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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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Junge!
    Ein Traum ist heute gestorben, Shannon, und mit ihm Jay Chesterfield. Er starb an gebrochenem Herzen, weil Shania Ghirardelli ihn mit Tränen in den Augen verlassen hat, um einen anderen zu heiraten, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen will und mit dem sie jetzt ein Kind hat. Ich bin nicht Jay, ich bin Josh Brandon.
    Wenn Du diesen Brief liest, bin ich schon auf dem Weg zu Dir. Ich möchte mit Dir reden. Ich möchte Dir sagen, wie verletzt ich war, als Du mich wegen Rob verlassen hast, aber ich möchte Dir auch sagen, dass ich Dich immer noch liebe. An meinen Gefühlen für Dich hat sich nichts geändert.
    Bevor ich über Dich gestolpert bin und Du über mich, habe ich in meinem Leben etwas gesucht. Ich habe nicht gewusst, was es war. Die Freiheit? Als ich Dir begegnet bin, wusste ich, ich habe es gefunden. Die Liebe, die alles ändert. Den geliebten Menschen, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will. Der mich liebt, wie ich bin. Der mich glücklich macht. Ich hätte Dich nicht gehen lassen dürfen. Und ich hätte selbst nicht gehen dürfen. Du könntest jetzt meine Frau sein und Ronan mein Sohn.
    Ich schreibe Dir diesen Brief, der lange unterwegs sein wird, damit Du Dich nicht von mir unter Druck gesetzt fühlst. Ich weiß, wie schwer das alles für Dich sein muss. Und ich weiß, dass Du Zeit brauchst, um in Ruhe über alles nachzudenken, was ich Dir in den letzten Monaten in über hundert Briefen geschrieben habe. Und was Du nun tun willst.
    Wie auch immer Du Dich entscheidest, für mich oder für ihn, gib mir eine Chance, Dich zu sehen. Ich habe Dir so viel zu sagen, was ich keinem Brief anvertrauen kann. Ich trauere nicht mehr um das, was ich verloren habe, sondern freue mich auf das, was vor mir liegt. Ich habe Dich wiedergefunden, wie damals, als wir einander schon einmal verloren hatten.
    Bitte lass uns reden. Im Palace Hotel, in der Bar, bei Cappuccino und Amaretto. So, wie alles angefangen hat. Ich rufe Dich an, sobald ich in San Francisco bin.
    Josh
    Lange nach Mitternacht war es in seinem Arbeitszimmer so still, dass er nur seinen eigenen Atem hörte. Josh las den Brief noch einmal durch. Dabei stellte er sich vor, wie Shannon ihn las.
    Mehr hatte er nicht zu schreiben. Alles andere wollte er ihr sagen, wenn sie in der Bar neben ihm saß. Wenn er ihre Hand hielt. Wenn er ihr in die Augen sah.
    Er faltete den Brief zusammen, schob ihn in einen Umschlag, der an sie adressiert war, klebte ihn zu und legte ihn auf das verschnürte Päckchen mit den anderen Briefen, die er in den vergangenen Monaten geschrieben hatte. Im Morgengrauen wollte er sie zur Explorer bringen.
    In einigen Tagen werde ich meinen Briefen folgen, dachte er. Und meinem Herzen.
    V ON : E VANDER B URTON , H OTEL B ERNINI , R OM .
A N : R OB C ONROY , C ONROY E STATES , S AN F RANCISCO .
R OB , STELL D IR VOR , ICH HABE ES GEFUNDEN ! E S IST T RAUMHAFT ! E S WIRD S HANNON GEFALLEN , DA BIN ICH GANZ SICHER ! I CH HABE EINEN GANZEN F ILM VERSCHOSSEN : B ERGE , K ÜSTE UND M EER . D IE F OTOS BRINGE ICH MIT , DAMIT D U SIE IHR ALS Ü BERRASCHUNG GEBEN KANNST . I CH BIN SO FROH , DASS IHR BEIDE WIEDER ZUEINANDER GEFUNDEN HABT UND MITEINANDER GLÜCKLICH SEID . +++ I CH KOMME BALD NACH H AUSE . A NFANG J UNI BIN ICH ZURÜCK . H ABE ICH EIGENTLICH AUCH EINE E INLADUNG ZU S ISSYS H OCHZEIT BEKOMMEN ? +++ I CH FREUE MICH AUF EUCH .
E VANDER
    Jake folgte ihm die Strickleiter hinauf an Deck der Fortune . Josh stellte seine Tasche ab und wandte sich zu ihm um.
    »Randy ist schon an Bord«, druckste Jake herum, die Hände in den Taschen seiner Jeans. Seine Schultern waren hochgezogen. Der Abschied fiel ihm so schwer wie Josh.
    Er nickte. »Er ist in meiner Kabine.«
    Jake lächelte, um seine Verunsicherung zu überspielen. Josh wusste, dass Jake wie er um Worte rang. Er hatte auch keine Ahnung, was er sagen sollte, außer: Du bist mein bester Freund. Du wirst mir schrecklich fehlen.
    Josh ging auf ihn zu und umarmte ihn fest. »Besuch mich mal in der großen bösen Stadt.«
    Jake klopfte ihm auf den Rücken. »Mach ich, Boss.«
    »Nenn mich nicht so.«
    »Soll ich Sir zu dir sagen?«
    »Nur wenn du’s vermasselst.«
    Jake grinste. »Tu ich nicht.«
    »Nein.«
    Sie schwiegen und blickten zum Strand von Nome hinüber.
    Was sollen wir uns sagen, das wir uns in den letzten Tagen noch nicht gesagt haben?, fragte sich Josh. Ich danke dir, dass du meinen Job machst. Ich vertraue dir. Ich freue mich auf meine Familie. Und auf Shannon.

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