Im Herzen der Wildnis - Roman
ihren Bauch. »Mir auch«, flüsterte er. Dann hielt er ein zweites Ensemble vor sie. Reizende rosa Dessous, mit winzigen Rosenknospen aus Seide bestickt. Auf den ersten Blick ganz niedlich, auf den zweiten Blick ziemlich sinnlich. »Und das hier?« Als Shannon nickte, liebkoste er ihren Nacken. Sein heißer Atem streichelte ihre Haut. »Zieh’s an!«
»Jetzt gleich?«
»Sicher.«
»Rob …«
»Warte, ich helfe dir.« Seine Finger huschten über ihre Haut, als er sie ganz langsam auszog. Die Träger glitten an ihren Armen herunter, und seine Finger folgten ihnen. Seine Augen glänzten, als er ihren nackten Körper im Spiegel betrachtete. »Wie schön du bist!«
Ihre Blicke trafen sich, und sie sah das Begehren in seinen Augen. Er war erregt. So wie sie. Sie hielt seinem Blick stand, reckte ein wenig das Kinn, um ihm zu trotzen. Er räusperte sich. Seine Stimme klang rau. »Ich warte draußen.«
Von einem überwältigenden Verlangen erfüllt, zog sie das Ensemble mit den Rosenblüten an. Sie ahnte, was Evander gemeint hatte, als er ihnen »Viel Vergnügen!« gewünscht hatte. Und sie fragte sich, wie es sich anfühlte, mit Rob zu schlafen. Wie war er im Bett? Zärtlich und sanft? Oder leidenschaftlich und ein bisschen grob? Sie atmete tief durch.
Die Verkäuferin erschien wieder. »Mrs Conroy, Ihr Mann bittet Sie, die Dessous gleich anzubehalten.«
Ungeduldig ist er also, dachte sie. Und sehr sinnlich.
Sie zog sich wieder an und verließ mit ihren Dessous über dem Arm die Kabine. Rob lehnte lässig am Tresen. Offenbar hatte er schon bezahlt. Die Verkäuferin nahm Shannon die Dessous ab, faltete sie behutsam zusammen und legte sie in einen Karton, in dem sich noch verschiedene andere Teile befanden, die er ausgesucht hatte. Schwarze Seide und weißer Satin, golddurchwirkter purpurfarbener Brokat, schimmernder Atlas und duftige Spitze. Und was war das dort? Ein Nachthemd? Oh, Rob!
Er liebkoste sie zärtlich. »Hast du’s an?«
Sie nickte.
»Ich kann’s nicht erwarten, dich darin zu sehen.«
Händchen haltend gingen sie vom Duryea, den sie zwischen den Dünen stehen ließen, zum Strand. Als sie an den rauschenden Wellen entlang nach Süden schlenderten, legte Rob seinen Arm um sie und zog sie an sich. Shannon lehnte ihren Kopf an seine Schulter und schmiegte sich an ihn. Tief atmete sie die milde, salzige Luft ein, die nach Sand und Algen roch. Leise raschelnd neigte sich das Strandgras auf den Dünenkämmen im Wind.
»Du hast dich verändert«, sagte Rob plötzlich.
Shannon blieb stehen. »Wie meinst du das?«
»Du verkrampfst dich nicht mehr, wenn ich dich umarme und küsse. Du bist viel weicher und anschmiegsamer geworden.«
Sie strich sich eine Strähne aus der Stirn und starrte aufs Meer hinaus.
Rob bückte sich nach einer Muschel, betrachtete sie von allen Seiten und gab sie ihr. »Erzählst du mir von ihm? «
Überrascht sah sie ihn an.
»Ich weiß es schon vom ersten Augenblick an«, gestand er leise. »Ich spüre, dass du ihn mehr liebst als mich. Immer noch, nach all den Wochen der Trennung.«
»Rob …« Shannon wusste nicht, was sie sagen sollte.
»Was empfindest du noch für ihn?«
»Ich liebe ihn. Von ganzem Herzen.«
Rob nickte. »Wirst du ihn wiedersehen?«
Sie schüttelte den Kopf und senkte den Blick.
»Du und Skip – ihr wart gar nicht segeln, nicht wahr? Du hast ihn gesucht.«
»Ja.«
»Hast du ihn gefunden?«
Sie spürte, wie sich ihr die Kehle zuschnürte. »Nein.«
»Tut mir leid«, sagte er sanft und strich ihr die Haare aus der Stirn. Dann legte er wieder seinen Arm um sie, und sie setzten ihren Weg über den Strand fort. Die Sonne versank in den Nebelschwaden und tauchte den Himmel und das Meer in ein blaues und goldenes Glühen.
»Wie war er?«
Shannon sah Rob nicht an, als sie zu sprechen begann, und er zog sie noch näher an sich heran, damit er sie durch das Tosen der heranrollenden Wogen verstehen konnte. Er sagte kein Wort, als sie von ihren Gefühlen für den verlorenen Geliebten sprach. Von ihrer innigen Liebe, von ihrer Verzweiflung, von ihrer Traurigkeit. Sie betrachtete ihn von der Seite, aber jetzt blickte er starr nach vorn, als bemühte er sich, ihr nicht zu zeigen, wie eifersüchtig oder verletzt er war. Aber sie spürte, dass ihm ihr Geständnis sehr naheging. Sie glaubte, er wäre gerührt, weil er nachempfinden konnte, wie sie sich fühlte.
»So eine große Liebe!«, murmelte er schließlich. »Wie geht’s dir ohne ihn?«
Ihre Kehle war
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