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Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Titel: Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Russo
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wesentlich dunkler als draußen, aber schnell haben unsere Augen sich daran gewöhnt.
    »Man kommt in das Zimmer durch die irdische Bibliothek.« Zu gerne würde ich einen Abstecher in die himmlische Sammlung wagen. Vielleicht haben wir nachher ja noch Zeit dafür. Erst einmal geht es jetzt darum, Gabriel zu seinem Glück zu verhelfen. Bisher ist er ja noch nicht richtig zum Zug gekommen. Ob ich später doch nicht Schutzengel werde und eher in Amors Dienste trete? Ich habe ganz bestimmt mehr Feingefühl beim Auswählen der infrage kommenden Partner. Und einen Automaten bräuchte ich für diesen Zweck auch nicht.
    »Beeil dich bitte«, sage ich mit gedämpfter Stimme, bevor Gabriel hinter einer Tür verschwindet.
    Mit klopfenden Herzen und einem mulmigen Gefühl im Bauch stehe ich Wache und lausche. Zum Glück bleibt alles ruhig. Weit und breit ist nichts zu hören, bis plötzlich ein lautes Pling und dann kurz aufeinanderfolgende helle Töne die Stille durchbrechen.
    Entsetzt reiße ich die Tür auf. »Spinnst du?«
    Gabriel steht vor einer großen Maschine, an der gleich mehrere Lampen auf einmal aufleuchten.
    »Tut mir leid, ich wusste nicht, dass das solch einen Lärm verursacht. Ich bin aber schon fertig. Ich mache nur das Ding noch aus. Einen kleinen Moment noch.«
    »Und?«, frage ich, als wir uns wieder auf dem Rückweg befinden. »Hast du herausgefunden, was du wissen wolltest?«
    »Ja, zwischen Muriel und mir besteht eine fast siebenundneunzigprozentige Übereinstimmung. Das ist so gut wie perfekt.«
    »Das freut mich für dich, ehrlich. Das heißt also, ihr seid füreinander bestimmt. Und jetzt? »
    »Jetzt muss ich sie nur noch davon überzeugen, dass ich auch ihr Traummann bin.«
    »Du hättest einen Ausdruck machen können. Als Beweis sozusagen.« Auf einmal spüre ich einen Anflug von Neid in mir aufkeimen. Gabriel hat seine Traumfrau also gefunden. Wahrscheinlich hat Amor höchstpersönlich dafür gesorgt, dass dabei nichts schiefgeht. Nur bei mir hat er die Sache verbockt. Ob ich nicht doch noch einen Blick auf die himmlische Voraussagung meiner zukünftigen Partner werfe?
    »Ich brauche keinen Beweis. Eigentlich habe ich es auch die ganze Zeit gewusst. Ich wollte es nur nicht wahrhaben. Und du? Magst du jetzt noch deinen Film sehen?«, reißt Gabriel mich aus meinen Gedanken.
    »Unbedingt.«
    »Okay, dann bleibe ich an der Tür stehen. Vergiss aber nicht, die Kopfhörer in den Bildschirm einzustöpseln.«
    »Mach ich.«
    Schnell habe ich Rubys Daten eingegeben. Allerdings bringe ich es nicht übers Herz, einen Filmausschnitt zu starten, in dem ich selbst keine Rolle spiele. Obwohl es mir in den Fingern kitzelt, genau das aufzurufen: Ich habe Georg und Rebecca morgens vor der Praxis beim Küssen erwischt – doch hat er den Abend davor tatsächlich mit Mick verbracht, so wie er es gesagt hat? Ich müsste nur auf das richtige Knöpfchen drücken, dann wüsste ich, was sich tatsächlich abgespielt hat. Wenn ich nicht doch so etwas wie ein Gewissen hätte …
    Die Aufnahmen, in denen ich die Hauptrolle spiele, kann ich hingegen meiner Meinung nach bedenkenlos anschauen, also entscheide ich mich für die Sequenz, als Ben und ich unsere Wunschzettel nächtens in der Berchtesgadener Scheune geschrieben haben. Denn das ist auch etwas, wo ich nach Aufklärung strebe.
    Noch einmal sehe ich Ben, wie er seine Wünsche nach oben funkt und ich dabei die Augen verdrehe. Dann geht Ben zum Auto, um einen Schlafsack zu holen, den er für Notfälle wie diesen im Kofferraum deponiert hat. Der Reißverschluss lässt sich nach allen Seiten öffnen, so dass daraus eine richtige Decke entsteht. Er bettet sie sorgfältig über uns, und wir schauen schweigend in die Sterne. Dann drehe ich mich plötzlich zur Seite, seufze tief und murmele: »Ich liebe dich, Ben. Weißt du das eigentlich?«
    »Ich dich auch, Marly«, sagt Ben und küsst zärtlich meinen Mund. Und was mache ich? Ich schlafe ein!
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, schimpfe ich laut und spule die Aufnahme noch einmal zurück. Aber es ist leider nichts daran zu ändern. Ich habe es ihm gesagt, war aber leider so betrunken, dass ich Bens Liebeserklärung und den darauf folgenden Kuss einfach verschlafen habe. Diesmal lasse ich die Aufnahme weiterlaufen. Ben schält sich vorsichtig unter der Decke hervor und geht ein Stück über die Wiese. Dort breitet er die Arme aus und schaut in den Himmel. Dann dreht er sich einmal um sich selbst, fällt hin und bleibt im

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