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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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auf den viele Frauen fliegen. Er ist kein Schönling wie Brad Pitt, aber Toni findet ihn sehr attraktiv. Ich habe immer geglaubt, sein Sex-Appeal beruhe auf seinem Schnurrbart, aber offensichtlich hat er noch andere Qualitäten. Er hat irgendwas an sich, was nur Frauen …«
    Â»Er hat sich den Schnurrbart abrasiert?« Patouts Magennerven verkrampften sich.

    Â»Habe ich das nicht erwähnt?«
    Patout stand auf und griff nach seiner Anzugjacke am Garderobenständer.
    Mac beobachtete ihn verwirrt. »He, was ist los? Wohin wollen Sie?«
    Â»In den Jefferson Parish«, sagte Patout über die Schulter hinweg, während er hinaushastete.
    Â 
    Trübes Rinnsteinwasser beschmutzte die Reifen von Bardos Wagen, als er am Randstein hielt. »Hier ist es.«
    Pinkie betrachtete das Gebäude angewidert. In einer ähnlich heruntergekommenen Wohngegend, in einer ähnlich heruntergekommenen Absteige hatte er damals Remy mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester entdeckt. »Verwahrlost« war ein noch zu freundlicher Ausdruck dafür.
    Er hatte sich die ganze Nacht lang mit Bardo und anderen beraten und versucht, Remys Entführer, die sich als Priester ausgegeben hatten, zu identifizieren. In seinem Untergrundnetzwerk liefen wegen der Entführung die Drähte heiß. Er hatte eine hohe Belohnung für jeden ausgesetzt, der sich mit brauchbaren Informationen meldete.
    Bei einer der zahlreichen Wiederholungen seines Berichts über den Ablauf der Entführung fiel Errol etwas ein, was er bisher nicht erwähnt hatte: »Der Kerl, der sich Pater Kevin genannt hat, hätte den anderen am liebsten selbst vermöbelt. Ich hab’ gehört, wie er von Gefängnis gesprochen hat.«
    Â»Gefängnis?«
    Â»Ja. Ich weiß nicht mehr genau, was er gesagt hat, weil ich damit beschäftigt war, meine Pflicht zu tun und Mrs. Duvall rauszubringen. Aber irgendwas hat mich auf die Idee gebracht, Pater Gregory könnte schon mal wegen solchen Sachen gesessen haben.«
    Der Leibwächter war so verzweifelt bemüht, sich wieder bei ihm einzuschmeicheln, daß Pinkie sich fragte, wie zuverlässig
seine Aussage war. Es war denkbar, daß ein ehemaliger Häftling versuchte, sich für eine längst vergessenen Kränkung zu rächen; ebenso denkbar war jedoch, daß Errol diese Geschichte nur erfunden hatte, um seinen Arsch aus der Schußlinie zu kriegen. Aber da Pinkie jedem Hinweis nachgehen mußte, ließ er einen seiner Informanten bei der Polizei eine Liste von Sexualtätern zusammenstellen, die wiederholt eingebuchtet worden waren.
    Eine Mitarbeiterin einer Telefongesellschaft, die ein Anwaltshonorar abzuarbeiten hatte, sollte den Standort des Telefons feststellen, dessen Nummer auf der Visitenkarte mit dem Logo von Jenny’s House – das nicht existierte, wie Pinkie inzwischen wußte – angegeben war. Seine Sekretärin hatte sich in seinem Auftrag über den Laden informiert, war jedoch offenbar von sehr cleveren Leuten getäuscht worden.
    Als sie nun vor weniger als einer halben Stunde erfahren hatten, daß die Nummer auf der Visitenkarte zu einem Münztelefon in diesem Gebäude gehörte, hatte Bardo hastig ein Team aus vier Männern zusammengestellt, das ihnen in einem zweiten Wagen folgte.
    Pinkie hatte darauf bestanden, Bardo zu begleiten. Er wollte diesen dreisten Priestern ins Auge sehen, wenn sie starben. Jetzt sprang er, von Adrenalin und Empörung befeuert, aus dem Wagen auf den mit Abfällen übersäten Gehsteig. Bardo postierte zwei der Männer am Hauseingang und schickte die beiden anderen auf die Rückseite des Gebäudes, falls die Entführer versuchten, Remy durch einen Hinterausgang fortzuschaffen.
    Pinkie und Bardo stiegen über einen im Hauseingang schlafenden Obdachlosen hinweg und betraten das Gebäude. Pinkie hatte das eigenartige Gefühl, von außen gesteuert zu werden und genau das zu tun, was der Entführer wollte. Der Standort des Telefons war allzu leicht zu ermitteln gewesen. Wer eine so raffinierte Entführung geplant hatte, hätte dieses grundsätzliche
Detail nicht übersehen dürfen. Deshalb fragte Pinkie sich, ob dahinter Absicht steckte.
    Andererseits wußte er aus Erfahrung, daß selbst die cleversten Ganoven durch die dümmsten Fehler aufflogen.
    Links neben dem Eingang befand sich der ehemalige Empfang, der aber unbesetzt war. Bardo durchquerte

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