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Im Herzen der Feuersonne

Im Herzen der Feuersonne

Titel: Im Herzen der Feuersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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dass mein Bräutigam es versteht, mir alle meine
Wünsche zu erfüllen.«
    In diesem Moment spürte Ben einen kurzen Stoß im
Rücken – Helene Kreuvert war zu der kleinen Gruppe getreten. »Das Kästchen«,
raunte sie ihm zu.
    Im ersten Augenblick wusste Ben nicht, was sie
meinte, doch dann erinnerte er sich an das kleine Kästchen, das ihm Helene in
die Hand gedrückt hatte. Eine Ahnung stieg in ihm auf, und er lächelte Charlotte
an.
    Â»Es tut mir leid, mein Liebling, aber ich hatte
mir eigentlich einen anderen Moment ausgesucht, um dir mein Geschenk zu geben.
Doch wenn es die Herrschaften so sehr interessiert …« Er griff in die Rocktasche
und zog die kleine Schachtel hervor. »Bitte. Ich hoffe, es trifft deinen
Geschmack.« Während er das sagte, wurde ihm heiß und kalt.
    Gleich darauf stieß Charlotte einen kleinen
Freudenschrei aus. »O Ben, wie zauberhaft!« Sie hielt einen schmalen goldenen
Ring in der Hand, in dessen Mitte ein hellblauer Stein glitzerte.
    Â»Wie wundervoll! Ein Aquamarin! Er hat die Farbe
deiner Augen, Kind!« Helene trat zu ihrer Nichte und blinzelte Ben dabei zu.
    Charlotte umarmte Ben und flüsterte ihm zu: »Du
bist ein Verschwender! Aber der Ring ist einmalig schön!«
    Â»Ich freue mich, dass er dir gefällt.« Ben zog
Charlottes Arm unter den seinen. »Meine Herrschaften, würdet Ihr uns einen
kurzen Moment entschuldigen?«
    Â»Natürlich. Zu einer Verlobung gehört ein Kuss,
und den tauscht man diskret«, kam ihm Helene erneut zu Hilfe und sah dem jungen
Paar zufrieden nach, als es auf die Terrasse trat. Dann wandte sie sich an ihren
Bruder und zog ihn ein paar Schritte mit sich. »Sei vorsichtig, Willem«, zischte
sie, »deine Gemeinheiten und Intrigen Ben gegenüber werde ich zu verhindern
wissen. Und – mach mich nicht zu deiner Feindin, das würde dir schlecht
bekommen!«
    Â»Helene! Was erlaubst du dir?«
    Â»Ich sage dir mal wieder die Wahrheit. Und ich
rate dir, das Glück deiner Tochter nicht immer wieder zu gefährden. Es würde dir
nicht zum Segen gereichen.«
    Erst einige Zeit später kam Ben dazu, ungestört
mit Helene zu sprechen. Die ersten Gäste verabschiedeten sich bereits, und auch
er dachte daran, bald den Heimweg anzutreten. Es war weit bis Hopeland , und der Ritt durch die Nacht war nicht
ungefährlich. »Madame Kreuvert … ich weiß gar nicht, wie ich Euch danken soll.
Und wie ich Euch jemals all das vergelten kann, was Ihr mir Gutes tut.«
    Helene winkte ab. »Erst einmal, mein lieber Ben,
möchte ich, dass du Helene zu mir sagst. Die Tante lass weg, das macht mich ja
noch älter, als ich schon bin. Und dann … ich hab dir schon einmal gesagt, dass
ich dir alles nur leihe. Irgendwann kannst du mir alles zurückgeben.«
    Â»Das wird noch eine Ewigkeit dauern.«
    Â»Na und?« Sie hakte sich bei ihm ein und ging mit
ihm in den Saal zurück. »Ich gedenke noch sehr, sehr lange zu leben! Und auf
Euer Glück zu achten. Und deshalb hab ich noch was für dich. Komm eben mit in
den kleinen Salon gleich neben dem Eingang. Dort sind wir hoffentlich für einige
Minuten ungestört.«
    Als sie allein waren, zog sie ein Schreiben aus
ihrem kleinen seidenen Pompadour. »Hier. Eine Schenkungsurkunde.« Ich will keine
Einwände hören. Das geht nur uns beide etwas an, nicht einmal Charlotte.«
    Â»Aber …«
    Â»Keine Einwände, hab ich gesagt. Ich möchte
einfach nicht, dass Willem zu viel Einfluss auf deine Geschäfte nehmen kann. Und
das wird er versuchen, ich kenne ihn. Aber mit dem Betrag hier bist du
unabhängig.«
    Ben sah das Schreiben an – und zuckte zurück. In
den Händen hielt er eine Schenkungsurkunde über 20 000 Pfund Sterling. Ein unermessliches Vermögen!
    Er schüttelte nur den Kopf. »Das kann ich nicht
annehmen!«
    Helene lachte. »Weißt du, woher das Geld kommt?«
Sie griff sich an den Hals, wo wieder die schwere Perlenkette schimmerte. »Mein
Mann, Gott hab ihn selig, hat versucht, alle Weltmeere zu erobern und in der
Fremde sein Glück zu machen. Weißt du, wir waren nämlich in unserer Jugend
genauso arm wie du. Nun, in der Südsee hat er diese hier gefunden. Und noch
etliche mehr. Sie sind ein Vermögen wert, denn solche Perlen sind rar.«
    Ben wollte noch etwas einwenden, doch Helene
Kreuvert sagte nur: »Nimm es und mach

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