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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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eine Lesebrille, eine Ausgabe von Newsweek und ein schnurloses Telefon. Burke wollte die Rufnummer ablesen, aber das Sichtfenster für das von der Telefongesellschaft mitgelieferte Kärtchen war leer. Wahrscheinlich hatte Pinkie eine ultrageheime Geheimnummer.
    Er zog die Schublade auf, weil er hoffte, darin ein Telefonverzeichnis, ein Tagebuch oder ein Scheckbuch zu finden. Aber Pinkie war viel zu clever, um in seinem Nachttisch mehr aufzubewahren als ein Fläschchen Maalox, einen klecksenden Kugelschreiber, eine weitere Lesebrille und einen leeren Notizblock.
    Auf Mrs. Duvalls Nachttisch sah er einen Rosenkranz, eine Schale mit Potpourri und eine Wasserkaraffe aus Kristallglas, über die ein kleines Trinkglas gestülpt war. Die Schublade enthielt lediglich eine Schachtel Briefkarten, aber kein Adreßbuch. An wen schrieb sie?
    Wie lange war er schon aus dem Wintergarten fort? Verdächtig lange für jemanden, der nur hatte austreten wollen? Was wäre, wenn Errol während eines Werbeblocks einen Blick in den Wintergarten warf und nach dem zweiten Priester fragte, da er dort nur einen sah?
    Los, weiter!
    Er ging zu Mrs. Duvalls Ankleideraum hinüber. Das Zimmermädchen hatte dort nicht mehr aufgeräumt seit die Hausherrin sich für den Besuch der beiden Priester umgezogen hatte. Auf dem mit Satin bezogenen Hocker vor dem Toilettentisch lag eine achtlos hingeworfene Bluse. Sie war offenbar in die engere Wahl gekommen, aber dann hatte Mrs. Duvall sich doch für die Bluse entschieden, die sie jetzt trug. Burke
griff danach und prüfte das Gewebe zwischen Daumen und Zeigefinger. Seide. Er legte die Bluse wieder so hin, wie er sie vorgefunden hatte.
    Im Bad fiel ihm eine in die Spiegelwand hinter dem Waschbecken eingelassene kleine Tür auf. Dahinter befand sich ein Schränkchen mit Toilettenartikeln: Zahnbürste und Zahnpasta, Augentropfen, Beruhigungstabletten, Q-Tips, Tampons, Aspirin, Anti-Baby-Pillen. Keine sonstigen Medikamente.
    Er schloß das Schränkchen wieder und wollte eben hinausgehen, als ihm auffiel, daß die Marmorplatte ihres Toilettentischs mit einer dünnen Schicht Puder bedeckt war. Der Körperpuder befand sich in einer runden Kristallglasdose mit reichverziertem Silberdeckel. Daneben lag eine flauschige Puderquaste. Er griff danach, um an ihr zu riechen. Dieser Duft war unverkennbar. Er ließ die Fingerspitzen über die samtige Oberfläche der Puderquaste gleiten und stellte aufreizende Spekulationen darüber an, welche exotischen Stellen sie zuletzt berührt haben mochte.
    Was zum Teufel machst du da, Basile? Sieh zu, daß du hier rauskommst!
    Er legte die Quaste an ihren Platz neben die Puderdose zurück und hastete aus dem Ankleideraum, als sei ihm der Teufel auf den Fersen. An der Schlafzimmertür blieb er stehen, um zu horchen. Als er draußen nichts hörte, öffnete er leise die Tür und trat auf den Flur hinaus.
    Er war erst auf halber Treppe, als Errol in der Eingangshalle auftauchte.

16. Kapitel
    Errol, der offenbar auf die Toilette wollte, blieb wie angenagelt stehe, als er Pater Kevin die Treppe herunterkommen sah. Burke lächelte entwaffnend. »Falls sie aufs Klo wollen, werden Sie das hier brauchen.« Er warf dem Leibwächter eine Rolle Toilettenpapier zu.
    Errol, der noch immer verwirrt wirkte, fing sie unbeholfen auf und drückte sie an seine Brust.
    Â»Auf der unteren Toilette ist kein Klopapier, deshalb habe ich die obere benützen müssen.«
    Errol stieß die Toilettentür auf und starrte den leeren Klopapierhalter an, aus dem Burke die Rolle entfernt hatte, bevor er hinaufgegangen war. Jetzt hatte er sie wieder mitgebracht, aber die Rolle schien aus der anderen Toilette zu stammen. »Da ich schon mal oben war, wollte ich die Rolle hier unten ersetzen. Man weiß nie, wer mal Bedarf hat.« Er grinste von Mann zu Mann. »Hängt natürlich davon ab, was man gerade vorhat.«
    Â»Ja«, murmelte Errol unsicher. »Danke.«
    Burke ging in Richtung Wintergarten davon, bevor er sich nochmals umdrehte, als sei er gerade auf eine Idee gekommen. »Hören Sie, falls Mr. und Mrs. Duvall sich für Jenny’s House engagieren, hätten Sie vielleicht auch Lust, dort mitzuhelfen. Die Jungs betreuen, Spiele organisieren, irgend etwas in dieser Art.«
    Â»Nein, lieber nicht. Mr. Duvall hat genug Arbeit für mich.«
    Â»Na ja, war bloß ’ne Idee.« Burke wandte sich

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