es wäre grausam. So, du machst jetzt dein Nickerchen«, sagte er und stand auf. »Vielleicht bringt das wieder etwas Farbe in dein Gesicht. Entschuldige, daß ich das sage, aber du siehst ein bißchen abgekämpft aus.«
    Â»Ich kann mir denken, wie schrecklich ich aussehe. Meine Frisur und meine Fingernägel sind verdorben. Aber ich fahre noch zum Friseur und lasse mir auch eine Maniküre machen.«
    Â»Was an Schönheitspflege nötig ist, kannst du nach deinem Nickerchen selbst erledigen.« Er ging zur Tür. »Ach, übrigens noch etwas: Ich habe das Telefon entfernen lassen, damit du nicht gestört wirst.«
    Sie sah zum Nachttisch hinüber, und er genoß den entsetzten Ausdruck, der auf ihr Gesicht trat. »Aber ich möchte gern Flarra anrufen. Ich habe seit über einer Woche nicht mehr mit ihr gesprochen, und sie fragt sich bestimmt, wieso ich mich so lange nicht gemeldet habe.«
    Â»Keine Sorge, ich habe ihr eine kleine Notlüge erzählt – daß du eine Angina hattest. Inzwischen weiß sie, daß du wieder auf den Beinen bist und dich darauf freust, sie heute abend hier zu sehen.«
    Â»Aber ich muß mit ihr reden.«
    Â»Heute abend ist früh genug. Das Personal hat strikte Anweisung, dich auf keinen Fall zu stören. Nur ich werde tagsüber gelegentlich nach dir sehen.« Er warf ihr eine Kußhand zu und sorgte dafür, daß sie mitbekam, wie er die Tür von außen sicherte.
    Â 
    Remy lief zur Schlafzimmertür und packte den Knauf mit beiden Händen. Sie versuchte, ihn erst senkrecht, dann seitlich zu bewegen, aber er war wie festgeschweißt. Mit einem frustrierten Schluchzen sank sie gegen die Tür.

    Sie hatte auf das Paradox vertraut, daß sie erst zu Pinkie zurückkehren mußte, bevor sie ihm erfolgreich entrinnen konnte. Sie hatte gewußt, daß sie ihre gesamten schauspielerischen

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