Im Hyperraum
modifizierte das Energiefeld noch ein kleines bisschen, und plötzlich drangen die Geräusche laut und deutlich hindurch. Er erkannte Gometz' Stimme, der in einem gelangweilten, ruppigen Ton sprach. Jemand anders mischte sich ein, und dieses leicht hysterische Organ kam ihm vertraut vor. Eine dritte Person kappte diese weinerliche Tirade mit einem kratzigen, rumpelnden Bass: »Ist ja gut! Die Verbindung steht also nicht mehr. Keine Sorge – wir haben ihn fest im Griff.«
Panglor kämpfte gegen einen Schwindelanfall an. Er erinnerte sich an diese Stimme, die klang, als sickere sie durch eine Schotterschicht – sie gehörte Garikoff! Also stimmte es, der Dreckskerl war hier. Das Schwindelgefühl flaute ab und wurde erst von Ärger, dann von wilder Rage ersetzt. Panglor schaute zu Tiki hin, der LePiep auf den Armen trug. Die Ou-Ralot bibberte vor Angst, gab keinen Laut von sich und übertrug Schwingungen, die von blankem Horror kündeten. Folglich nahm sie Garikoffs Anwesenheit wahr.
»Tiki«, flüsterte Panglor. »Halte das Gerät, das ich dir gab, vor LePiep.« Er zwinkerte heftig und umklammerte seinen Laser. Jemand im Raum brüllte: »He, die Wache gibt eine Nachricht durch! Sie konnten fliehen und sind bereits in einem anderen Sektor der Station!«
»Was?«, grollte Garikoff.
»Jetzt!«, zischte Panglor.
Alo löste den Öffnungsmechanismus aus, und das Energiefeld der Tür löste sich auf. Panglor sprang ins Zimmer, duckte sich, brachte den Laser in Anschlag und schrie: »KEINE BEWEGUNG, IHR SCHWEINEHUNDE, ODER IHR SEID TOT!«
In Panik schnellten drei Männer von ihren Plätzen hoch. Die maßlose Verblüffung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Lousa Garikoff richtete seine untersetzte, stämmige Gestalt zur vollen Größe auf und wandte sich an Panglor, um ihn böse anzustarren. Seine Haarspangen glitzerten, und in seinen Augen glomm ein gefährlicher Funke. »Ihr Hurensöhne!«, knurrte Panglor. »Haltet eure Hände so, dass ich sie sehen kann …«
Gometz schaute unwillkürlich nach links. Panglor folgte seinem Blick und sah einen Mann in der Ecke stehen, der eine Waffe hob. »Keine Bewegung, hab ich gesagt!«, donnerte er, drückte auf den Abzug und schwenkte den Laser in einem rasanten Bogen. Ein Lichtfaden fegte durch den Raum. Der Kerl in der Ecke heulte auf vor Schmerzen und kippte nach hinten, wobei er seine Waffe fallen ließ. Panglor schwenkte den Laser in die andere Richtung, doch der Strahl schnitt nur durch Luft. Sämtliche von Garikoffs Leuten lagen am Boden. Panglor senkte den Laser und fuchtelte abermals damit herum, doch mit abgeschaltetem Strahl. Der Gestank von verbranntem Fleisch stieg ihm in die Nase.
Der Bewaffnete in der Ecke war nicht der Einzige, der qualvoll stöhnte. Der Laser hatte sowohl Garikoff als auch Gometz verletzt. Zwei Männer zur Rechten krümmten sich in höchster Pein und starrten Panglor in panischer Angst an. Garikoff versuchte, sich hochzurappeln, eine Hand gegen den Bauch gepresst. »Balef!«, krächzte er heiser. In seiner Stimme schwangen Überraschung und Schmerz mit. »Das wirst du bitter bereuen …«
Panglor stieß ein wütendes Knurren aus und feuerte noch einmal. Garikoffs Linke hatte sich über ein kleines, würfelförmiges Objekt geschlossen, das auf den Boden gefallen war. Garikoff zog eine Grimasse, als die feurige Nadel aus Panglors Waffe seine Hand verbrannte. Er stieß einen Schrei aus und ließ das Objekt los. Dreimal strich Panglor mit dem Laserstrahl über Garikoffs Brustkorb, dann deaktivierte er die Waffe. »Verbrecher!«, zischte er. Nach Luft schnappend stürzte Garikoff zu Boden. Mit dem abgeschalteten Laser zielte Panglor in jeden Winkel des Raums. Alo flitzte an ihm vorbei in das Zimmer, entwaffnete Garikoffs Männer und warf die Waffen in Richtung der Tür.
In Panglors Kopf dröhnte eine Glocke, der Laut erfüllte ihn mit Schmerzen – und mit Horror. »LePiep!«, rief er. Tiki eilte an seine Seite, die Ou-Ralot im Arm. Das Tier wirkte wie erstarrt, in den Augen lag ein lebloser, glasiger Blick, und sie strahlte Wellen von Agonie aus. »Peep!«, flüsterte Panglor und berührte sie mit den Fingerspitzen. Sie vermochte nicht mehr zu reagieren; sie konnte nur noch Schmerzen verströmen.
»Alo!«
Sein Schrei war völlig unnötig; Alo stand bereits an der Komkonsole und meldete aufgeregt, dass ein Fall von Vergiftung vorläge und die Patientin unverzüglich zur Krankenstation gebracht würde. Sie wirbelte herum und packte Tikis Arm.
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