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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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abspeist, die sie schützen.«
    Duvall hatte bestimmt keine Mühe gehabt, sich eine Kopie seiner Steuererklärung zu beschaffen. Als Quelle kamen alle möglichen Leute in Frage, von einem Angestellten der Steuerbehörde bis zu Burkes Briefträger. Ihm war egal, ob Duvall wußte, wie viel oder wenig er in seinem früheren Beruf verdient hatte. Ihn störte nur, wie leicht der Mann sich Informationen über ihn beschaffen konnte. Und genau darauf wollte Duvall offenbar hinaus.
    Â»Ich bin kein Cop mehr«, sagte Burke, »aber davon dürfen Sie sich nicht täuschen lassen, Duvall. Sie und ich bleiben Gegner. Zwischen uns liegen Welten.«
    Â»Sollten Sie sich nicht erst anhören, an welchen Job ich denke, bevor Sie den moralisch Überlegenen herauskehren?«
    Â»Was der Job ist oder wieviel er bringt, spielt keine Rolle. Sie mögen es noch so elegant haben« – Burkes Handbewegung umfaßte die luxuriöse Einrichtung –, »Sie bleiben ein Scheißkerl. Ich würd’ nicht auf Sie pissen, wenn Sie in Flammen stünden, deshalb denke ich nicht daran, für Sie zu arbeiten.«
    Burke stand auf und ging zur Tür. Duvall befahl ihm, wieder Platz zu nehmen. Bardo sprang auf und hätte sich auf Burke gestürzt, wenn Burke ihn nicht aufgehalten hätte, indem er die flache Hand gegen seine Brust stemmte. »Wenn Sie mich noch einmal anrühren, breche ich Ihnen das Genick.« Seine Drohung klang so gefährlich, daß Bardo der Mut verließ. Er blieb, wo er war, aber seine Augen glitzerten haßerfüllt.
    Burke sah zu Duvall hinüber. »Ich habe kein Interesse an Ihrem Job.«
    Â»Wirklich nicht? Das ist merkwürdig.« Duvall faltete gelassen die Hände auf der Schreibtischplatte. Er lächelte sogar verständnisvoll, als er halblaut sagte: »Ich habe nämlich sehr gute Gründe für die Annahme, Sie könnten daran interessiert sein. Nicht wahr, Basile?«

    Die beiden Männer starrten sich an. Der Abstand zwischen ihnen schien zu schrumpfen, bis Burke fast sein Spiegelbild in Duvalls schwarzen Pupillen erkennen konnte. Ein gequälter Mann starrte ihn daraus an.
    Er nahm seine Hand von Bardos Brustbein. »Scheren Sie sich zum Teufel, Duvall.«
    Duvalls Lächeln wurde breiter. »Hören Sie, ich halte mein Angebot vorläufig aufrecht, überlegen Sie sich die Sache und lassen Sie wieder von sich hören.«
    Â»Klar, wird gemacht. Ich lasse wieder von mir hören.« Nur anders, als du erwartest, du selbstgefälliges Arschloch. Burke sah zu Bardo hinüber. »Sie brauchen mich nicht heimzubegleiten.« An Duvall gewandt, fügte er hinzu: »Ich finde allein hinaus.«

14. Kapitel
    Punkt halb drei Uhr nachmittags betrat Remy Duvall die Kathedrale. Die Beichte wurde zwischen drei und fünf Uhr abgenommen, aber weil die Duvalls so großzügig spendeten, wurde für Remy zuvorkommenderweise eine Ausnahme gemacht, so daß sie schon früher beichten konnte. Pinkie hatte alles so arrangiert, daß sie um drei Uhr, wenn die anderen Gemeindemitglieder zur Beichte kamen, längst wieder in der Limousine saß und heimgefahren wurde.
    Von seinem Posten in der Nähe des Hauptportals aus konnte Errol sie ständig im Auge behalten. Remy folgte einem Seitengang nach vorn, beugte am Ende einer Bankreihe das Knie und schlüpfte in die Reihe. Dann zog sie ihren Rosenkranz aus der Handtasche, klappte die Kniebank herunter und kniete nieder, um zu beten.
    Selbst als sie ihr Gebet gesprochen hatte, blieb sie mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen knien. Diese tägliche halbe Stunde in der Kirche war ihr kostbar. Pinkie mokierte sich über ihre übertriebene Frömmigkeit, aber außer ihrem katholischen Glauben gab es einen weiteren Grund für ihre regelmäßigen Kirchenbesuche: Dies war die einzige Zeit, in der sie völlig allein war.
    Auch wenn sie in den Pavillon hinausging, waren im Haus und auf dem Grundstück ständig Leute, die mit irgendwelchen Arbeiten beschäftigt waren. Seit sie Pinkie geheiratet hatte, war sie in ihrem Haus noch nie allein gewesen. Davor hatte sie in der Blessed Heart Academy mit ihren Mitschülerinnen in einem Schlafsaal gelebt. Und davor hatte sie sich mit ihrer Mutter ein einziges Zimmer geteilt. Darin war sie zwar jede Nacht allein zurückgeblieben, nachdem Angel zur Arbeit gegangen war,
aber in diesen einsamen Nächten war

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