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Im Herzen des Kometen

Im Herzen des Kometen

Titel: Im Herzen des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , David Brin
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mit einem verlorenen Lächeln. »Das sollte automatisch funktionieren.«
    »Wir stießen auf ein paar Blöcke.«
    »In solchen Fällen schicke ich eine Maschine vor, um sie mit einem Schneidgerät abzusägen. Dann…«
    Jeffers kam vorbei, und Carl hielt ihn fest. »Das erzählen Sie lieber dem hier, er ist in unserer Gruppe die Hauptfigur. Ich muß schnell eine Kleinigkeit erledigen…« – und weg war er, frei, ehe Lanis Überraschung zu Protest werden konnte. Sollte Jeffers seine Chance haben, dachte er. Er hatte sie verdient. Vielleicht war es ein wenig unfair gegenüber Lani Nguyen, aber er hatte seine eigenen Prioritäten. Virginias Schicht mußte inzwischen zu Ende sein…
    Als er die Gruppe um Kapitän Cruz passierte, folgte er einer momentanen Regung und blieb stehen. Cruz verstand es, immer zu der ganzen Gruppe zu sprechen, niemanden unbeachtet zu lassen und keinem den Vorzug zu geben. Nun lächelte er Carl zu. »Wie geht es da unten?«
    Carl war verdutzt, daß er sofort angesprochen wurde. Er hatte nur zuhören wollen. »Äh, ziemlich hart, Kapitän, aber wir kommen voran.«
    »Ich habe diesen hübschen Trick bei Schacht 3 gesehen.« Cruz hob die Brauen und sein Blick schweifte über die Gruppe. Er war so groß wie die meisten Percelle und hatte nicht die ihnen eigentümliche etwas gebeugte Haltung.
    Carl fühlte, wie ihm das Gesicht heiß wurde. Er mußte etwas sagen, aber was? »Nun, ich glaube, es war ein…«
    »Wunderbar! Ein Volltreffer! Ich habe Ihnen applaudiert.« Der Kapitän schmunzelte.
    Carl fiel von einer Verlegenheit in die andere. »Nun ja… ich…«
    »Es tut gut, ein Zeichen von Entschlußkraft und Kühnheit zu sehen«, sagte Cruz mit Wärme.
    Carl lächelte betreten. Ob der Kapitän wußte, daß es ein Irrtum gewesen war? »Wir müssen planmäßig fertig werden.«
    »Richtig. Ich wünschte nur, andere Abteilungen würden so gut vorankommen wie Sie.«
    Carl fragte sich, ob es womöglich ironisch gemeint sei, aber Cruz hob sein Glas Bourbon und prostete ihm zu, und zu Carls Überraschung taten die anderen es dem Kapitän nach. Carl verbarg seine Verwirrung hinter einem Schluck aus seinem Glas und beobachtete die Umstehenden nach Anzeichen von Belustigung. Aber sie schienen es ernst zu meinen. Er war erleichtert. Gewiß, er hatte das Annäherungsmanöver verpfuscht, aber die Situation gerettet. Das war, was für den Kapitän zählte.
    Ihre Blicke begegneten einander, und für einen winzigen Moment war ein Verstehen zwischen ihnen. Er weiß, daß ich es verpfuscht habe, dachte Carl, aber er bewertet Initiative höher als furchtsames Zögern. Carl hatte während des langen Fluges der Edmund Halley stets versucht, tadelfrei seine Pflicht zu tun, doch bis zu diesem Augenblick hatte Cruz ihm niemals mehr als höfliche, distanzierte Gleichgültigkeit entgegengebracht.
    Wahrscheinlich hatte es mit Kato und Umolanda zu tun. Cruz war bestrebt, seine Leute bei Laune zu halten. Er wußte, daß die beiden durch fehlerhaftes Gerät und unglückliche Umstände ums Leben gekommen waren, nicht durch Unachtsamkeit.
    »Wir werden unsere Termine einhalten, Sir«, sagte Carl mit Entschiedenheit.
    Cruz nickte. »Gut.« Mit der beiläufigen Geschicklichkeit langer Übung wandte er seine Aufmerksamkeit einer Frau von der Nachrichtenabteilung zu, die in der Gruppe stand. »Wie ich höre, sind die neuen Mikrowellenantennen planmäßig aufgebaut worden. Aber es wird schwierig sein, Signale durch den Plasmaschweif zu empfangen, nicht wahr?«
    »Ein wenig, ja.«
    »Wann können wir für die Suche nach der Newburn ein Mikrowellenradar einsetzen?«
    »Bis morgen werde ich eine Schätzung für Sie haben, Sir.«
    Carl hörte zu, wie Cruz in freundlicher, offener Art Informationen sammelte, sie kommentierte und einen kleinen Scherz machte, der die Umstehenden zum Lachen brachte. Das nennt man Führungskunst, dachte Carl bei sich. Er weiß Bescheid, ist mit allem in Berührung und macht nie ein sorgenvolles Gesicht.
    Er wäre gern länger geblieben, wollte aber Virginia ausfindig machen. Er entdeckte sie in einer lachenden Gruppe olivbrauner Hawaiianer. Ihr Kleid war ein blauer Schimmer, der andeutete, ohne zu enthüllen. Der halbautonome Staat Hawaii hatte zwanzig Prozent der Expeditionskosten aufgebracht. Als Zentrum der Panpazifischen. Wirtschaftsgemeinschaft investierte er kräftig in Raumfahrtunternehmungen, und seine Landeskinder verliehen den gesellschaftlichen Veranstaltungen an Bord Farbe und Heiterkeit.
    Er

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