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Im Heimlichen Grund

Im Heimlichen Grund

Titel: Im Heimlichen Grund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alois Theodor Sonnleitner
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nasse Holz in der Höhle zum Trocknen ausgebreitet war, füllte sich der ganze Raum mit Dampf, der sich an den Wänden zu Wasser verdichtete. Unbehaglich war's in den Höhlen. Ihre Umgebung war ungangbar, da der Bocksgrabenbach über seine Ufer getreten war. Die Höhlensiedler arbeiteten daheim und zankten sich. Peter ärgerte sich, daß viele getrocknete Beeren verschimmelt waren. Auch die gedörrten Pilze waren verdorben, sie rochen abscheulich. Vieles, was sie mit Mühe eingetragen hatten, mußte weggeworfen werden. Für den langen Steigbaum war die Höhle zu niedrig, und Eva mußte, auf Peters Schultern stehend, sich mit der einen Hand am Trockenboden festhalten und mit der anderen herumräumen. Peter, dem das zu langsam ging, verlor die Geduld.
    Er entschloß sich, einen der Baumstrünke aus dem Bocksgrabenbach zum Daraufsteigen zu richten, um nicht immer von Evas Hilfe abhängig zu sein. Das Zurechtzimmern des hüfthohen Strunkes, von dem die abstehenden Wurzeln abgehackt werden mußten, kostete Peter viel Zeit. Besonders hielten ihn die immer wieder notwendigen Ausbesserungen seiner Steinbeile auf, deren Schäftung mangelhaft war: Die Bindung lockerte sich während der Arbeit. Das Zurichten der Steinbeile war eine Nebenarbeit, die ihn von seiner Hauptaufgabe so ablenkte, daß er mehr Zeit auf das Ausprobieren neuer Bindungen verwendete als auf die Zimmerarbeit selbst. Endlich, nach zwei Tagen angestrengter Tätigkeit, war der Trockenboden in Ordnung. Das Flechten der Trennungswand, die den Rauch von denSchlafstellen abhalten sollte, konnte Eva allein besorgen. Inzwischen war das Schwemmholz halbwegs trocken geworden, und Peter begann mit der Verarbeitung.
    Einen bewurzelten Baumstrunk, der ihm bis zu den Ellbogen reichte, bestimmte er zum Werkstock, zwei kleinere zu Hockern. Die Betreuung des Feuers, das Trocknen und Schichten des Holzes überließ er jetzt Eva ganz. Dafür erfüllte er ihr den Wunsch, den Ausblick ihrer Kammer mit Steinen und Holz zu verbauen, so daß nur eine kleine Lichtluke blieb, durch die nicht viel Schnee eindringen konnte.
    Eva, die einen angeborenen Sinn für Ordnung besaß, bemühte sich, den Fußboden der unteren Höhle, der mit Zweigen, Rinden, Geräten und Werkzeugen übersät war, zu säubern.
    Das Allerlei schaffte sie in den rechten Hintergrund der Höhle und machte so einen Raum, der wegen der niedrigen Decke nicht begangen werden konnte, wenigstens als Lagerplatz für Dinge nutzbar, über die sie nicht immer stolpern wollte. Was sie an unbrauchbaren, übelriechenden Abfällen fand, das kehrte sie in den kurzen »Schiefen Gang«, jenen zuletzt entdeckten Höhlenausgang, aus dem sie leicht ins Freie geschafft werden konnten.
    Mit der Rumpelkammer war Peter einverstanden, als Eva aber auch die Aschen- und Holzreste hinüberkehren wollte, erhob er Einspruch.
    Die angekohlten Holzreste waren noch brauchbares Brennmaterial, und die Asche war nicht nur zum Reinigen der Hände notwendig, sondern auch zum Entfetten der Bälge. Er legte eine Aschengrube an und machte sich an die Bearbeitung der Fuchsbälge.
    Im Lehmboden seiner Höhle hob er eine kleine flache Grube aus, rührte darin aus Wasser, Salz, Lehm und zermürbtem Laub einen Brei an, rieb damit die Fuchsbälge aufder Fleischseite ein und breitete sie in der Nähe des unteren Schiefen Ganges aus; dort mochten sie eine Zeitlang liegen bleiben. Dann nahm er den fast in Vergessenheit geratenen Elsternbalg vor, den er zu einer Kopfbedeckung für Eva bestimmt hatte, scharrte den Rest des salzigen Lehmbreies aus der Grube und füllte damit die zukünftige Haube.
    Während der Arbeit an den Fellen erwachte in Peter die Jagdlust. Aber draußen rauschte noch immer der Regen nieder, Tag und Nacht, Nacht und Tag. Doch in den Wohnhöhlen gab es dringende Arbeit genug. Die nur flüchtig eingegrabenen Stützen des stark belasteten Trockenbodens zeigten eine bedenkliche Neigung umzufallen. Durch schräge Stäbe, die Peter einrammte und an die Stützen band, gab er dem Ganzen größere Standfestigkeit. Nachdem dies getan war, machte er sich wieder an die Felle, die unter dem ausgetrockneten Lehmbrei beinahe geruchlos, aber auch so hart geworden waren, daß sie erst eingefettet und mühsam weichgerieben werden mußten. Dann klopfte er die fast trocken gewordene Lehmmasse aus dem Elsternbalg, zog innen eine Waldrebenranke als Spannring ein, verband ihn mit den in die Flügel und den Kopf eingelassenen Stützruten, steckte ein paar abgeschliffene

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