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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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mit Pater Gregory treffen. Hier im Haus. Tagsüber.«

    Â»Danke, Pinkie.«
    Â»Cool«, sagte Flarra.
    Â 
    Pater Gregory legte den Hörer auf und drehte sich zu Burke um. »In ihrem Haus, morgen nachmittag.«
    Bei ihrem vorigen Gespräch hatte Pater Gregory Mrs. Duvall die Nummer des Telefons bei der Herrentoilette in einem der Striplokale ihres Ehemanns angegeben. Durch die papierdünnen Wände drangen dumpf die Bässe.
    Â»In ihrem Haus?« wiederholte Burke. Er rieb sich den Nakken. »Ich hatte damit gerechnet, daß wir uns irgendwo in der Öffentlichkeit treffen würden.«
    Â»Künstlerpech«, meinte Gregory. »Also wird nichts daraus, stimmt’s? Sie müssen Ihr Vorhaben aufgeben.«
    Burke dachte kurz nach und schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist es so ja noch günstiger. Welche Uhrzeit haben Sie vereinbart?«
    Â»Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe, Basile?«
    Â»Doch. Sie haben gesagt, daß sie uns morgen bei sich erwartet. Und ich habe nach der Uhrzeit gefragt.«
    Â»Das klappt nie!«
    Â»Doch, es klappt. Wenn Sie Ruhe bewahren und alles machen, was ich Ihnen sage, klappt die Sache.«
    Â»Sie glauben vielleicht, mich zu kennen, Basile, aber Sie kennen mich nicht wirklich. Im Grunde meines Wesens bin ich ein Feigling. Ich denke bei jeder Entscheidung grundsätzlich zuerst an mich.«
    Â»Gut. Das ist sehr gut. Denken Sie an sich selbst. Stellen Sie sich vor, wie Sie lange, verdammt lange hinter Gittern sitzen, wenn Sie mich im Stich lassen oder versagen und die Sache platzen lassen.«
    Gregory ächzte verzweifelt. »Bestimmt geben Sie mir sogar dann die Schuld, wenn irgendwas ohne mein Dazutun schiefgeht.«

    Â»Nein, das tue ich nicht. Ehrenwort«, versprach Burke aufrichtig. »Unabhängig davon, wie die Sache ausgeht, sind Sie anschließend frei und unbelastet.«
    Â»Frei und unbelastet? Mit Pinkie Duvall im Nacken?« Gregory schnaubte verächtlich. »Ich krieg’ schon Magenkrämpfe, wenn ich bloß seine Telefonnummer wähle. Als ich noch zur Schule ging, haben sie daheim oft über ihn gesprochen. Der Kerl ist ’ne gottverdammte Legende, einer der mächtigsten Männer dieser Stadt, wenn nicht sogar der mächtigste!«
    Â»Ich weiß über ihn Bescheid.«
    Â»Dann wissen Sie auch, daß der Typ einem echt Angst einjagen kann. Es geht das Gerücht um, daß er Leute hat umlegen lassen, die ihn zu betrügen versucht haben.«
    Â»Das ist kein Gerücht.«
    Gregory starrte ihn ungläubig an. »Und trotzdem soll ich als angeblicher Priester sein Haus betreten, mit seiner Frau reden und Geld von ihr nehmen?«
    Â»Es sei denn, Sie wollen lieber ins Gefängnis und dort der Geliebte eines Kerls werden, den alle nur den Stier nennen.«
    Â»Dieses Guthaben ist aufgebraucht. Ich bin mit Ihnen zur Kathedrale gefahren und habe meine Rolle gespielt. Übrigens brillant, möchte ich anmerken. Damit sind wir quitt.«
    Â»Das habe ich nie gesagt«, widersprach Burke ruhig. »Ich habe gesagt, daß ich Sie laufenlasse, wenn Sie Pater Gregory spielen.«
    Â»Ich habe angenommen, ich müßte mich nur dieses eine Mal als Pater Gregory ausgeben.«
    Â»Dann haben Sie sich eben getäuscht. Wann morgen nachmittag?«
    Â»Sie sind verrückt, Basile!«
    Â»Wahrscheinlich.«
    Gregory hatte natürlich recht. Dieser Plan, den er ausgearbeitet hatte, war verrückt. Dramatisch. Wirkungsvoll und entschieden verrückt.

    Seitdem er Mrs. Duvall die Beichte abgenommen hatte, hatte er sämtliche Aspekte seines Plans durchleuchtet. Die Chancen, daß irgend etwas schiefging, standen immer verdammt gut, aber er hatte alle nur möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Er war aus seinem Einzimmerapartment ausgezogen und hatte unter falschem Namen eine andere Bruchbude gemietet. Er fuhr nicht mehr den Toyota, sondern einen älteren Wagen.
    War er mit dem Auto unterwegs, behielt er ständig den Rückspiegel im Auge. Als Fußgänger kontrollierte er häufig, ob er von Bardo oder seinesgleichen beschattet wurde. Das war ziemlich sicher nicht der Fall.
    Hatte Duvall seine Meute zurückgepfiffen? Nachdem Burke sich geweigert hatte, für ihn zu arbeiten, hatte Duvall ihn möglicherweise als unbedeutend abgeschrieben. Vielleicht war er zu selbstsicher, um die Rache eines arbeitslosen, in Geldnöten steckenden,

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