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Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Titel: Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Russo
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habe ich gar nicht mitbekommen, wie Sie heißen. Oder besser gesagt, ich habe es gleich wieder vergessen«, füge ich entschuldigend hinzu.
    »Georg Sander, und Sie sind Frau Mazur.«
    »Ja, daran erinnere ich mich noch! Mein Vorname ist übrigens Marlene.«
    »Also gut, Marlene. Was machen wir so lange mit Tilda? Soll ich sie vorher zu mir nach Hause bringen?«
    »Nein, die können wir ruhig mitnehmen. Wenn ich das Fenster zulasse, kann Caruso nicht rein.« Wahrscheinlich wird er wie eine Furie durch den Garten toben, wenn er mitbekommt, dass die Dogge in meiner Wohnung ist. Oder er wird sich, clever, wie er ist, wieder unter einem Auto verstecken und einfach so lange warten, bis die beiden vorbeikommen. Bei dem Gedanken muss ich grinsen.
    Mit 1,72 Meter bin ich nicht gerade klein, aber dieser Eindruck ändert sich, als ich neben Georg die Straße entlang zurückgehe. Tilda reicht mir ungefähr bis an die Hüfte. Gehorsam trottet sie zwischen Georg und mir. Irgendwie fühle ich mich verunsichert, weiß aber gar nicht so recht warum. Auf jeden Fall bin ich froh, dass Rici und Hilde auf mich warten und ich jetzt nicht alleine mit dem großen, breitschultrigen Kerl und seiner riesigen Dogge in meiner Wohnung bin. Georg passt optisch gesehen sehr gut zu Tilda. Er ist mit Sicherheit über einen Meter neunzig groß.
    »Ich habe Besuch mitgebracht«, rufe ich, nachdem ich die Haustüre aufgeschlossen habe. »Nicht erschrecken, es ist ein Mann!« Tilda erwähne ich nicht. Mit ihr möchte ich Rici überraschen. Sie wollte schon immer gerne eine Dogge haben.
    »Ein Mann? Immer rein damit«, flachst Hilde. »Sieht er gut aus?«
    »Wenn er gut aussieht, muss es meiner sein!«, ruft Rici. »Du bist zu früh, Christoph, wir haben noch gar nicht gefrühstückt.«
    »Nein, es ist …«, möchte ich die Sache klarstellen, aber Hilde kommt mir zuvor. Als sie uns sieht, lächelt sie und sagt: »Hallo, Georg. Du kommst ja wie gerufen. Aber jetzt wird erst mal gefrühstückt.«
    Irritiert sehe ich von Hilde zu Georg, bis er mir die Tüte mit den Brötchen vor die Nase hält. »Ja, wir sind sozusagen miteinander verwandt.«
    Verlegen greife ich zu. Ich habe in der Aufregung tatsächlich vergessen, dass ich auch welche kaufen wollte. Ich verschwinde kurz im Bad, um mich umzuziehen.
    Rici ist wie erwartet entzückt von Georgs Dogge und streichelt sie ausgiebig. Als ich in die Küche zurückkomme, sehe ich ihn. Caruso sitzt reglos oben auf dem Buffetschrank und fixiert uns unablässig. Bestimmt hat Hilde ihn hereingelassen. Tilda liegt im Flur vor der Küche, also genau in Carusos Blickfeld, aber sowohl Herrchen als auch Hund scheinen ihn noch nicht bemerkt zu haben.
    »Mist!«, sage ich und deute mit den Augen nach oben. Dann gehe ich langsam zum Fenster und öffne es. Sofort springt Caruso vom Schrank und nimmt auf der Fensterbank Platz. Er verabschiedet sich mit einem leisen Maunzer und sitzt nur wenige Sekunden später im Apfelbaum. Tilda, die mitbekommen hat, was sich vor ihren Augen in der Küche abgespielt, bleibt jedoch träge liegen, so als würde sie das alles gar nicht angehen. Was ist nur mit den beiden los? Wie lässt sich diese augenfällige Eintracht zwischen Hund und Katze auf einmal erklären?
    Da ich dem Braten nicht traue, schließe ich schnell das Fenster. Georg sieht genauso überrascht aus wie ich.
    »Na dann …«, bemerke ich trocken, hole noch eine Tasse und einen Teller samt Besteck aus dem Schrank und biete ihm einen Stuhl an.
    Rici und Hilde haben sich in meiner Abwesenheit angezogen, den Frühstückstisch gedeckt und Kaffee gekocht. Neben dem Glas Holunderblütengelee steht sogar ein kleines Sträußchen Blumen in einer Glasvase. Bestimmt hat Hilde sie aus ihrer Wohnung geholt. Richtig nett und einladend sieht es hier aus.
    Georg wollte sich gleich der Heizung widmen, aber Hilde hat ihn gezwungen, erst einmal etwas zu essen und eine Tasse Kaffee zu trinken. Gemeinsam futtern wir Georgs Brötchen auf. Wir sitzen noch gemütlich am Tisch, bis Georg es nicht mehr aushält und aufsteht, um sich das Desaster anzusehen.
    »Draufgesetzt?«, fragt er.
    Kommentarlos zeigt Rici auf mich.
    »Nein, ich hab mich nicht draufgesetzt«, verteidige ich mich, »sondern mich nur mit dem Fuß ein bisschen abgestützt.«
    »Von ganz alleine ist das gute Stück auf jeden Fall nicht abgefallen.«
    Besserwisser, denke ich. Doch da bemerke ich, dass Rici anfängt zu kichern.
    »Wäre das gute Stück besser in Schuss gewesen, würde es

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