Im Haus meines Feindes
erkennen, daà das andere Fahrzeug langsamer wurde. Dieser Schuà aus der Schrotflinte war ein letztes Aufbäumen gewesen. Die Verfolger gaben auf.
In seinen Rückspiegeln schrumpfte der Pick-up auf StecknadelgröÃe zusammen, aber Burke trat das Gaspadel weiter durch. Als er abbiegen muÃte, nahm er die Kurve auf zwei Rädern. Er behielt die Spiegel noch minutenlang im Auge, aber als unverkennbar war, daà die Jagd vorbei war, sagte er: »Ihr könnt euch wieder hinsetzen. Sie haben aufgegeben, weil wir die Mühe nicht lohnen.«
Gregory kam hoch und lieà sich ächzend auf den Beifahrersitz fallen. Er hatte kaum noch Ãhnlichkeit mit dem gutaussehenden jungen Mann, für den dieser Nachmittag damit begonnen hatte, daà er einen Priester gespielt hatte. Sein Gesicht war geschwollen, mit blauen und grünen Flecken übersät und mit angetrocknetem dunklem Blut bedeckt.
Im Gegensatz dazu war das Blut auf dem Rücken von Mrs. Duvalls Jacke hellrot.
20. Kapitel
Pinkie öffnete die Beifahrertür, noch bevor Wayne Bardos Wagen ganz zum Stehen gekommen war. Ein Streifenwagen des Sheriffs war bereits eingetroffen; das war unangenehm, aber damit würde er fertig. Er sah Errol an der AuÃenwand des Cafés Crossroads lehnen. Der groÃe Mann stand mit hochgezogenen Schultern und tief in den Hosentaschen vergrabenen Händen da und machte ein Gesicht, als wollte er jeden Augenblick in Tränen ausbrechen.
Remy war nirgends zu sehen, was hoffentlich bedeutete, daà sie vorerst in einem Büro oder sonstwo Zuflucht gefunden hatte. Daà seine Frau auch nur im entferntesten in eine Kneipenschlägerei verwickelt gewesen war, war unvorstellbar. Darauf würden die Medien sich mit Begeisterung stürzen.
Bevor er zu Errol hinüberging, wies er Bardo an, Remy zu suchen und ins Auto zu setzen. »Je schneller wir hier verschwinden, desto besser.«
Bardo ging zu dem Büro hinter dem Verkaufsraum der Tankstelle hinüber, in dem der Sheriff Augenzeugen befragte. Pinkie knöpfte sich Errol vor. »Was ist passiert?«
»Der ⦠der ⦠der Bus hatte eine Panne. Ich habâ ihm gesagt, daà er hier reinfahren soll â¦Â«
»Wem?«
»Pater Kevin. Er ist gefahren.«
Pinkie nickte ungeduldig. »Los, weiter!« drängte er. Errol stammelte seinen Bericht, wobei er betonte, er habe Mrs. Duvall keine Sekunde aus den Augen gelassen â nicht einmal, als er von der Tankstelle aus telefoniert habe, damit Roman sie abholte.
»Du hättest mich anrufen sollen.«
»Das habe ich vorgeschlagen, aber Mrs. Duvall hat gesagt, wir sollten Sie nicht belästigen. Mir war das nicht recht, aber sieâ¦Â«
»Wie hat die Schlägerei angefangen?«
Pinkie hörte immer ungläubiger zu. »Der Priester, den meine Frau in unserem Haus empfangen hat?«
»Ich habâ Ihnen doch gesagt, daà er meiner Meinung nach schwul ist«, sagte Errol, um sich zu verteidigen.
»Du hast mir nicht gesagt, daà ihm zuzutrauen wäre, sich auf der Toilette an einen anderen Kerl ranzumachen. Mein Gott!«
»Ich habâ es Ihnen erzählt, wie ich es gesehen habâ, BoÃ.«
»Okay, was ist dann passiert?«
»Die Kerle haben angefangen, Pater Gregory zu verprügeln. Sobald die Sache brenzlig geworden ist, habâ ich Mrs. Duvall in Sicherheit gebracht. Ich habâ sie in die Tankstelle dort drüben geführt. Von dort aus habâ ich Ihre Kanzlei angerufen. Ich war gerade dabei, Ihrer Sekretärin alles zu erklären, als â¦Â«
»Okay. Den Rest kannst du mir später erzählen. Wir nehmen Remy mit und verschwinden.«
»Ãh, Mr. Duvall â¦Â«
»Pinkie!«
Duvall fuhr herum, als er Bardo seinen Namen rufen hörte. Der andere kam sichtlich aufgeregt auf ihn zugerannt.
»Ihre Frau ist nicht da! Sie haben sie mitgenommen!«
»Was? Wer hat sie mitgenommen? Der Sheriff? Wohin?«
»Das wollte ich ⦠Ich habe keine Gelegenheit gehabt, alles zu erzählen, Sir.«
Pinkie drehte sich wieder zu Errol um, der wie ein Mann aussah, der vor einem ErschieÃungskommando steht. »Als ich noch mal Ihre Kanzlei angerufen habe, waren Sie schon unterwegs. Und Bardo hat kein Mobiltelefon, deshalb konnte ich Sie unterwegs nicht erreichen. Ihre Sekretärin hat gesagt, daà Sie Ihren Piepser nicht eingeschaltet haben. Ich konnte Sie also
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