Im Herzen der Wildnis - Roman
schob.
»Lass dich überraschen!«, schmunzelte er. »Es ist nicht weit.«
Er wies ihr den Weg in die Market Street. Shannon wendete den Duryea und bog zwischen zwei Cable Cars und einem Radfahrer hindurch in die Straße ein.
»Flotter Fahrstil«, kommentierte Rob trocken und lehnte sich entspannt auf seinem Sitz zurück. »Ist es wahr, dass du in Hongkong ein Rennen gefahren bist?«
»Vom Victoria Peak bis zum Hafen.«
»Wie schnell?«
»Geschätzte fünfundfünzig Meilen die Stunde.«
»Bei den Kurven?« Er lachte vergnügt. »Bringst du’s mir bei?« Er sah sie von der Seite an. »Nun guck nicht so! Ich kann nicht Auto fahren.«
»Es ist ganz leicht.«
»Und segeln möchte ich auch lernen.«
Sie lachte. »Willst du dir ein Boot kaufen?«
»Yeah, ein großes, so wie deines. Aber erst das Auto. Und sieben oder acht gute Polopferde. Ich habe ja nur Rocky mitgebracht. Er kommt immer erst im letzten Achtel ins Spiel.« Er deutete nach rechts. »Halte da vorn.«
Shannon blickte an den Schaufenstern entlang. Weit und breit kein Restaurant in Sicht. »Was hast du vor?«
»Wir gehen einkaufen.«
»Und was?«
»Was Hübsches zum Anziehen für heute Abend.«
Shannon parkte den Wagen vor einem Miederwarenladen. »Für dich oder für mich?«
Rob lachte vergnügt, beugte sich vor und küsste sie. »Für dich, mein Schatz.« Dann sprang er aus dem Wagen, lief auf die andere Seite und öffnete ihr den Schlag. »Mrs Conroy.«
Kopfschüttelnd nahm sie den ihr dargebotenen Arm und hakte sich bei ihm unter. Rob schob sie die Stufen hinauf in den Dessousladen, und sie ahnte, wie er sich den Verlauf des Abends vorstellte. Mit einem Bimmeln fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss, und sie betraten eine Welt aus weißer Seide, Rüschen und Spitzen.
Shannon musterte Rob aufmerksam. Er war kein bisschen verlegen, als sich die Verkäuferin näherte. »Guten Tag, Madam, Sir. Wie kann ich Ihnen helfen?«
»Meine Frau möchte sich etwas Hübsches kaufen.«
Meine Frau.
»Woran hatten Sie denn gedacht, Mr …«
»Conroy«, erwiderte Rob. »An etwas, das so schön ist wie sie. Das ihren geschmeidigen Körper angemessen zur Geltung bringt. Das ich gern betrachte, bevor ich es ihr ganz langsam ausziehe. Sie verstehen …«
Eine leichte Röte überzog das Gesicht der Verkäuferin. Sie senkte den Kopf und nickte. »Ja, Sir.«
Rob legte seinen Arm um Shannon. »Such dir was Entzückendes aus, mein Schatz. Ich warte dort drüben hinter dem Paravent.«
Meine Frau.
»Wenn Sie mir bitte folgen würden, Mrs Conroy …«
Die Verkäuferin wirbelte durch den Laden, öffnete Dutzende Schachteln und zeigte ihr Dessous, die nur wenig der Fantasie des Betrachters überließen: Hemdchen und Höschen aus Satin und Seide, geschmeidige Korsetts mit Borten- und Spitzenbesatz, durchscheinende Seidenstrümpfe.
Sie versuchte Haltung zu bewahren, als sie die schönen Dinge anprobierte und sich im Spiegel betrachtete, aber es gelang ihr nicht. Sie war doch nicht zum ersten Mal in einem Dessousladen! Aber sie war noch nie so erregt gewesen, wenn sie die romantischen und verspielten Dessous anprobierte. Ihr Herz klopfte, und ihre Haut sprühte Funken. Und es lag nicht an den Dessous, die ihr die Verkäuferin in die Kabine reichte, sondern an Rob, der auf sie wartete. Sie konnte nicht anders – bei jedem Teil, das sie anzog, stellte sie sich vor, wie er es ihr wieder auszog. Wie er an den Bändern herumnestelte, wie er langsam die Schleifen aufzog, wie er die Haken öffnete … wie er sie dabei streichelte und liebkoste …
»Mrs Conroy?« Die Verkäuferin schob ein Ensemble durch den Vorhang der Kabine. »Ihr Mann möchte, dass Sie das hier anprobieren.«
Schwarze Seide, fast durchscheinend, mit zartem Spitzenbesatz und aufgestickten Glitzersteinen. Ziemlich gewagt. Und sehr erotisch. Warum nicht? Sie zog das Ensemble an und drehte sich vor dem Spiegel. Die Seide schmeichelte auf ihrer Haut, und es fühlte sich an, als streichelte er sie. Unwillkürlich legte sie die Hand auf ihren Bauch, der sich schon ein wenig rundete. Trotz der Strapazen der Reise nach Alaska hatte sie zugenommen. Ihr Körper war weicher geworden.
Plötzlich ruckte der Vorhang zur Seite, und Rob stand in der Kabine. »Gefällt’s dir?« Er stellte sich hinter sie und betrachtete sie im Spiegel. Wie seine Augen leuchteten!
»Ja, sehr.«
Er legte seinen Arm um sie und zog sie an sich. Seine Hand rutschte unter den Bund ihres Höschens, und seine Finger streichelten sanft
Weitere Kostenlose Bücher