Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
machen, daß der Stromkreis unterbrochen war. Irgend jemand würde Pinkie diese Tatsache melden.
    Da nun feststand, daß die Fenster nicht als Fluchtweg in Frage kamen, lief Remy vor dem Bett auf und ab und zerbrach sich den Kopf, wie sie sonst ins Freie gelangen konnte.
    Durch die Luftöffnungen der Klimaanlage? Sie zog das Gitter von einer der Öffnungen ab. Zu klein.
    Durch den Abzug des offenen Kamins aufs Dach hinauf? Wohl kaum.
    Sie konnte auch nicht durch Wände gehen oder wie Rauch unter der Tür hindurchfließen.
    Rauch!
    Das Haus war nicht nur mit Alarmanlagen gesichert, sondern auch mit Rauch- und Feuermeldern ausgestattet, die mit einer privaten Überwachungszentrale und der hiesigen Feuerwehr in Direktverbindung standen. Sobald Feueralarm ausgelöst wurde, rückten Löschfahrzeuge aus. Dieses Signal konnte nicht widerrufen werden und Fehlalarm war nicht vorgesehen. Die Löschfahrzeuge fuhren erst wieder weg, wenn alle Sensoren im Haus von einem Fachmann überprüft worden waren.
    Einer der Rauchmelder war über der Tür zu ihrem Ankleideraum
montiert. Remy zog die Schubladen des Nachttischs heraus, stellte die Lampe auf den Fußboden und zerrte das Möbelstück unter den Rauchmelder.
    Sie zündete eine Duftkerze an, streifte ihre Schuhe ab und kletterte auf den Nachttisch. Mit hochgestrecktem Arm gelang es ihr, die Flamme bis auf wenige Zentimeter an den Rauchmelder heranzubringen.
    Â»Das funktioniert nicht, Remy.«
    Sie fuhr zusammen und ließ vor Schreck die Kerze fallen, die sofort ein Loch in den Teppichboden brannte. Pinkie war mit wenigen raschen Schritten neben ihr, trat die Kerze aus und sah dann tadelnd und amüsiert zu Remy auf.
    Â»Du siehst ziemlich komisch aus, Remy, aber ich muß sagen, daß mir dein Einfallsreichtum imponiert. In der letzten halben Stunde hast du mehr Klugheit bewiesen als in all den Jahren, die ich dich nun schon kenne.«
    Er wollte ihr ritterlich die Hand reichen, um ihr vom Nachttisch zu helfen. Als sie dieses Angebot verächtlich ignorierte und allein herunterkletterte, schmunzelte er nur. »So elementare Dinge wie die Rauch- und Feuermelder habe ich natürlich nicht übersehen, meine Liebe, aber ich gebe zu, daß ich angenehm überrascht bin, daß du clever genug warst, darauf zu kommen.«
    Â»Ich war immer viel klüger, als du mir zugetraut hast, Pinkie.«
    Â»Du warst clever genug, mir deine Schwangerschaft und die Fehlgeburt zu verheimlichen, das gebe ich zu. Überrascht, Remy? Dr. Caruth war nur allzugern bereit, mir alles über dich zu erzählen, als ich ihr ein paar ziemlich kompromittierende Schnappschüsse vorgelegt habe, die sie mit ihrer Geliebten zeigen. Die übrigens ihre Sprechstundenhilfe ist.
    Obwohl ich tolerant bin, was die sexuellen Vorlieben anderer betrifft«, fuhr er mild fort, »glaube ich doch, daß ihre vornehmen Patientinnen, die so eifrig für Dr. Caruth werben, als
sei sie ihren männlichen Kollegen vorzuziehen, entsetzt wären, wenn sie von ihrem Privatleben erführen. Auch wenn sie dergleichen vielleicht vermuten, möchten sie ihre Vermutungen nicht bestätigt wissen, weil sie Dr. Caruth dann natürlich boykottieren müßten.
    Wo waren wir stehengeblieben? Ah, richtig, bei deinem IQ. Eine Frau wie du braucht nicht intelligent zu sein, Remy. Ich möchte wetten, daß mir da sogar Basile zustimmen würde. Ich bezweifle ernstlich, daß er mit dir ein anregendes Gespräch geführt hat, bevor er dich gevögelt hat. Und er hat dich gevögelt, nicht wahr?«
    Â»Er hat mich geliebt«, sagte sie trotzig. »Ich bin zum erstenmal in meinem Leben von einem Mann geliebt worden.«
    Er schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht, wobei der Backenknochen das meiste abfing. Die Wucht des Schlags und der jähe Schmerz ließen sie taumeln. Ihre Knie gaben nach. Sie ging zu Boden.
    Â»Du bist eine Schlampe, Remy. Du warst nie was anderes und wirst nie was anderes sein, weil eine Schlampe dich geboren hat. Wahrscheinlich hast du deine Zeit mit Basile romantisch verklärt – das Leben in einer gemütlichen kleinen Hütte, zu zweit in der Wildnis allein. Aber gib dich keinen Illusionen hin. Basile ist ein Mann, und alle Männer erkennen sofort, was du bist. Er hat dich gevögelt, aber nur, um mich zu beleidigen. Also, wo ist er?«
    Â»Das weiß ich nicht.«
    Er trat sie in die Nieren. Sie wäre

Weitere Kostenlose Bücher