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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Bestes.«
    Â»Gute Nacht.« Pinkie wollte zu Bardos Wagen gehen.
    Â»Halt, noch etwas, Mr. Duvall: Warum hat der Priester Ihren Mann hier niedergeschlagen?«
    Â»Pater Kevin war bestimmt sauer auf ihn, weil er nicht rechtzeitig eingegriffen hat.« Er sah zum Auto hinüber und fügte finster hinzu: »Eine Sache, mit der ich mich gleich befassen werde.« Er winkte dem Sheriff grüßend zu, bevor er vorn einstieg.
    Â»Wohin?« fragte Bardo.
    Pinkie war versucht, die Verfolgung des Kleinbusses aufzunehmen, aber da es mittlerweile dunkel geworden war und er nicht wußte, wohin die Entführer wollten, riskierte er, stundenlang auf diesen Landstraßen herumzukurven und nicht mehr zu erreichen, als sich hoffnungslos zu verfahren. »In meine Kanzlei.«
    Bardo fuhr in Richtung Stadt davon. »Was haben Sie unserem Meisterdetektiv dort hinten erzählt?«
    Â»Ich habe mir eine Geschichte einfallen lassen.«
    Â»Und die hat er geglaubt?«
    Â»Ich habe ihm keine andere Wahl gelassen. Wenn ich zugelassen hätte, daß er die Sache als Entführung behandelt, hätte er das FBI verständigt.«
    Â»Schlecht fürs Geschäft.«
    Â»Sehr schlecht. Außerdem sind die meist nicht imstande, mit zwei Händen den eigenen Arsch zu finden. Ich bin besser dran, wenn ich alles selbst übernehme.«
    Bardo sah sich kurz zu der Gestalt auf dem Rücksitz um. »Wenigstens haben Sie keine Mordanklage am Hals. Ich habe Sie gerade noch rechtzeitig zurückgerissen.«
    Errol kauerte in einer Ecke des Fond, sichtlich mitgenommen von seinem Scharmützel mit dem Tod und einem heftigen
Anfall von Übelkeit. Pinkie war tatsächlich kurz vor dem Abdrücken gewesen, als Bardo ihm in den Arm gefallen war. Er hatte Pinkie die 38er Pistole entwunden und beschwichtigend auf ihn eingeredet, bis er seinen Zorn unter Kontrolle hatte.
    Â»Ich hätte gute Lust, dich abzuknallen!« hatte Pinkie Errol angebrüllt, der sich zu diesem Zeitpunkt ins dürre Unkraut hinter der Tankstelle übergab. »Daß ich dich am Leben lasse, verdankst du nur der Tatsache, daß ich dich brauche, um sie zu finden.«
    Dann war der Sheriff auf Pinkie zugetreten und hatte sich ihm vorgestellt. Er teilte ihm mit, was seine Ermittler bisher herausbekommen hatten. »Der Tankwart war so fertig, daß er am Telefon kein klares Wort hervorbrachte. Deshalb hatten meine Jungs keine Ahnung, was sie hier erwartet. Als sie dann mit den Leuten geredet haben, haben sie bald gemerkt, daß hier mehr passiert ist als bloß ’ne Kneipenschlägerei. Ich sag’s nicht gern, Mr. Duvall, aber Ihre Frau ist anscheinend entführt worden.«
    Nach einstündiger Diskussion war es Pinkie endlich gelungen, dem Sheriff einzureden, die Zeugen seien hysterisch und hätten nicht wirklich gesehen, was sie gesehen haben wollten. das gehörte zu Duvalls Spezialitäten. Diese Technik hatte er in Hunderten von Gerichtsverfahren bis zur Perfektion entwickelt. Zeugen, die anfangs jeden Eid geschworen hätten, alles habe sich so abgespielt, wie von ihnen geschildert, widerriefen ihre Aussage, nachdem Pinkie Duvall sie ins Kreuzverhör genommen hatte.
    Â»Was ist mit dem Mechaniker?« hatte der Sheriff gefragt. »Er sagt, daß der Priester gestern in normaler Kleidung bei ihm gewesen war und sich erkundigt hat, wie man einen Kühlwasserschlauch zum Platzen bringen kann.«
    Pinkie zog den Sheriff beiseite und tat so, als rauche er einen Joint. »Sie verstehen, was ich meine?«
    Der Sheriff gestand ein, die Aussage des als Kiffer bekannten Mechanikers sei vielleicht nicht unbedingt zuverlässig. Die
Kundin, die während des Vorfalls an der Kasse gestanden hatte, beharrte zunächst auf ihrer Aussage, aber auch sie traute zuletzt ihren eigenen Augen und Ohren nicht mehr. Der Tankwart, den Pinkie durch alle möglichen Alternativen verwirrte, räumte ein, dem Geistlichen sei es offenbar mehr darauf angekommen, Mrs. Duvall aus der Gefahrenzone zu bringen, als ihr zu schaden. Die Raufbolde, die den Kleinbus verfolgt hatten, liefen auseinander, als sie beim Zurückkommen einen Streifenwagen vor dem Café Crossroads stehen sahen. Und die im Café zurückgebliebenen Gäste wußten angeblich nix über nix und niemand.
    Pinkie Duvall war eine lebende Legende. Der Sheriff hatte ihn mit den Worten begrüßt: »Ist mir ’ne große Ehre, Mr. Duvall. Ich kenne Sie

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