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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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in Freistatt bin. Du bist in dieser Stadt nicht gerade unbekannt.«
    Fast katzenhaft kam der jugendlich wirkende Mann um den Tisch herum.
    »Ebensowenig wie du, Strick. Du hast nicht lange gebraucht, dir in dieser Stadt einen Ruf zu schaffen. Und ich dachte an jenem Tag im Wald, du wärst ein ruheloser Krieger. Du bist gekommen, um meiner Stadt zu helfen - also wirst du diese fischäugigen Schlangenliebhaber aus Übersee vertreiben?«
    »Nein, Hanse. Die Beysiber werden hierbleiben.«
    »Das habe ich auch gehört. Daran muß ich mich erst gewöhnen. Stimmt es, was man von dir sagt?«
    »Wie sollte ich das wissen?«
    Hanse lächelte beinahe. »Daß du nur Weiße Magie wirkst?« »Ja.«
    »Also das ist mal was anderes in Freistatt! Und stimmt es auch, daß jede Hilfe von dir eine Art Nebenwirkung mit sich bringt?«
    »Gewissermaßen. Ich nenne es den Preis, zusätzlich zu der Bezahlung in klingender Münze oder in Ware. Avenestra, beispielsweise, hat nicht mehr das zwanghafte Bedürfnis, sich jede Nacht zu betrinken, aber sie hat ein starkes Verlangen nach Naschwerk entwickelt.«
    »Das erklärt ihre neue. Rundlichkeit.« Hanse nickte.
    »Und du, Hanse. Wir sind uns nur einmal flüchtig begegnet, und das ist schon lange her. Bist du geschäftlich hierhergekommen?«
    »Nein. Wollte nur alte Freunde mal wiedersehen. Ja, wir sind uns an jenem Tag vor vielen, vielen Monaten flüchtig begegnet und haben einander ein paar Tips über Firaqa und Freistatt gegeben.« Hanse schmunzelte.
    »Auch ich erinnere mich, wie wachsam, wie vorsichtig jeder von uns war, damals auf der Straße im Jungfernwald. Du hattest eine junge Frau bei dir und natürlich diese ungewöhnlich große rote Katze.«
    Hanse nickte. »Ja. Es ist ein Kater. Er heißt Wunder. Die erste Katze, die ich je mochte. Die erste Katze, die ich überhaupt ausstehen konnte! Sobald ich hierherkam.«
    »Von Firaqa?«
    »Nun ja. Sobald ich ankam, ging ich in Fuchs’ Kneipe und gab Wunder bei dem guten alten Ahdio ab, der mir von dir erzählte. Und eine Menge über dich von anderen Leuten zu hören war nicht schwierig. Du bist verantwortlich für dieses lächerliche Silberhaar, mit dem jetzt so viele herumlaufen?«
    »Ich glaube schon.«
    »Doch nicht für die Mode mit den nackten Hüpfen, was? Die stammt wohl von den schlangenäugigen Fischgesichtern.«
    »Du solltest vielleicht versuchen, ihnen nicht mehr irgendwelche kränkenden Namen zu geben, Hanse. Tatsache ist Tatsache. Und die Tatsache ist, daß sie hierbleiben werden und man sich damit abfinden muß.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, antwortete Hanse mit wenig Begeisterung. »Hat sich auch noch vieles andere verändert, seit ich weg bin. Eine Menge Bauarbeiten - Wiederaufbau. Ist mir auch nicht entgangen, daß dieses Haus instandgesetzt wurde. Du mußt Blau sehr mögen! Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du hauptsächlich staubbedeckt. Und sogar Wächter in Livree! Selbst Avenestra in entsprechendem Blau. Hübsch, dein >Geschäft<. Schöne Decke auf diesem Tisch und ein kostbarer Teppich.«
    Strick musterte ihn mit diesen großen blauen Augen über dem hängenden rotblonden Schnurrbart. Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe auch gehört, daß hier Menschen auf geheimnisvolle Weise verschwinden. Es gibt Gerüchte über Sklavenhändler, die ihre Geschäfte in Freistatt tätigen. Was weißt du darüber?«
    »Eine Menge Leute versuchen mehr darüber zu erfahren, Hanse. Jedenfalls scheint das Gerücht begründet zu sein. Sei vorsichtig, falls du in der Dunkelheit auf der Straße bist.«
    Hanse lachte laut. Nach einem Moment verzog sich Stricks mächtiger Schnurrbart zu einem leichten Lächeln.
    »Mich würde interessieren, welchen Eindruck du von Firaqa gewonnen hast, Hanse, und wie es dir und deiner Frau dort ergangen ist. Aber momentan habe ich Besucher, die unten warten.«
    »Es wird dich bestimmt noch so einiges mehr interessieren, was ich dir erzählen kann«, versicherte ihm Hanse. »Bedeuten dir folgende Namen viel: Thuvarandis, Corstic und Arcala?«
    Strick blinzelte und setzte sich bedächtig, dann blickte er den jüngeren Mann über den Tisch hinweg erwartungsvoll an. Diese drei Namen bedeuteten eine Menge für ihn, wie Hanse geahnt hatte.
    Mit knappen Worten erzählte Hanse von Firaqa und was er dort erlebt hatte. (7) Er beendete seine Erzählung mit den abscheulichen Geschehnissen im Haus des Zauberers und ihrem Ausgang.
    Strick starrte ihn an. »Er ist tot?«
    »Mausetot!«
    Strick klatschte

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