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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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Eoghan zur Vernunft bringen, hofft sie. Ihr Dad und ihr großer Bruder schaffen das einfach nicht.«
    Sissy lehnte sich gegen seine Schulter, und er legte seinen Arm fester um sie. »Um auf deine Frage zurückzukommen: Shannon und ich sind oft glücklich. Nicht immer, aber oft.«
    Heute Morgen waren wir es, erinnerte er sich. Er hatte neben ihr im Bett gelegen, und er hätte alles darum gegeben, sie lieben zu dürfen, zärtlich und sanft, damit sie in seinen Armen noch einmal einschlief. Wie gern hätte er ihrem Atem gelauscht, hätte ihr Gesicht betrachtet, das entspannt neben ihm auf dem Kissen ruhte. Sie wäre in seinen Armen wieder aufgewacht, hätte sich an ihn geschmiegt und ihn gestreichelt. Aber er konnte noch nicht mit ihr schlafen, sie hatte immer noch große Schmerzen, wenn sie es versuchten. Die Liebe, die sie füreinander empfanden, war nicht mehr so leidenschaftlich, wie sie es einmal gewesen war.
    Dafür hatten sie zu dritt im Bett gefrühstückt und sehr viel Spaß dabei gehabt. Ronan konnte jetzt in den Kissen sitzen und an der Flasche nuckeln. Und ein fünf Monate altes Kind zu füttern brachte nicht nur Daddy zum Lachen, sondern auch Mommy, die aus dem Bett sprang und ein Foto von ihren Jungs machte. Aber was noch viel schöner war: Heute Morgen hatte Ronan zum ersten Mal »Dada« zu ihm gesagt: Daddy. Das hatte Rob sehr berührt.
    Das wohlige Empfinden von Geborgenheit wurde ihm immer wichtiger. Die Gewissheit, dass Shannon immer für ihn da sein würde, war ein wundervolles Gefühl. Wenn er krank wurde, würde sie für ihn sorgen. Wenn er alt wurde, würde er nicht allein sein wie sein Dad. Gab es etwas Kostbareres als das Gefühl, nicht allein zu sein?
    Rob hatte verstanden, dass er sich mehr um Shannon bemühen musste. Aber wie? Änderten die romantischen Abende, an denen er für sie kochte, die Geschenke, die Blumen, die Liebesbriefe denn irgendetwas zwischen ihnen? Er fragte Skip. Die Antwort schockierte ihn. Denn er sagte, ohne die Aufmerksamkeit, ohne die Zärtlichkeit, ohne die Achtung, die Rob ihr erwies, indem er ihr in dieser schweren Zeit zur Seite stand, hätte sie ihn längst verlassen.
    Sosehr er sich in den letzten Wochen bemüht hatte, den Beginn ihrer Liebe konnte er nicht wiederaufleben lassen: als sie sich mit Körper, Herz und Verstand geliebt hatten, mit Leidenschaft, mit Sehnsucht, mit Romantik, mit großen Gefühlen und sinnlichem Genuss. Eine wunderschöne Zeit voller Glückseligkeit! Aber mit Toms Tod und Ronans Geburt war diese Zeit zu Ende gegangen. Shannon und er waren nicht mehr Herz über Verstand verliebt. Sie waren ein Paar, sie liebten sich, sie vertrauten sich, sie waren die besten Freunde. Und sie hatten ein süßes Kind, das ihnen viel Freude machte. Reichte das nicht aus, um glücklich zu sein? Rob sagte: Ja. Shannon sagte: Nein. Ihr fehlte der Sex, die Leidenschaft, die Erfüllung. Wie sehr er Rob fehlte, konnte er ihr nicht gestehen. Ihre Seele schmerzte so sehr wie ihr Körper.
    Shannon und er redeten nicht über Trennung. Sie hatten eine stille Übereinkunft, als wären sie beide der Meinung, sie machten alles nur noch schlimmer, sprächen sie es aus. Vielleicht hatten sie beide Angst vor dem, was nach einer solchen Trennung kam. Das Gefühl des Scheiterns war ihnen unerträglich. Hatten sie nicht von Anfang an gewusst, worauf sie sich einließen? Sie mit ihm? Sie wusste, dass Rob nicht treu war. Er mit ihr? Er wusste, dass sie von ihm schwanger war. Die Situation hatte sich seitdem nicht geändert: Sie hatten sich geändert. Aber sie hatten noch eine Chance, ihre Ehe zu retten: Sie liebten sich noch. Was, wenn sie diese Chance nicht nutzten? Wenn Shannon ihn verließe, ginge sie für immer. Und sie nähme Ronan mit. Er musste ihr beweisen, dass sie der wichtigste Mensch in seinem Leben war und immer bleiben würde. Dass er sie von ganzem Herzen liebte. Und dass er bereit war, für diese Liebe Opfer zu bringen.
    »Wie schafft ihr das?«, riss Sissy ihn aus seinen Erinnerungen.
    Verwirrt sah er sie an. »Was?«
    »Glücklich zu sein.«
    »Wir besinnen uns darauf, dass wir uns lieben«, sagte er einfach. Er wollte, dass sie begriff, wieso er gekommen war. Nicht, um mit ihr Händchen zu halten und über ihre Hochzeit mit Lance zu sprechen. Und auch nicht, um sich Fotos seiner Hochzeit mit Shannon anzusehen.
    Er sah, dass die Aufrichtigkeit in seinem Tonfall ihr einen schmerzhaften Stich versetzte. »Möchtest du Abzüge von diesen Fotos haben?«
    »Ja, das

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