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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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nicht bereit, sie aufzugeben. Aber wir respektieren die Wünsche des anderen. Wir sehen im anderen nicht nur das, was uns glücklich macht, sondern auch das, was uns wehtut. Aber wir haben die Stärke und den Willen, den anderen zu akzeptieren, wie er ist. Wir haben den Mut zu sagen: Ich kann damit umgehen. Gibt es denn etwas Schöneres, als zu sagen: ›Ich liebe dich, wie du bist‹?« Er holte tief Luft. »Ich wollte mich nie binden. Und, offen gestanden, bin ich immer noch ein bisschen wütend auf Tom. Er hat kein Recht, mir mein Erbe, mein Leben oder meine Freiheit wegzunehmen. Nicht, dass ich mir ein Leben mit dir nicht vorstellen könnte …« Er zögerte. »Wie du möchte ich in Ruhe darüber nachdenken, was mir die Tage mit dir bedeuten und was sich aus dieser Freundschaft noch entwickeln könnte.«
    Sie war erleichtert, dass sie keine Entscheidung treffen musste und dass sie einander Zeit zum Nachdenken gaben. »Ist das ein offizieller Antrag, nicht zu heiraten?«, neckte sie ihn.
    Er lachte leise. »Nimmst du ihn an?«
     

Sehnsucht
    1900

16
    Mit ausgebreiteten Armen taumelte Shannon lachend über die Wiese vor dem Landhaus in San Rafael. Dabei beobachtete sie die Schmetterlinge, die im Licht des Sonnenuntergangs umeinander wirbelten. Sie tanzte mit einer unbeschwerten Leichtigkeit, wie damals mit Jay zum Liebestraum .
    Ich werde nach Alaska reisen, freute sie sich. Ich werde Jay wiedersehen. Ich werde ihm von unserem Kind erzählen. Und ich werde ihn fragen, ob er uns beide will.
    Das weiße Segel, das sie während der Abenddämmerung am Horizont entdeckt hatte, hielt nun direkt auf die Lodge zu und kam rasch näher. Skip hatte ihre Nachricht also erhalten.
    Nach dem Abstieg vom Mount Tamalpais hatte sie mit Rob einen Abend am Kaminfeuer verbracht. An diesem Morgen war er nach einem ungestümen Abschiedskuss nach San Francisco zurückgekehrt. Hatte er wie sie während der Nacht auf ein leises Tappen nackter Füße vor seiner Schlafzimmertür gelauscht? Aber keiner war zum anderen ins Bett gekrochen. Während des Frühstücks hatte sie ihm gesagt, sie wolle noch einige Tage in der Lodge bleiben, und hatte ihm einen Brief für Skip mitgegeben. Mit ihrem Boot brachte ihr Bruder ihr nun die Ausrüstung für Alaska. Shannon lief hinunter zum Landungssteg, um die Taue festzumachen. Während Skip das Segel einholte, sprang sie an Bord. »Hey.«
    Er zog sich die Handschuhe aus. »Hey.«
    »Hast du alles?«
    »Ich habe dein Zimmer geplündert. Komm unter Deck.«
    Die Tür zur Kabine war so niedrig, dass sie beim Eintreten den Kopf einziehen musste. Das Gepäck war zwischen den beiden Kojen verstaut. Selbst auf dem Kartentisch stapelten sich Ausrüstungsgegenstände. Nur das Waschbecken, der kleine Herd und der winzige Eisschrank waren nicht zugestellt.
    »Ich habe Colins alte Winterausrüstung eingepackt.« Skip zog einen mit Fransen verzierten Parka und Mokassins hervor und stopfte beides gleich wieder zurück in die Tasche.
    Shannon sah sich um. »Schneeschuhe? Schneebrille?«
    »Yup.«
    »Meine Winchester habe ich bei mir. Hast du meinen Colt mitgebracht?«
    Skip deutete zum Patronengurt auf der Bettdecke. »Alles da: Revolver, Munition, Bowiemesser, Wasserflasche, Wolldecke, Schlafsack, Moskitonetz, Lampe, Blechgeschirr, Besteck, Nähzeug, Werkzeug, Landkarten, Kompass. Die Vorräte habe ich unter den Kojen verstaut, siehst du? Kaffee, Zucker, Mehl, Salz, Konservendosen. In Valdez decken wir uns in unserem Handelsposten für den Ritt über den Trail ein. Was wir dort nicht bekommen, kann Colin uns besorgen. Er ist in Valdez und wartet auf Rob, um ihn durch die Chugach Mountains zu dem Kupfervorkommen zu führen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wir?«
    »Ich konnte keine Passage nach Valdez für dich buchen. Die Schiffe sind für die nächsten Wochen ausgebucht. Immer mehr Cheechakos wollen nach Alaska, um Gold zu suchen. Wir werden also mit deinem Boot segeln. Ich komme mit.«
    »Vergiss es!« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann allein reisen.«
    »Ich weiß, dass du das kannst.« Skip stemmte die Arme in die Seiten. »Sei vernünftig, Shannon. Es sind über eintausendsechshundert Seemeilen bis Valdez. Wir werden uns alle drei Stunden am Ruder abwechseln. Mit gutem Wind können wir in neun oder zehn Tagen in Alaska sein. Wer weiß, ob Jay dann noch in Valdez ist? Was, wenn er schon nach Norden gezogen ist? Hast du eigentlich eine Ahnung, wie groß Alaska ist? Wenn du die Karte von Alaska über die der Lower

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