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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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seine bereits angelaufenen Pläne umstoßen würde, daß Remy und er weiter zusammenleben würden, als sei nichts geschehen.
    Aber selbst diese geringe Hoffnung verflog, sobald Pinkie in ihre Augen sah. Denn obwohl sie schwach lächelte und mit zitternder Stimme seinen Namen sprach, als sie in seine Arme kam, wußte er, daß Basile sie gehabt hatte.
    Dieser Dreckskerl hätte ebensogut seine prämierten Orchideen vergiften oder in eine Flasche Château Lafite Rothschild pissen können. Remy war besudelt worden. Das herrliche Mädchen, das er zu einer perfekten Kurtisane ausgebildet hatte, war jetzt für ihn wertlos.
    Er verbarg seinen Widerwillen und zog sie an sich. »Mein Liebling, Gott sei Dank, daß du wieder da bist! Wenn ich daran denke, was du durchgemacht hast …« Er machte eine Pause, als könnte er vor Rührung nicht weitersprechen. »Hat dir jemand was getan?«
    Pinkie hörte zu, als sie schilderte, wie sie bei der Verfolgungsjagd eine Ladung Vogelschrot abbekommen hatte. »Aber diese kleinen Wunden sind schon fast wieder verheilt. Ich bin nur sehr müde.«
    Â»Basile hat dich nicht …«
    Remy schüttelte verneinend den Kopf. »Er wollte sich an
dir rächen, Pinkie. Das war alles. Er hat mich nicht mißhandelt.«
    Douglas Patout, der sich im Hintergrund gehalten hatte, um ihr Wiedersehen nicht zu stören, trat nun vor. »Mrs. Duvall wollte unterwegs nicht über ihre Erlebnisse in der Gewalt des Entführers sprechen, aber jetzt möchte ich ihre Version der Ereignisse hören und ihr zugleich ein paar Fragen stellen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Â»Doch, ich habe etwas dagegen«, antwortete Pinkie knapp. »Sie haben mich erst heute daran erinnert, daß dies eine Privatangelegenheit ist. Sie haben recht, glaube ich.« Er knallte Patout die Haustür vor der Nase zu.
    Â»Mr. Patout befürchtet, daß du Vergeltungsmaßnahmen gegen Basile planst«, sagte Remy, als er sie mit einer Handbewegung aufforderte, mit nach oben zu kommen. »Aber du planst keine, stimmt’s, Pinkie?«
    Er lächelte nur und tätschelte beruhigend ihren Arm. Oben im Schlafzimmer trug Roman einen Sandwichteller für sie auf, den sie jedoch unberührt auf dem Tablett stehen ließ. Als sie wieder allein waren, fragte Pinkie sie nach Einzelheiten ihrer Entführung aus.
    Â»Ich würde gern die Fischerhütte sehen, in der er dich gefangengehalten hat. Könntest du mich hinführen?«
    Â»Nein, leider nicht. Für mich sehen die Sümpfe überall gleich aus.«
    Â»Warum hat er dich freigelassen?«
    Â»Das weiß ich nicht«, sagte sie heiser. »Er hat mich heute morgen sehr früh geweckt und mir erklärt, er lasse mich frei. Dabei hat er von Anfang an betont, er benütze mich nur als Köder, um dich anzulocken, und es sei ihm egal, wie lange es dauert.
    Obwohl er diesen plötzlichen Sinneswandel nicht begründet hat, denke ich, daß es etwas mit dem Polizeibeamten zu tun gehabt hat, der gestern erschossen wurde. Und mit Dredd. Er
wollte nicht, daß Dredd oder Patout oder sonst einer seiner früheren Kollegen unter seinen strafbaren Handlungen zu leiden haben. Er hat gesagt, es sei Zeit, das Ganze abzublasen, bevor noch jemand verletzt oder getötet wird.«
    Â»Das hätte er sich vorher überlegen sollen. Jetzt ist es zu spät.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Reden wir nicht mehr davon«, wehrte er ab. »Hast du zu flüchten versucht?«
    Â»Natürlich!« rief sie aus. Sie erzählte, wie sie fast ertrunken wäre. »Danach hat er mir Handschellen angelegt.« Ihre unglaublich ausdrucksvollen Augen suchten die seinen. Dann legte sie ihm eine Hand auf den Arm, umfaßte ihn fest. »Aber jetzt bin ich wieder bei dir in Sicherheit, und nur das zählt. Ich betrachte das Ganze als einen Alptraum, der hoffentlich bald verblassen wird.«
    Remy schlang ihm die Arme um den Hals. »Pinkie, bitte hör auf Mr. Patout. Führ diese Fehde mit Basile nicht fort. Das wäre sinnlos. Er wollte dir nur einen gehörigen Schrecken einjagen, und nachdem er sein Ziel erreicht hat, sehen und hören wir bestimmt nichts mehr von ihm. Wenn Basile mit dieser Sache aufhören kann, sollten wir es auch können. Hmm? Laß es damit bewenden.«
    Pinkie beendete ihre Bitte um das Leben ihres Liebhabers mit einem fast gewalttätigen Kuß, den er

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