Im Hyperraum
nicht gesehen hatten. Er wirkte müde, aber sein Gesicht hatte wieder eine frische Farbe, und der Blick war klar. Er trug eine saubere, fesche Uniform. »Wie geht es dir, Jeeb?«, erkundigte sich Panglor, aufrichtig erfreut, ihn zu sehen.
»Ich kann mich nicht beklagen«, erwiderte Jeebering und nahm einen Becher mit heißem Modda an, den Alo ihm reichte. »Aber ich kam nicht hierher, um über mich zu sprechen.«
»Und wie geht es deinen Männern?«, fragte Alo.
Jeebering pustete über den Rand des Bechers und seufzte. »Mit einigen haben die Psychologen und Ärzte alle Hände voll zu tun«, bekannte er. »Andere wiederum sind auf dem Weg der Besserung.« Seine Augen flackerten unruhig. Panglor spürte einen säuerlichen Geschmack im Mund und überlegte sich, was er dazu sagen sollte. Vielleicht wäre es das Beste, er schwieg.
»Hoffentlich sind alle bald über dem Berg«, meinte Alo ruhig.
»Hoffentlich!« bekräftigte Jeebering. Plötzlich lächelte er. »He, das ist auch nicht der Grund für meinen Besuch. Mir sind da ein paar Gerüchte zu Ohren gekommen – nichts Offizielles, aber meine Quellen sind ziemlich zuverlässig – dass es bald gute Neuigkeiten für euch gibt.«
»Tatsächlich?« Panglor hob die Augenbrauen.
»Deine Aussage gegen Garikoff wurde wohlwollend aufgenommen«, fuhr Jeebering fort. »Man glaubt, man hätte stichhaltige Beweise gegen diese Verbrecher zusammengetragen und könnte im gleichen Zug diese beiden Typen der Firma – wie hieß sie doch gleich, Barracu? – festnageln. Sowie Garikoffs Laserverbrennungen verheilt sind, wird ihm der Prozess gemacht. Und ich glaube nicht, dass man dich anklagen wird, Panglor – sowohl Vikken als auch die Behörden der Station werden auf juristische Schritte verzichten.«
In Panglors Kopf machte sich ein leichtes Gefühl breit, gleichzeitig verkrampfte sich sein Magen. Jeebering setzte hinzu: »Vermutlich kriegen sie auch dieses nichtsnutzige Schwein Grakoff dran, obwohl er im Wesentlichen nichts weiter ist als ein Handlanger, eine willenlose Kreatur.«
Panglor klappte den Mund auf und schloss ihn wieder. Er erinnerte sich an seine Gefangennahme auf Veti IV. »Weißt du«, sagte er, »aus diesen beiden Kerlen wurde ich nie schlau. Garikoff erzählte mir, Grakoff sei so etwas wie sein Bruder, er drückte sich ziemlich verschwommen aus. Ich frage mich nur, was er damit gemeint hat.«
Jeebering lachte in sich hinein und schüttelte den Kopf. »Ich wundere mich, dass du nie von den beiden gehört hast, als du noch aktiver Raumpilot warst, denn sie gelten als reichlich berüchtigt. Grakoff ist Garikoffs Klon. Ich weiß nicht, wie viel von der Geschichte stimmt und was Spekulation ist, aber man sagt, als Garikoffs biologische Mutter unfruchtbar wurde – zum Glück, möchte man meinen, wenn man an ihren Sohn denkt – ließ sie von ihrem Sohn Lousa illegal einen Klon anfertigen. Es war ein typischer Fall von medizinischer Pfuscherei in irgendeinem Hinterzimmerlabor. Der Versuch misslang, und der Klon war defekt. Garikoff hasst seinen Klon, hat nichts als Verachtung für ihn übrig. Aber es gab eine Zeit, da war Garikoff pleite und Grakoff konnte ihm mit Geld aushelfen. Also gründeten sie die Grakoff-Garikoff Fracht- und Handels-AG.«
Alo runzelte die Stirn. »Aber warum haben sie unterschiedliche Namen?«
Jeebering seufzte. »Grakoff ist aufgrund dieses stümperhaften Klonexperiments geistig behindert und hat Probleme mit dem Sprechen. Als er noch klein war, konnte er angeblich seinen Namen nicht richtig artikulieren – statt Garikoff nuschelte er immer Grakoff – und bei dieser Version blieb er dann. Aber wer weiß schon, was in Wirklichkeit dahinter steckt? Vielleicht ist dieser verstümmelte Name für ihn ein Symbol dafür, dass er sich von seinem übermächtigen Bruder nicht ständig bevormunden lässt.« Jeebering spielte mit seinem Becher. »Nun ja – wie dem auch sei …«
»Mmm«, brummte Panglor.
»Ich kam her, um zu berichten, dass für euch aller Wahrscheinlichkeit alles gut ausgehen wird. Die Wissenschaftler sind ganz besessen von eurer Zone.« Jeebering lachte. »Ich weiß nicht, warum ich diese Zone quasi als euer Eigentum betrachte, aber so ist es nun mal. Vermutlich, weil ihr dort in eurem Element wart.« Er schmunzelte und blickte Alo an. »Anfangs glaubten sie euch nicht, aber die Aufzeichnungen des Schiffs unterstützten eure Angaben. Und mir schenkten sie wohl wegen meines Rangs Vertrauen – was weiß ich –, und ich
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