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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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erkennen, daß das andere Fahrzeug langsamer wurde. Dieser Schuß aus der Schrotflinte war ein letztes Aufbäumen gewesen. Die Verfolger gaben auf.
    In seinen Rückspiegeln schrumpfte der Pick-up auf Stecknadelgröße zusammen, aber Burke trat das Gaspadel weiter durch. Als er abbiegen mußte, nahm er die Kurve auf zwei Rädern. Er behielt die Spiegel noch minutenlang im Auge, aber als unverkennbar war, daß die Jagd vorbei war, sagte er: »Ihr könnt euch wieder hinsetzen. Sie haben aufgegeben, weil wir die Mühe nicht lohnen.«
    Gregory kam hoch und ließ sich ächzend auf den Beifahrersitz fallen. Er hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem gutaussehenden jungen Mann, für den dieser Nachmittag damit begonnen hatte, daß er einen Priester gespielt hatte. Sein Gesicht war geschwollen, mit blauen und grünen Flecken übersät und mit angetrocknetem dunklem Blut bedeckt.
    Im Gegensatz dazu war das Blut auf dem Rücken von Mrs. Duvalls Jacke hellrot.

20. Kapitel
    Pinkie öffnete die Beifahrertür, noch bevor Wayne Bardos Wagen ganz zum Stehen gekommen war. Ein Streifenwagen des Sheriffs war bereits eingetroffen; das war unangenehm, aber damit würde er fertig. Er sah Errol an der Außenwand des Cafés Crossroads lehnen. Der große Mann stand mit hochgezogenen Schultern und tief in den Hosentaschen vergrabenen Händen da und machte ein Gesicht, als wollte er jeden Augenblick in Tränen ausbrechen.
    Remy war nirgends zu sehen, was hoffentlich bedeutete, daß sie vorerst in einem Büro oder sonstwo Zuflucht gefunden hatte. Daß seine Frau auch nur im entferntesten in eine Kneipenschlägerei verwickelt gewesen war, war unvorstellbar. Darauf würden die Medien sich mit Begeisterung stürzen.
    Bevor er zu Errol hinüberging, wies er Bardo an, Remy zu suchen und ins Auto zu setzen. »Je schneller wir hier verschwinden, desto besser.«
    Bardo ging zu dem Büro hinter dem Verkaufsraum der Tankstelle hinüber, in dem der Sheriff Augenzeugen befragte. Pinkie knöpfte sich Errol vor. »Was ist passiert?«
    Â»Der … der … der Bus hatte eine Panne. Ich hab’ ihm gesagt, daß er hier reinfahren soll …«
    Â»Wem?«
    Â»Pater Kevin. Er ist gefahren.«
    Pinkie nickte ungeduldig. »Los, weiter!« drängte er. Errol stammelte seinen Bericht, wobei er betonte, er habe Mrs. Duvall keine Sekunde aus den Augen gelassen – nicht einmal, als er von der Tankstelle aus telefoniert habe, damit Roman sie abholte.
    Â»Du hättest mich anrufen sollen.«

    Â»Das habe ich vorgeschlagen, aber Mrs. Duvall hat gesagt, wir sollten Sie nicht belästigen. Mir war das nicht recht, aber sie…«
    Â»Wie hat die Schlägerei angefangen?«
    Pinkie hörte immer ungläubiger zu. »Der Priester, den meine Frau in unserem Haus empfangen hat?«
    Â»Ich hab’ Ihnen doch gesagt, daß er meiner Meinung nach schwul ist«, sagte Errol, um sich zu verteidigen.
    Â»Du hast mir nicht gesagt, daß ihm zuzutrauen wäre, sich auf der Toilette an einen anderen Kerl ranzumachen. Mein Gott!«
    Â»Ich hab’ es Ihnen erzählt, wie ich es gesehen hab’, Boß.«
    Â»Okay, was ist dann passiert?«
    Â»Die Kerle haben angefangen, Pater Gregory zu verprügeln. Sobald die Sache brenzlig geworden ist, hab’ ich Mrs. Duvall in Sicherheit gebracht. Ich hab’ sie in die Tankstelle dort drüben geführt. Von dort aus hab’ ich Ihre Kanzlei angerufen. Ich war gerade dabei, Ihrer Sekretärin alles zu erklären, als …«
    Â»Okay. Den Rest kannst du mir später erzählen. Wir nehmen Remy mit und verschwinden.«
    Â»Ã„h, Mr. Duvall …«
    Â»Pinkie!«
    Duvall fuhr herum, als er Bardo seinen Namen rufen hörte. Der andere kam sichtlich aufgeregt auf ihn zugerannt.
    Â»Ihre Frau ist nicht da! Sie haben sie mitgenommen!«
    Â»Was? Wer hat sie mitgenommen? Der Sheriff? Wohin?«
    Â»Das wollte ich … Ich habe keine Gelegenheit gehabt, alles zu erzählen, Sir.«
    Pinkie drehte sich wieder zu Errol um, der wie ein Mann aussah, der vor einem Erschießungskommando steht. »Als ich noch mal Ihre Kanzlei angerufen habe, waren Sie schon unterwegs. Und Bardo hat kein Mobiltelefon, deshalb konnte ich Sie unterwegs nicht erreichen. Ihre Sekretärin hat gesagt, daß Sie Ihren Piepser nicht eingeschaltet haben. Ich konnte Sie also

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