Im Hyperraum
–, dennoch sitzen Sie hier, und an der Anwesenheit Ihres Freundes Tiki besteht auch kein Zweifel. Natürlich möchten wir Tiki gleichfalls befragen, aber er hat den Wunsch geäußert, gemeinsam mit Ihnen interviewt zu werden, und diese Bitte gedenken wir zu beachten – wenigstens fürs Erste. Nicht zuletzt – und was ich jetzt sage, ist speziell an Sie gerichtet, Pilot Balef, haben sich im Raum von D3 gewisse Dinge zugetragen, die darin gipfelten, dass Sie im Tandem mit der Deerfield in die Insertion gingen, welche Sie in das D1 System brachte. Mit diesem Aspekt befassen wir uns am Ende der Untersuchung; aber diesbezügliche Fragen werden wir Ihnen mit Sicherheit stellen.« Sie blickte ihm kurz in die Augen, dann schloss sie: »Also gut. Die Anhörung kann beginnen.«
Die Sitzung dauerte den ganzen Tag. Panglor und Alo schilderten ihre Erlebnisse und beantworteten jede Menge Fragen. Die anwesenden Wissenschaftler lauschten mit skeptischem Interesse, als sie die Welt, die sie Dementia nannten, beschrieben, und ihre laienhafte Schlussfolgerung zogen, Dementia sei eine Zone der Diskontinuität im Gefüge der Raumzeit. Was die Gelehrten völlig überforderte, fand Panglor, war schlicht und ergreifend ihre bloße Anwesenheit hier – vor allen Dingen Tikis Präsenz. Der Kili war die Sensation der Anhörung, und während der zweiten Tageshälfte richtete man die meisten Fragen direkt an ihn.
Die ganze Zeit über blieb Panglor nervös und fragte sich, was die Veterinäre wohl mit LePiep anstellen mochten. Er versuchte sich einzureden, der Ou-Ralot ginge es gut. Als sie am Ende des Tages in ihr Quartier zurückgebracht wurden, fragte er den Wachmann, ob er ihn in die Quarantänezone begleiten könnte. Ihr Aufpasser, ein junger Bursche, erwiderte ziemlich freundlich, er würde die Bitte weiterleiten.
Alo und Tiki befanden sich in den angrenzenden Räumen, als der Türsummer brummte. Panglor drehte sich um, in der Annahme, der Wachmann sei zurückgekommen. Zu seiner Überraschung trat Gometz ein, mit dem Glaskäfig, in dem LePiep saß.
Panglor beeilte sich, sie zu befreien. Gometz stand mit beiden Händen in den Taschen da, ein angedeutetes Lächeln auf den Lippen, während Panglor LePiep in die Arme schloss. »Wie geht es dir, mein Mädchen?« Panglor hob LePiep auf Augenhöhe an. LePiep grummelte unbehaglich und machte einen benebelten Eindruck. Sie strahlte Verwirrung und Mattigkeit aus und schien Probleme zu haben, den Blick zu fokussieren. Panglor fixierte Gometz mit einem bitterbösen Blick.
»Sie ist wohl noch ein bisschen benommen von der Narkose.«
»Narkose …?«
»Mr. Balef, wir müssen uns mal unterhalten«, erklärte Gometz. Seine Hand in der Tasche bewegte sich, die Luft fing an zu flirren und sie wurden von einem Schattenparavent umhüllt. Panglor funkelte Gometz ärgerlich an, doch ehe er den Mund aufmachen konnte, erklärte Gometz: »Nun, Balef – als Erstes sollten Sie wissen, dass eine falsche Bewegung von Ihnen genügt, und Ihre Ou-Ralot ist tot.«
Ein elendes Gefühl kroch in Panglors Magengrube. »Was soll das heißen?«, fragte er gedehnt.
Das Lächeln auf Gometz' Zügen bildete vor dem Hintergrund des Schattenparavents einen grausigen Anblick. »Das kann ich Ihnen ganz genau erläutern, Balef. Und Sie werden mir aufmerksam zuhören, nicht wahr? Ihre primitiven Androhungen von körperlicher Gewalt ziehen bei mir nicht. Prüfen Sie bitte die linke Halsseite Ihres Tieres und verraten Sie mir, was Sie sehen.«
Mit tief gefurchter Stirn zerteilte Panglor das flauschige Fell. LePiep zappelte, aber ein Blick hatte ihm genügt. »Ihr Schweinehunde habt sie aufgeschnitten!«, zischte er. In kampfeslustiger Haltung näherte er sich dem Kerl.
»Das reicht jetzt, Balef«, schnauzte Gometz und reckte das Kinn vor. »Ich habe den Finger am Abzug.« Er bewegte seine rechte Hand, die in der Seitentasche steckte. »Im Hals Ihres Tieres befindet sich eine Kapsel mit einer Dosis 34-Cymid. Ich brauche den Abzug nur zu berühren, und die Kapsel entlässt das Gift in den Blutstrom der Ou-Ralot.« Mit boshaft glitzernden Augen sah er Panglor an. »Aber das Tier stirbt nicht sofort. Der Todeskampf dauert mehrere Minuten, während ihre körpereigenen Enzyme das 34-Cymid in A-Cymidine verwandeln. Sie krepiert erst, wenn das A-Cymidine eine tödliche Konzentration erreicht.«
Panglor war so verblüfft, dass er den Rest kaum wahrnahm.
»… ganz genau wissen, wie Ihr Schoßtier verendet.« Plötzlich
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