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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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letzt sucht er Tempus.« Gayle zuckte mit den Schultern und verzog in Erwartung der nächsten Frage Crits das Gesicht. »Hab’ ihm überhaupt nichts gesagt.«
    »Wo da >draußen< ist denn der Kerl?«
    »Drunten beim Tempel des Sturmgotts. Tut, als gehöre er ihm. Schönes Pferd, schöne Ausrüstung, eine Menge locker sitzendes Kleingeld.«
    »Gut. Bin schon unterwegs.« Alle kannten sie diesen Typ - sie selbst waren dieser Typ gewesen.
    Gayle stand noch etwas unruhig da, und Crit wußte weshalb. »Jemand muß auf den Laden hier aufpassen, Freund.«
    Gayle verzog das Gesicht. »Verdammte Zeitvergeudung, dieser verdammte Papierkram ist was, was jeder verdammte Dummkopf tun kann.«
    »Nicht, wenn es meiner ist. Wenn Molin herkommt, dann halt ihn auf, so gut du kannst. Sag ihm, wir machen Kopien und brauchen seine Unterschrift unter - irgendwas. Versuch herauszufinden, was er in dieser Sache Tasfalen vorhat. Und sag ihm, soweit es uns betrifft, ist dieser Fall erledigt. Wir haben den Gesuchten gefunden, es liegt nichts gegen ihn vor, und wir können nichts weiter tun.«
    Gayle nickte und bemühte sich, sich alles einzuprägen, nachdem Crit bereits gegangen war.
    Enlil sei Dank, sein Grauer wartete noch, wo er ihn angebunden hatte. Wenn das Trospferd verschwände, würde es ein Fall für die Ordnungshüter. Aber es war glücklicherweise da. Crit strich ihm über die Nase, und es wieherte sanft, als er aufsaß und in die frühe Morgensonne ritt.
    Das Schlimmste für ihn an dieser neuen Diensteinteilung war, daß er sich daran gewöhnen mußte, nachts zu schlafen und tagsüber zu arbeiten. Nach Crits Ansicht war Sonnenschein etwas, das man dem Rindvieh überließ. In Freistatt, wie fast überall, wo er bisher Dienst getan hatte, tat man alles Tuenswerte nachts.
    Aber Befehlshaber zu sein, stellte eigene Anforderungen, und als er zum Tempel des Sturmgotts kam, wünschte er sich, er hätte seinem Magier Randal befohlen, ihn zu begleiten. Das Pferd, das vor dem Tempel angebunden war, deutete in jeder Beziehung auf Geld und Macht hin, und sein Pantherfell war von einer Form, wie sie Crit nie zuvor gesehen hatte.
    »Wo ist der Besitzer dieses Pferdes?« fragte er den Tempelakolythen, der offenbar bezahlt worden war, darauf aufzupassen.
    »Hinter dem Tempel, Befehlshaber, ein Stück die Gasse entlang.« Der Akolyth rollte die Eunuchenaugen himmelwärts, als wollte er sagen: Fragt mich nicht, warum diese Krieger tun, was sie tun.
    Crit betrachtete das Streitroß, von dessen Sattel gleich zwei Schilde hingen und atmete tief durch. Sein Beitrag zur Söldnergilde war noch bezahlt. Statt abzusitzen und zu Fuß zu gehen, ritt er die Gasse an der Südwestseite des Sturmgottempels hinunter, bis er zu einem Mann kam, der in der Nähe eines Steinhaufens an der Tempelmauer lehnte, Lammspieß aß und aus einem Weinbeutel trank.
    »Leben!« grüßte ihn Crit vorsichtig. Er hielt mit einer Hand Zügelkontakt zum Maul seines Pferdes, die andere lag auf der Armbrust, mit der er schießen konnte, ohne sie vom Sattelhaken zu nehmen.
    »Und das übrige«, dankte der andere, dessen Helm alter Machart, wie sie weit im Westen üblich gewesen war, auf dem Steinhaufen lag. »Ich suche Tempus.«
    »Ihr habt zumindest seinen Ersten Offizier gefunden.« Alte Gewohnheiten haften lange. »Ich bin hier zuständig, bis er zurückkehrt.« Alles an diesem Kämpfer deutete darauf hin, daß er imstande war, große Schwierigkeiten zu machen. Und die Tatsache, daß er den Geheimnisvollen suchte, erleichterte es nicht, denn wen Tempus in seiner Truppe wollte, hatte er längst aufgenommen.
    »Dann tut Ihr’s auch.«
    »Danke. Was tue ich auch?«
    »Ich biete Euch meine Dienste an. Tempus braucht hier ein wenig Hilfe, sagte man mir.« Der Mann hatte in etwa Crits Größe, er war mittleren Alters und wies genug Narben von Schlachten auf, die bewiesen, daß er sterblich war. Die rotbraunen Augen in seinem Gesicht bannten Crit unerbittlich, und der Stiefsohn hatte den deutlichen Eindruck, daß er argwöhnisch gemustert wurde.
    »Er ist nicht hier, wie ich schon sagte.«
    »Aber die Probleme sind hier, und Ihr habt nicht genug Leute, sagte man mir in der Gildenherberge.«
    »Wer hat Euch geschickt?« Er klopfte nicht auf den Busch. Wenn dieser Kämpfer ein Söldner war, könnten die Gildenunterlagen ihm etwas über ihn sagen - falls er mehr über ihn wissen wollte.
    Ein schmales Lächeln, bei dem keine Zähne zu sehen waren. »Euer Wunsch, sicherlich - und der Wunsch des

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