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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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ihm nicht aus. »Also gut«, erklärte er schließlich. »Sie erhalten ein gemeinsames Quartier und unterstehen dem Schutz meiner Abteilung. Auf meine persönliche Anweisung hin.« Er sah erst Alo, danach Panglor an. »Aber Sie sind sich doch darüber im Klaren, dass Sie trotzdem den Behörden der Orbitalstation Rede und Antwort stehen müssen?«
    Panglor nickte. Wenn ihr ehrlich seid, sind wir es auch, dachte er. Lasst uns alle ausnahmsweise einmal den geraden Weg gehen.
    Kurz darauf begaben sie sich an Bord eines Shuttles und flogen zur Orbitalstation. Beim Anblick dieser funkelnden, filigranen Welt überkamen Panglor die unterschiedlichsten Gefühle – Erleichterung, Freude, Angst vor dem, was ihn erwartete. Alo drückte seine Hand, und LePiep gab aufmunternde, quietschende Töne von sich.
    Das Shuttle umkreiste die Station und dockte in einem Sektor an, welcher der Regierung vorbehalten war. Zügig passierten sie die Dekontamination, noch vor der Besatzung der Deerfield, und dann führte man sie in ihre Unterkunft. Zwei Funktionäre nahmen ihre Aussagen auf, dann ließ man sie allein.
    Das ihnen zugewiesene Quartier war beeindruckend; drei aneinander grenzende luxuriöse Räume und ein zentral gelegenes Gemeinschaftszimmer, in dem ein kleiner Zierteich und aufwändige Möbel dominierten. Hier hätten sie sich sehr behaglich fühlen können – bis auf die zugesperrten Türen und die Wachposten davor. Sinnend blickte sich Tiki um. »Dann sind wir also Ehrengäste?«
    »So könnte man es vielleicht ausdrücken«, seufzte Panglor. »Aber wir sind Gäste dir zu Ehren. Wenn du nicht hier wärest, hätten sie uns sicher in den Knast gesteckt.« Unbehaglich fragte er sich, was wohl bei der Debriefing-Sitzung passieren würde, die in sechs Stunden, um 08.00 Uhr anberaumt war.
    █
    »H ORRRL «, GRUMMELTE L E P IEP und gab ängstliche Vibrationen von sich.
    Ein Summen erklang, und beinahe gleichzeitig wurde die Tür transparent. Panglor blickte auf einen blonden Mann mit fahlem Teint, der in der Rechten einen kleinen Glaskäfig trug. »Pilot Balef?«, begann er. »Mein Name ist Gometz. Ich komme vom Büro für Extrasolare Angelegenheiten.«
    »Tatsächlich?«, erwiderte Panglor brummig. »Es ist noch nicht 08.00 Uhr, sondern erst 07.00. Was tragen Sie da in der Hand?« Der Mann gefiel ihm ganz und gar nicht. LePiep hüpfte auf seinen Schoß und verströmte Wogen von Misstrauen.
    Gometz öffnete halb den Mund, zögerte, wog den Käfig in der Hand und sagte dann: »Entschuldigen Sie die Störung – und die Unannehmlichkeiten, die ich Ihnen vielleicht bereite. Aber ich handele im Auftrag der Gesundheitsbehörde, die sich mit einem Ersuchen an das Büro für Extrasolare Angelegenheiten gewandt hat.«
    »Was für ein Ersuchen?«
    Gometz räusperte sich. »Leider müssen wir Ihr Haustier, die Ou-Ralot, in die Veterinärsektion bringen. Es handelt sich um eine Quarantäne-Maßnahme und um eine Untersuchung …« Panglor stand auf; ihm schoss das Blut in die Wangen. »Das Tier weilte mit Ihnen auf einer Welt, die uns gänzlich unbekannt ist«, fuhr Gometz fort. »Wir müssen es präventiv auf pathogene Keime oder Viren testen …«
    »Welche pathogenen Keime oder Viren?«, fragte Alo, die gähnend ins Zimmer trat.
    »Ich scheiß auf eure pathogenen Keime und Viren«, donnerte Panglor. Er funkelte Gometz wütend an und drückte LePiep schützend an seine Brust.
    Gometz verriet keinerlei Gefühlsregung. »Bitte verstehen Sie doch, das Gesetz erfordert diese Prozedur«, salbaderte er und reichte Panglor eine kleine Plastikkarte. »Das ist eine Beschlagnahmeverfügung, die jedem ausgehändigt wird, der ein Tier ohne Unbedenklichkeitsattest von einem fremden Planeten mitbringt. Dass Sie diese Verfügung nicht gleich nach Ihrer Ankunft erhielten, war ein Versehen, es ging in der allgemeinen Verwirrung unter. Doch diese Untersuchung ist absolut erforderlich, und wir können nur hoffen, dass sie ohne Komplikationen vonstatten geht.«
    Stirnrunzelnd überflog Panglor die Verfügung. Der Wisch sah echt aus und bestätigte, was Gometz gesagt hatte. Alo kiebitzte über seine Schulter und schnaubte: »Wenn LePiep sich ein Virus eingefangen hätte, müssten wir doch auch infiziert sein.«
    Gometz wedelte lässig mit der Hand und meinte: »Sie sind gesund. Aber unsere Scanner-Programme für Menschen arbeiten fixer als die Systeme für Tiere, die nur sehr selten auf der Station auftauchen – wie zum Beispiel eine Ou-Ralot.«
    »Ach nee!«,

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