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Im Herzen der Zorn (German Edition)

Im Herzen der Zorn (German Edition)

Titel: Im Herzen der Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Miles
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nächsten logischen Schritte dachte: Wenn Pierce zum König gewählt wurde und sie seine Begleiterin war (oder noch besser, seine Freundin!), dann hatte sie gute Chancen, die Krone der Frühlingskönigin zu ergattern. Und damit … damit würde ein Traum wahr werden.
    Zugegeben, eigentlich hatte Gabby den Königinnentitel verdient. Schließlich hatte sie den Ball quasi ganz alleine organisiert – »Bis du mit an Bord kamst«, hatte Meg Skylar freundlicherweise erinnert – und Gabby tat ihr Möglichstes, damit die Ascension sich nicht in einen Ort permanenter Trauer verwandelte. Aber Skylar wollte die Krone trotzdem. Was für ein Triumph wäre es für einen Niemand wie sie, in diese Stadt zu rauschen und schon nach vier Wochen zur Ballkönigin gewählt zu werden! Sie wusste genau, welches Kleid sie tragen würde. Es war ein altes von Lucy: schwarz, mit V-Ausschnitt und weitem, von einem Gürtel zusammengehaltenem Rock. Sie würde umwerfend aussehen neben Pierce da oben auf der Bühne.
    Vielleicht würde er sie ja sogar heute Abend schon fragen. Im Moment hatte sie erst einmal alle Hände voll zu tun: die Haare aufdrehen, eine frische Schicht Nagellack auftragen, die Füße peelen. Sie musste einfach perfekt aussehen. Skylar atmete tief durch. Vielleicht sollte sie ein Schlückchen Wein trinken, um etwas lockerer zu werden, bevor Fiona kam, um sie abzuholen.
    In der Speisekammer ihrer Tante fand sie eine Flasche mit der Aufschrift »Hydromel«, ein süßer Honigwein, der an der Innenseite des Glases klebte, als sie einen Schluck davon nahm. Normalerweise mochte sie keinen Wein, aber der hier schmeckte richtig süß, wie ein Dessert. Er erinnerte sie daran, wie sie immer den Puderzucker von diesen frittierten griechischen Teigbällchen abgeleckt hatten, als Lucy noch klein war. Nachdem sie das Glas geleert hatte, duschte sie ausgiebig und benutzte das Peeling für jeden Zentimeter ihres Körpers. Sie rasierte sich die Beine. Sie trug Körperlotion mit Vanilleduft auf. Sie drehte sich Lockenwickler – ein Geschenk von Meg – in die Haare und hörte die Dusters, während sie darauf wartete, dass ihre Frisur trocknete. Dann ging sie nach unten, um sich noch ein bisschen Wein einzugießen. Anschließend, wieder oben: eine dünne Schicht getönte Feuchtigkeitscreme, ein wenig Wimperntusche und ein Hauch Rouge. Schließlich sollten sie alle aussehen, als würden sie gleich ins Bett gehen. Lockenwickler raus, den Kopf kurz nach vorn und wieder zurück geworfen, rein in den Schlafanzug. Sie drehte sich vor dem Spiegel, zufrieden damit, wie gut das Hellgrün und das Rosa mit ihren frisch blondierten Haaren harmonierten. Sie wirkte irgendwie … sie wirkte sommerlich. Und das kleine bisschen Spitze, das ihre Brust streichelte und am Saum der Shorts aufblitzte – genau das richtige Maß sexy.
    Gleich würde Fiona da sein. Sie hatte gerade noch genug Zeit, um sich die Nägel in einem Wassermelonenrosa zu lackieren, das zur Farbe ihres Pyjamasets passte. Sie fühlte sich wunderbar. Sie stellte den Refrain ihres Dusters-Lieblingssongs laut, während sie Meg simste: Hey Süße, bin unterwegs zur Pyjamaparty – wünsch mir Glück! Und kurz bevor sie das Licht in ihrem Zimmer ausknipste, ein letzter Blick auf ihr Spiegelbild. Sie warf den Kopf zurück, schüttelte ihre Locken aus und lächelte. Sie erkannte sich selbst kaum wieder.
    »Wer will noch was von dem Käse-Popcorn?« Gabby kam aus der Küche und hatte eine große rote Schüssel in der Hand. »Und warum stehen bloß alle auf diese Geschmacksrichtung?« Sie betrachtete die noch halb vollen Schüsseln mit dem einfachen und dem Karamellpopcorn.
    »Weil es zum Bier passt«, erklärte Sean von seinem Platz auf der Couch aus und hielt seine Flasche in die Höhe. »Prost.«
    Skylar war im Wohnzimmer, wo ein gemütliches Feuer im Kamin brannte. Sie saß zusammen mit Lauren, Jenna, Nick und einigen anderen Jungs im Schneidersitz auf dem Boden vor dem Fenster und versuchte, ein Gefühl der Frustration zu unterdrücken. Der Abend verlief nicht ganz so, wie sie es sich erhofft hatte.
    Pierce war zwar da, hatte es sich jedoch ziemlich schnell in der Küche bequem gemacht, um mit ein paar Jungs in Flanellhosen und weißen Unterhemden Poker zu spielen. Offensichtlich trug so gut wie jeder Junge in Ascension dasselbe Outfit im Bett. Abgesehen davon jammerten sie alle: »Wenn wir gar nicht übernachten dürfen, wozu mussten wir dann unsere Pyjamas anziehen?« Insgeheim fragte Skylar sich

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