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Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Titel: Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Russo
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Bildschirm flimmern. Die Szenen wirken wie angerissen, aber das macht nichts, denn sie sind ja noch ganz frisch. Nur die Sequenz, in der ich Ben winkend vor seinem Haus ausmache, wird länger eingespielt. Und leider auch unsere wirklich grauenhafte Gesangseinlage beim Grönemeyer-Auftritt. Danach erscheinen zeitgleiche Aufnahmen in Abfolge:
    Während ich mit Ruby und Gabriel durch das milchige Weiß des Himmels laufe, trinken Ben und Sarah Kaffee. Während wir im Nebenhimmel die Bibliothek besichtigen, zeigt Ben Sarah den Garten. Und als Gabriel und ich uns nachts durch die himmlischen Straßen schleichen, läuft immer noch die Realityshow über die Familie Kuntz im Fernsehen.
    Als ich im Filmarchiv meine Oma treffe, und Ben Sarah näher kommt, sage ich: »Ich möchte, dass du glücklich wirst.«
    »Das wünsche ich dir auch, Marly, von ganzem Herzen.«
    »Und jetzt freue ich mich auf unsere Tour nach Land’s End. Das wird mich wirklich glücklich machen.« Dabei kuschele ich mich noch enger an Ben heran. So schlafen wir irgendwann ein.
    Als ich am nächsten Morgen aufwache, kann ich meinen Kopf nicht mehr nach links drehen.
    »Was ist los?«, fragt Ben neben mir.
    »Ach, ich habe irgendwie falsch gelegen. Ist aber halb so schlimm«, sage ich und winke ab. Georgs magische Hände wären jetzt nicht schlecht, natürlich rein beruflich gesehen.
    Wir frühstücken, packen unsere Sachen und tragen die Koffer nach draußen. »Ich schaue noch mal nach, ob alle Fenster geschlossen sind«, sagt Ben.
    Ich höre das Meer, laufe in den Garten und gehe ganz nah ran an den Abgrund. Unten toben die Wellen ungewöhnlich heftig. Sie zerreißen geradezu an den Klippen, die tief hinein in die See ragen.
    Ich fühle mich wie magisch angezogen von dem Wasser, bewege mich vorsichtig noch ein kleines Stück näher an den Abgrund heran. Ich lehne mich an die Mauer, und als etwas von der Erde bröckelt und nach unten rutscht, schaue ich den fliegenden Steinchen fasziniert hinterher.
    Ben ist hier im Himmel, und auch meine lieben Großeltern … Was, wenn ich nach unten ins tosende Wasser stürze? Kann man im Himmel sterben und dann für immer dort bleiben?
    Ich atme tief ein und aus, dann denke ich an Rici und Emma, an meine Mutter und an meinen Vater und an den kleinen Lukas, an Hilde – und an Georg. Vorsichtig bewege ich mich wieder ein Stückchen vom Abgrund weg. Als ich Schritte hinter mir höre, drehe ich mich um.
    Ich kann es nicht glauben.
    »Georg?«
    »Marlene«, sagt Georg sanft, »gib mir deine Hand.«
    Wie in Trance strecke ich meinen Arm aus, Georg ergreift ihn und zieht mich ganz nah an sich heran, weg von der Mauer.
    »Du hast mir eine Heidenangst eingejagt, Marlene, als ich dich so nah am Abgrund stehen sehen habe.«
    »Wo ist Ben?«, frage ich verunsichert und sehe über seine Schulter zum Haus. Ich kann ihn nicht entdecken.
    »Du musst Ben loslassen. Und er dich. Sonst steckt er für immer im Himmel auf Erden fest«, hat meine Oma gesagt.
    Unglücklich schluchze ich auf. Aus unserer Reise wird nichts werden. Und was macht Georg überhaupt hier? Das gibt es doch alles gar nicht.
    »Ben ist nicht hier, Marlene. Aber ich bin hier. Ich habe dich gesucht. Als Rici mir erzählt hat, dass du Hals über Kopf nach Schottland geflogen bist, weil Ben dich eingeladen hat, bin ich fast gestorben vor Angst um dich. – Sie hat mir auch gesagt, dass du mich mit Rebecca vor der Praxis gesehen hast.«
    »Ja, das habe ich …« Meine Blicke wandern immer wieder zum Haus. Ich nehme Georg gar nicht richtig wahr. Bis er meine Arme greift und mich leicht schüttelt.
    »Marlene«, sagt er, »hör mir bitte zu!«
    Es ist die Art, wie er meinen Namen ausspricht. Das hat immer etwas bei mir ausgelöst. Ich sehe Georg direkt in die Augen.
    »Rebecca war bei mir, um mir mitzuteilen, dass sie wieder heiraten wird. Sie hat sich mit einem Italiener verlobt, Marlene, und ich habe ihr Glück gewünscht – und sie zum Abschied geküsst. Es hatte nichts zu bedeuten.«
    In guten Liebesfilmen merkt die Heldin erst in allerletzter Minute, dass sie den Mann liebt. Sie bedroht einen Taxifahrer, besticht das Sicherheitspersonal des Flughafens, kapert den Flieger und schnappt sich das Mikrofon des Piloten. Dann sagt sie laut und deutlich: »Ich liebe dich.«
    In meinem Leben läuft so etwas anders. Der Mann meiner Träume reist mir bis ans Ende der Welt hinterher. Er bringt Himmel und Erde dazu zu verschmelzen. Er sieht mir vor schottischer Meereskulisse tief

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