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Im Herzen Rein

Im Herzen Rein

Titel: Im Herzen Rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Vanoni
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Schreibtisch Platz.
    Diese schlappe Haltung erregte Paula. »Das war pure Fantasie, wie Bach die Tauben als Übungsobjekte beschrieben hat«, sagte sie, ohne ihren Ärger zu verbergen. »Er hatte nicht den geringsten Anhaltspunkt. Und dasselbe mit dem Kleid. Das ist doch ein Witz! Es ist reine Spekulation, dass das Kleid nicht der Toten gehört! Ebenso, dass der Täter wieder morden wird.«
    »Aber vielleicht gehört das Kleid wirklich zur Inszenierung. Das ist doch nicht ausgeschlossen«, wandte Chris ein.
    »Theoretisch nicht, aber wir werden es nie beweisen können. Deswegen kann Bach das auch einfach behaupten. Im Büro hatte Silvia Arndt Jeans mit einer Bluse an. Ob sie ein blaues Kleid besaß, wussten die Kollegen nicht. Und im Kino konnte sich niemand an sie erinnern.«
    »Und wenn du dir ihren Kleiderschrank noch mal ansiehst?«
    »In ihrem Schrank kann es nicht hängen - sie hatte es ja an.«
    Chris machte eine unwirsche Armbewegung.
    Paula wollte ihr jetzt eine Grenze zeigen. »Chris, nun mal weg von den Emotionen. Wenn es ihr Kleid war, kann es nicht da hängen! Oder? Sonst hätte sie nämlich zwei gleiche gehabt, nicht wahr? Und wenn es nicht ihr Kleid war, kann es auch nicht da hängen, oder? Und ob dieses Kleid zu ihrer Garderobe passt oder nicht, ist nicht einzuschätzen. Keine Frau hat einen so uniformen Geschmack.«
    Chris sprang auf und ging hin und her.
    Paula versuchte, sie zu beruhigen. »Was macht dich so nervös?«
    »Glaubst du, mir ist nicht bewusst, welche Erwartungen auf diesen Ermittlungen liegen, die ich leite?«
    »Du irrst dich«, entgegnete Paula, »die Ermittlungen leite ich. Du leitest das Verfahren. Das ist ein kleiner Unterschied.«
    Chris blieb abrupt stehen und sagte schroff: »Um den Fall zu lösen, brauchen wir Bach.«
    »Und vergeuden kostbare Zeit mit Geschwätz, das niemanden überzeugen kann«, erwiderte Paula entschieden und ging.

17
    Er betrachtete die Monitore in der Halle. Er hatte sie so angebracht, dass er von überall die Frau im Käfig sehen konnte. Sie lag auf der Pritsche, mit roter Bluse und schwarzen, rot gepunkteten Schuhen. Er schaltete das Mikrofon ein und sagte: »Hallo, Chrissie! Appetit auf einen Früchtetee?« Die Frau im Käfig sprang auf und schrie. Er drückte den Ton aus und beobachtete sie weiter. Als sie sich erschöpft setzte, ging er zum Stahlschrank, rollte ihn zur Seite und wuchtete die Eisenplatte hoch, die die Treppe zum Verlies abdeckte. Als er die Stufen herunterkam, sprang die Frau auf und klammerte sich an die Stäbe. Streng fragte er: »Hast du die Sätze gelernt?« Sie nickte. Er befahl: »Sage sie. Aber so, dass du sie auch meinst.«
    Sie begann mit zittriger Stimme. »Warum bist du so lange weggeblieben? Ich habe vor Sehnsucht gebebt.«
    »Weiter.« Er schob den Schlüssel in das Schloss, öffnete aber noch nicht.
    Die Hände an den Gittern, sank sie auf die Knie. »Ich verzehre mich nach dir. Ich liebe dich.«
    Er schloss auf, und sie folgte ihm die Treppe hinauf.
    »Weiter!«
    »Meine Liebe vernichtet mich. Welch schöner Tod.« Ihre Stimme brach ab.
    Er drehte sich um und sah sie streng an.
    Sie fuhr fort: »Wir sind uns so vertraut. Alles weißt du von mir.« Oben angekommen, fragte sie: »Warum nennen Sie mich Chrissie?«
    Er fuhr so schnell herum, dass sie vor Schreck fast die Stufen hinuntergefallen wäre. »Das steht nicht im Text«, sagte er. »Aber es ist eine schöne Erfindung. Dafür wirst du belohnt. Ich setze mich dort auf den Stuhl, und du wirst dich vor mir ausziehen.«
    Er beobachtete, wie sie sich entkleidete. Er weidete sich an ihrer Angst, mit der sie sich zitternd nackt bewegte. Sie musste sich drehen, mit kleinen Bewegungen, damit ihre Brüste hüpften.
    Dann sprang er auf und warf seine Beute auf das Bett. Er nahm zwei Handschellen, die mit Ketten an den Bettgittern befestigt waren. Als sie um sich schlug, spannte er den Revolver und drohte abzudrücken, wenn sie sich nicht fesseln ließe.
    Sie hielt still, und er befestigte auch die Fußschellen. Dann legte er zwei Metallringe mit Stromkabeln, die mit einem Transformator verbunden waren, um die Brüste und ein Metalldreieck auf die Scham. Er benutzte den Dimmer wie ein Musikinstrument, indem er den Regler langsam hoch- und wieder herunterschob, gerade so, wie er ihr Wimmern hören wollte. Danach hatte er Sex mit ihr.
    Anschließend befreite er sie von ihren Fesseln, befahl ihr, das blaue Kleid anzuziehen und sich in den Rollstuhl zu setzen. Er rollte einen

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