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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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unter der Schlagzeile L EIDENSCHAFTLICHE L IEBESHEIRAT auf der Titelseite des Examiner abgedruckt wurde? Vermutlich nicht.
    Lance ist ein liebenswerter, aber ziemlich argloser Trottel, dachte sie. Er tut mir leid. Ihn wird der Schlag treffen, wenn er herausfindet, dass seine Frau mit meinem Mann ins Bett geht. Ich hoffe nur, Lance sitzt nicht irgendwann bei mir, um mir sein Leid zu klagen und sich von mir trösten zu lassen. Seine Schwester wird Eoghan nach der Hochzeit nach Washington folgen, und dann hat er nur noch mich …
    Evander bemerkte Robs Reaktion auf Sissys Verlobung und wechselte abrupt das Thema. »Charlton Brandon bedankt sich für die guten Wünsche zur Genesung. Er hat Robs und Shannons Telegramm von gestern Abend beantwortet. Es geht ihm schon viel besser. Auch die zweite Runde ging an Caitlin, schreibt er: Klarer Sieg durch Knockout. Aber er ist schon wieder fit für die nächste Runde des Kampfes.«
    Rob stellte seine Teetasse ab und lachte ausgelassen.
    Shannon war froh, dass Charlton ihr bei ihrem Besuch an seinem Krankenbett vergeben hatte, denn eigentlich trug sie die Schuld daran, dass er einige Tage im Krankenhaus verbringen musste.
    Nach ihrer Rückkehr aus Alaska hatte sie ein längeres Telegramm an Will Hearst in New York geschickt. Schon vor Monaten hatte sie Caitlin aufgefordert, die illegalen Opiumimporte einzustellen, die Skip und viele andere das Leben kosten würden. Caitlin hatte getobt und sich gegen Shannons Einmischung in ihre Geschäftspraktiken verwahrt. Schockiert über Skips lebensbedrohlichen Zustand und wütend über Caitlins unnachgiebige Haltung, hatte sie Will, mit dem sie sich seitdem duzte, um einen Gefallen gebeten. Er hatte zurückgeschrieben: Sie benutze die Presse ja noch skrupelloser als Caitlin. Aber schließlich hatte er nachgegeben und einen seiner Sensationsreporter an die Piers geschickt. Will hatte mehrere Telegramme an den kalifornischen Zoll und die Polizei von San Francisco geschickt, und Caitlin hatte eine Schiffsladung Opium im Wert von mehreren hunderttausend Dollar verloren. Shannon hatte ihren Triumph genossen, Caitlin hatte eine deutliche Warnung erhalten, und Will hatte sich über die Schlagzeilen und die Auflage gefreut. Dass der gut gezielte Schuss am Ende doch nach hinten losging, hätte sie sich eigentlich denken können. Die Kugel hatte allerdings nicht sie getroffen, sondern Charlton.
    Caitlin hatte angenommen, er stecke hinter dem Angriff auf sie. Und als Charlton ohne Einladung nach dem Brautwalzer im Castle aufgetaucht war, um Rob und Shannon ein Geschenk zu überreichen, hatte Caitlin die Beherrschung verloren. Sie hatte Charlton ihre Faust ins Gesicht gerammt und hatte ihn hinausgeworfen. Während Rob und Shannon Charlton zu seiner Kutsche geleitet hatten, damit er unverletzt nach Hause gelangte, war Caitlin in ihr Schlafzimmer gestürmt, hatte ihren geladenen Colt geholt und war ihm nachgefahren.
    In der Bibliothek von Brandon Hall, wo Charlton sich gerade einen Whiskey eingeschenkt hatte, um sich zu beruhigen, waren die beiden aufeinandergetroffen. Caitlin hatte Charltons vermeintliche Intrigen gegen sie dermaßen satt, dass sie auf ihn geschossen hatte. Charlton war geistesgegenwärtig genug gewesen, dem Schuss auszuweichen, sodass die Kugel ihn nur an der Schulter erwischt hatte. Während Caitlin mit rauchendem Colt ins Castle zurückkehrte, fuhr Sissy ihren Grandpa ins Krankenhaus. Von dort aus hatte sie Rob und Shannon angerufen.
    Sie hatten ihn am nächsten Morgen besucht, worüber er sich sehr gefreut hatte. Shannon hatte ihm erklärt, im Grunde trüge sie die Schuld an dem Attentat. Sie hatte ihn reumütig um Verzeihung gebeten, doch er hatte abgewinkt. »Nicht so förmlich, Shannon. Warum nennen Sie mich nicht einfach Charlton?«
    Tom setzte klappernd seine Teetasse ab und riss sie aus ihren Gedanken. »Shannon, wir würden gern etwas Geschäftliches mit dir besprechen …«
    Sie legte ihre Gabel weg. »Ja, gut.«
    Er nickte Evander zu, der lässig mit einem Telegramm wedelte. »Unsere Anwälte in San Francisco haben telegrafiert«, sagte Evander. »Caitlin hat deine Mitgift bereits überwiesen. Die zwanzig Millionen deines Anteils an Tyrell & Sons wurden deinem Konto gutgeschrieben. Im Gegenzug hattest du dich verpflichtet, auf sämtliche Erbansprüche an dem Unternehmen sowie an dem Vermögen deines Vaters zu verzichten. Caitlin beharrt darauf, dass es nur einen Erben geben darf. Sie hat dich aus ihrem Testament gestrichen.

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