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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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eine Decke über ihre Beine. »Ich lasse Sie jetzt allein, um mein Zeug zusammenzusuchen. Bis ich zurückkomme, schlafen Sie wahrscheinlich schon, aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich kümmere mich um Sie. Wenn Sie aufwachen, geht’s Ihnen garantiert besser.« Er tätschelte ihre Hand und richtete sich auf. Beim Hinausgehen sagte er: »Du hast gefragt, was du tun kannst. Du kannst sie ausziehen und auf den Bauch legen.«

    Dredd verließ den Raum, und sie war wieder mit ihrem Entführer allein. Er setzte sich auf den Rand der dünnen Matratze und machte sich daran, ihre Kostümjacke aufzuknöpfen. Sie konnte ihn nicht daran hindern. Das bittere Gebräu, das Dredd ihr eingeflößt hatte, wirkte schnell und nachhaltig. In ihren Zehen und Fingerspitzen kribbelte es bereits. Es fiel ihr immer schwerer, die Augen offenzuhalten.
    Als er sie hochhob, um ihr die Kostümjacke abzustreifen, sank ihr Kopf kraftlos nach vorn an seine Schulter. Die Arme, die er aus den Jackenärmeln zog, schienen nicht ihr zu gehören. Sie zuckte zusammen, als er den blutgetränkten Stoff von ihrer Haut löste, aber die Schmerzen waren längst nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Minuten.
    Sie fühlte, wie ihr Busen sich weich an seine Brust drückte und wußte, daß er ihren BH-Verschluß geöffnet hatte. Normalerweise wäre sie nun in Panik geraten. Aber ihr fehlte die Kraft, sich auch nur Sorgen darüber zu machen.
    Dann ließ er sie behutsam aufs Bett zurücksinken, und als sie die Augen öffnete, sah sie gerade noch, wie er sich den Schweiß von der Stirn wischte. Auf seinem Handrücken fielen ihr die vier blutigen Kratzer auf, die von ihren Fingernägeln stammten.
    Die Spitze seines kleinen Fingers berührte ihren Mundwinkel. »Tut das weh?«
    Â»Wer sind Sie?«
    Ihre Blicke begegneten sich. Nach kurzem Zögern sagte er: »Ich heiße Burke Basile.« Er erwiderte ihren Blick einige Sekunden lang, bevor seine Hände nach ihren Schultern griffen, um ihr die BH-Träger abzustreifen.
    Â»Nein. Bitte nicht.«
    Â»Sie haben gehört, was Dredd gesagt hat«, antwortete er. »Ich soll Sie ausziehen und auf den Bauch legen, damit er Ihren Rücken versorgen kann.«
    Das war es nicht, wogegen sie protestierte. Sie versuchte den
Kopf zu schütteln, aber sie wußte nicht, ob der entsprechende Befehl ihre Muskeln erreichte – oder ob sie ihn noch ausführen konnte. »Tun Sie’s nicht, Mr. Basile«, flüsterte sie. Dann gab sie das Bemühen auf, ihre Augen offenzuhalten, holte tief Luft und sagte kaum hörbar: »Er bringt Sie um.«

21. Kapitel
    Â»Sehen Sie, Sheriff«, sagte Pinkie jovial, »Pater Kevin hat die Pistole meiner Frau nur benützt, um sie zu schützen. Eigentlich komisch, wenn man es sich recht überlegt – ein Priester mit einer Waffe.«
    Aber der Sheriff schien das nicht ganz so amüsant zu finden. »Wozu braucht Ihre Frau eine Waffe?«
    Â»Durch meine Karriere habe ich mir viele Feinde gemacht, was Sie nicht überraschen dürfte. Obwohl Mrs. Duvall einen Leibwächter hat, rate ich ihr, immer eine Waffe in ihrer Handtasche zu haben. Nur gut, daß sie heute ihre Pistole dabei hatte.«
    Der Sheriff rieb sich das Kinn. »Ich weiß nicht recht, Mr. Duvall. Die Augenzeugen behaupten, sie habe sich gegen ihn gewehrt.«
    Pinkie schmunzelte leutselig. »Das ist wieder mal typisch für sie. Meine Frau ist eigensinnig und läßt sich nicht gern Befehle erteilen. Pater Kevin hat versucht, sie aus der Gefahrenzone wegzubringen, aber sie wollte dableiben und Pater Gregory verteidigen. Sie bedauert ihn zutiefst wegen seiner… nun, seien wir barmherzig, nennen wir es Schwäche.
    So ist sie eben. Immer auf der Seite der Schwächeren und stets bereit, dem Tyrannen entgegenzutreten. Ich bin Pater Kevin für sein promptes Eingreifen wirklich dankbar. Er hat geistesgegenwärtig reagiert, als er sie von hier weggebracht hat. Ich bin ihm zu großen Dank verpflichtet.«
    Â»Wissen Sie bestimmt, daß die beiden sie nach Hause bringen?«
    Â»Ganz sicher.« Pinkie streckte ihm die Hand hin. »Ich kann nicht behaupten, es hätte mich gefreut, aber ich finde es sehr
befriedigend, daß ihr Leute hier im Jefferson Parish es versteht, in einer kritischen Situation schnell zu reagieren.«
    Â»Danke, Mr. Duvall. Wir tun unser

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