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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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mein Freund. Das spürt er. Wenn ich nicht da bin, ist er der Boss. Das sagt er dir dann auch laut und deutlich.«
    »Und kläfft mich über den Haufen.«
    Josh lachte. »Er hat Wolfsblut in sich. Wenn du dich zum Spaß auf einen kleinen Ringkampf mit ihm einlässt, kann es passieren, dass er vor lauter Begeisterung zuschnappt. Ist aber nicht böse gemeint.« Josh reichte Rob ein Stück gedörrten Lachs. »Gib ihm das! Die Hunde bekommen eigentlich nur abends etwas, wenn wir das Lager aufschlagen, aber heute machen wir eine Ausnahme.«
    Er beobachtete, wie Rob den Husky fütterte, dann rief er: »Will, komm her!« Er streichelte den schwarz-weißen Husky. »Rob, darf ich vorstellen: Will läuft im Team hinter Randy.«
    Rob näherte sich dem Hund und kraulte ihn sanft zwischen den Ohren, während er ihm ein Stück Dörrfisch gab. Als Will den Kopf schief legte, kroch Rob noch näher an ihn heran und umarmte ihn. Als Randy irritiert aufsprang und neugierig näherkam, ließ Rob den Husky los und streckte die Hand nach Randy aus. »Na, komm her!«
    Als auch Randy sich von Rob umarmen und auf die bebenden Flanken klopfen ließ, staunte Josh. »Das macht er sonst nicht. Er mag dich.«
    Colin und Ian traten zu ihnen. »Wir sollten aufbrechen«, drängte Ian. »Die Sonne steigt höher, es wird wärmer, und das Eis des Gletschers schmilzt. Bis zu unserem Lagerplatz oben auf dem Eisfeld sind es vierundzwanzig Meilen.«
    »Der Weg ist gefährlich?«, fragte Rob und erhob sich.
    Josh fütterte die anderen Hunde und stand ebenfalls auf. »Ende Mai einen Gletscher hinaufzufahren kann dich das Leben kosten«, sagte er ernst. »Ende Mai, Anfang Juni gehen immer wieder Lawinen ab. Die Sonne scheint jetzt neunzehn Stunden am Tag, da taut das Eis an der Oberfläche des Gletschers. Sobald die Sonne sich auf den Horizont neigt, sinken die Temperaturen, und das Schmelzwasser auf der Eisoberfläche gefriert wieder. Gletscherspalten sind manchmal nur von einer Schicht gefrorenen Schnees bedeckt. Der Weg über den Gletscher ist jetzt lebensgefährlich.«
    Rob wirkte kein bisschen ängstlich. Ganz ruhig fragte er: »Kann ich auf deinem Schlitten mitfahren?«
    »So hatte ich mir das gedacht. Ian fährt mit Colin.«
    »Na prima. Wollen wir dann?«
    Rob stieg auf sein Pferd. Und auch Josh schwang sich in den Sattel. »Na los, Randy, Will, Shorty, Jack, Jessy und Jamie!«, rief er den Hunden zu, die aufgeregt um die Pferde herumsprangen und kläfften. »Auf zum Gletscher!«
    Am Fjord entlang trabten sie nach Osten, vorbei an rauschenden Wasserfällen, die in der Sonne glitzerten. Die Luft war frisch und kühl, und Josh genoss den zweistündigen Ritt.
    Immer wieder mussten sie Bäche überqueren, die in den Fjord flossen, und Felsbrocken ausweichen, die von den Bergen herabgestürzt waren. Josh drehte sich im Sattel um, und Rob, der sich eine ganze Weile mit Ian unterhalten hatte, schloss zu ihm auf. Bis sie die Moräne am Fuß des Gletschers erreichten, erzählte Rob ihm von seinen Walkabouts in der australischen Wildnis. Josh war fasziniert, als Rob berichtete, wie er jedes Mal alles hinter sich zurückließ: seine Ausrüstung, seinen Kompass, seine Uhr. Mit einem Messer und dem Gewehr zog er dann wochenlang durch das Outback, jagte Kängurus und Krokodile und ernährte sich von Früchten, Nüssen, Würmern und Insekten. Auf diese Weise hatte er zu Fuß halb Australien durchquert – bis zum Ayer’s Rock.
    Am Fuß des Gletschers warteten zwei Angestellte von Tyrell & Sons mit den bereits beladenen Schlitten und halfen ihnen, die Hunde anzuschirren. Die beiden Männer würden die Pferde zurück nach Valdez bringen.
    Josh reichte Rob, der auf dem Schlitten Platz nahm, eine Schneebrille. »Wegen der starken Lichtreflektion des Gletschers solltest du sie immer tragen. Sonst riskierst du dein Augenlicht.«
    Rob warf einen Blick auf die Hunde, die unruhig umhersprangen und an den Zugleinen des Schlittens zerrten. »Sollte ich nicht besser nebenherlaufen?«
    »Den Gletscher hinauf? Im Schnee und auf Eis, über den an manchen Stellen das Schmelzwasser rinnt? Das Tempo der Hunde hältst du keine fünf Minuten durch! Nein, setz dich, mach es dir auf den Vorratssäcken gemütlich, und genieß die Fahrt. Die Huskys schaffen das schon.«
    »Wir könnten uns an der Lenkstange abwechseln. Colin und Ian tun das doch auch.«
    Josh nickte. »Wenn du willst …«
    »Aber sicher will ich.«
    »Na schön, wir wechseln alle zwei Stunden.« Er grinste. »Aber ums

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