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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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davoneilte. »Ich komme zurück.«
    Kamas Fuchsstute hatte es in der Nacht irgendwie fertiggebracht, sich zu befreien, und war davongelaufen. »Das macht sie immer wieder«, sagte Kama zu Crit, der überzeugt war, daß jemand in die Scheune eingedrungen und die Stute gestohlen hatte. »Es gibt keine Tür, die dieses Untier nicht öffnen und keinen Knoten, den es nicht durchkauen kann. Glaub mir, wir finden sie in der Stiefsohnkaserne wieder.«
    Das beendete alle Mutmaßungen über das Pferd - und Kamas Versuch, Crit ein wenig aufzuheitern. Es war nicht mehr die Stiefsohnkaserne, seit nur so wenige Stiefsöhne zurückgeblieben waren. Niemand war dort mehr untergebracht. Es war zu einsam. Sie wurde jetzt als Ausrüstungslager und Pferdestall benutzt. Crit hauste hier im Geheimquartier am Schlachthof; Strat war - nun, wo Strat eben war. Randal schlief in der Magiergilde, und Kama schlief lieber mit irgendwelchen Männern als allein mit traurigen Erinnerungen.
    »Ich gehe los und sehe nach«, sagte sie. »Du hast ohnehin Dienst. Dann bis heut na. - später?«
    »Heute nacht würde mir passen«, erwiderte Crit sanft, dann fügte er mit etwas mehr Elan hinzu: »Wenn du mit mir zu Ischade kommen willst. Ich kann nicht zulassen, daß das mit Strat so weitergeht. Ich muß ihn von dort herausholen.«
    »Warum?« Strat war auf seine Weise für sie da gewesen. Als sie zur Wachstation zurückgekehrt waren, um ihren Bericht zu schreiben, hatte er auf sie gewartet, brachte Ischades Warnungen und verriet eine ehrliche Besorgnis. Aber Crit wurde nicht weich, gab Strat nicht einmal eine Chance, sich zu rechtfertigen.
    »Sie sagt«, hatte Strat begonnen und wie so oft Ischades Namen nicht ausgesprochen, »daß mehr Schwierigkeiten aus jenem Haus kommen, als du oder deine Leute bewältigen könnten. Überlaß es uns, ja?«
    Crit hatte zunächst kein Wort darauf gesagt, nur Strat auf diese Weise angestarrt, die einen wünschen ließ, in den Erdboden zu versinken. Und nach einer langen Pause hatte er gesagt, was Kama lieber nicht gehört hätte: »Ah, uns, soweit ist es also. Du meinst doch sie und dich, richtig? Oder irgendwelche eurer seelenlosen Untoten unter eurem gemeinsamen Kommando?«
    Strat war inzwischen dagegen gewappnet. Kama hätte sich am liebsten unter dem Tisch verkrochen, hätte gern so getan, als verstehe sie nicht, was vorging, und vorgeschlagen, daß sie jetzt alle frühstückten - irgend etwas, nur nicht einfach dasitzen und stumm miterleben, wie ein Heiliger Trupp einen Eid brach.
    Strat hatte bloß gesagt: »Ich hab’ dir den Papierkram unterschrieben, was willst du noch? Du schaffst das nicht! Wir werden das niemandem sagen. Tasfalen - ist unser Problem. Haught ebenso. Halt deine Leute von ihnen fern, das ist alles, was ich sage.« Und dann war Strat gegangen.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte Kama Crit in einem solchen Fall an sich gedrückt und das Gefühl gehabt, sie hätte etwas erreicht. Aber es lag nicht in ihrer Macht, ihn zu trösten. Trotzdem sagte sie: »Warte heute abend auf mich.« Und dann ging sie und dachte, wenn es mit Strat noch schlimmer wurde, würde Crit ihre Hilfe vielleicht wirklich brauchen. Irgend jemandes Hilfe brauchte er. Und Kama wußte, welche Schwierigkeiten sich dadurch auch mit Molin ergeben würden, daß sie versuchen mußte, Crit zu geben, was immer er auch brauchte.
    So ist die Liebe, selbst in Freistatt.
    Als Critias allein in seiner Schreibstube saß, versuchte er am Dienstplan zu arbeiten, bis seine Augen brannten. Schließlich, nachdem er kaum vorangekommen war, gab er es auf. Er legte seine Papiere zur Seite und beschloß, zum Karawanenplatz zu gehen, um zu sehen, ob er nicht ein verläßlicheres Pferd für Kama erstehen könnte. Doch kaum war er hinter seinem Schreibtisch aufgestanden, kam Gayle herein und knurrte, daß da »so ein Kerl draußen ist, den Ihr Euch lieber selber ansehen solltet!«
    »Ich habe keine Lust«, erwiderte Crit, dann tat ihm seine Schroffheit leid. »Entschuldige Gayle, das hat nichts mit dir zu tun. Es ist dieser verdammte Zip! Hat irgend jemand vergangene Nacht etwas Ungewöhnliches gemeldet?«
    Nachts war Zips Schicht, deshalb erwartete Crit, was den Steinschrein betraf, auch keinen ehrlichen Bericht von dem Wachoffizier, hätte es nicht einmal, selbst wenn Zip mehr als seinen Namen schreiben konnte.
    »Davon rede ich ja, Befehlshaber. Der Kerl ist vergangene Nacht zur Söldnerherberge gekommen und hat alle möglichen Privilegien verlangt.

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