Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
Vom Netzwerk:
Hauptstrom und schlugen ihr Lager auf einer der Inseln im Tanana auf. Während Colin und Josh die Kanus entluden, fing Jake drei Lachse, die sie über dem Lagerfeuer grillten. Später lagen sie am Fluss und bewunderten das Polarlicht, das ganz zauberhaft über den Nachthimmel glitt. Es war so strahlend hell, dass es die verschneiten Berggipfel in ein grünes Licht tauchte.
    Dann glühte plötzlich der ganze Himmel! Josh richtete sich auf und schlang die Arme um die angezogenen Knie. »Das ist das Ende des Sommers. Wenn die Blätter sich verfärben, wird bald der Schnee kommen. Und mit dem Schnee der Winter.«

22
    Sie wusste nicht, was sie geweckt hatte: sein Kuss oder die Blüte, mit der er sie streichelte. Es war eine der Blumen, die gestern Abend bei ihrer Ankunft im Haus auf Hawaii auf den Kopfkissen gelegen hatten. Sie und Rob hatten sich letzte Nacht inmitten dieser Blüten geliebt. Shannon schlug die Augen auf und sah ihn an. »Aloha.«
    Er küsste sie, und sie schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn näher heran. »Wie geht’s dir?«
    »Mahalo«, lächelte sie und räkelte sich entspannt in die Kissen. »Mir geht’s gut.«
    Mit seinen Lippen setzte er ihren Körper in Flammen, so wie letzte Nacht. Seufzend wand sie sich unter seinen Liebkosungen. »Mein Liebster?«
    »Hm?«
    »Beeil dich«, flüsterte sie in verschwörerischem Tonfall. »Bevor mein Mann heimkommt.«
    Rob lachte ausgelassen. » Ich bin dein Mann. Du hast eine Affäre mit deinem Ehemann.« Ungestüm machte er sich über sie her, hängte sich ihre Beine über die Schultern und küsste die Innenseiten ihrer Schenkel, während er sie mit seinen Händen streichelte und erregte.
    Mit ihm ins Bett zu gehen war aufregend und immer wieder großartig. Er war fantasievoll und verspielt, sanft und liebevoll, dann wieder voller ungestümer Leidenschaft. Sie mochte es sogar, wenn er vor lauter Ungeduld ein bisschen grob mit ihr umging, denn sie wusste dann, wie sehr er sie begehrte und liebte. Egal, auf welche Weise sie sich Lust geschenkt hatten, die letzte Stellung war immer dieselbe: Sie lag zwischen seinen gespreizten Beinen auf ihm, er hatte seine Arme um sie geschlungen und streichelte sie, und sie küssten sich zärtlich. Das war ein unbeschreiblich intimer Augenblick. Die Lust war gestillt, ihre Körper waren entspannt, und sie genossen die Nähe und die Wärme des anderen. Lange würden sie diese Stellung allerdings nicht mehr genießen können, denn Shannons Bauch rundete sich jetzt im August schon deutlich sichtbar. Sie war im fünften Monat.
    Und wenn sie im achten oder neunten Monat wäre oder nach der Geburt für einige Wochen nicht mehr mit ihm schlafen könnte? Sie wusste, dass er ihr nicht treu bleiben würde. Tom hatte sie von Anfang an gewarnt. Rob würde sich eine Geliebte suchen, eine attraktive junge Frau wie Sissy Brandon, mit der er all das tun würde, das er zuvor mit ihr getan hatte. Shannon hatte die Blicke gesehen, die er Sissy während der Hochzeitszeremonie immer wieder zugeworfen hatte – und Sissy war seinetwegen gekommen, nicht ihretwegen, um ihr Glück zu wünschen. Lance Burnette an ihrem Arm war für sie nicht mehr als ein Aufsehen erregendes Accessoire gewesen, wie ihre teure Handtasche oder ihr eleganter Hut. Denn sie hatte nur Blicke für den Bräutigam gehabt, der in seinem White Tie einfach umwerfend ausgesehen hatte. Mit ihr würde Rob essen gehen, während sie das Kind stillte, mit ihr würde er ins Bett gehen, während sie daheim auf ihn wartete, gequält von Eifersucht. Irgendwann würde er nach Hause kommen. Er würde nach teurem Champagner, Sissys Parfum und leidenschaftlichem Sex riechen. In ihrem Haus in San Francisco gab es neben dem Schlafzimmer und dem Ankleidezimmer einen weiteren Raum mit einem breiten Bett. Dort würde er schlafen, wenn er von ihr käme. Shannon konnte die Frustration erahnen, die sich in ihr Leben schleichen würde. Aber so lautete ihre Vereinbarung, die sie auf dem Mount Tamalpais getroffen hatten. Sie hatte die Regeln gemacht, und er hatte sie akzeptiert. Wie konnte sie denn ahnen, dass sie ihn so lieben würde?
    Rob strich ihr durch das Haar. »Du bist so ernst.«
    Sie küsste ihn und lächelte.
    »Ich habe über uns beide nachgedacht. Ich habe auch mit Tom und Evander geredet. Während des Frühstücks möchte ich etwas mit dir besprechen.«
    »Jetzt bist du aber ernst.«
    »Es ist eine ernste Angelegenheit.« Er hob den Kopf und küsste sie. »Komm, lass uns aufstehen.

Weitere Kostenlose Bücher