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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Feuer
abgestrahlt wurde; es schien von einem völlig geräuschlos verbrennenden
Busch auszugehen.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und
schaute nach oben. Der hin und her huschende Feuerglast war so trübe
und die Höhlendecke lag so hoch, dass sie nur vage zu erkennen war. Ar,
der neben ihr stand, spähte mit purpurrot funkelnden Augen in die
Runde. Sie berührte seinen Arm und wollte ihm etwas Ermutigendes sagen,
doch ihr fiel nichts ein. Also senkte sie die Hand wieder und wandte
sich an Windrush.
    Eher in der Art eines Hundes, und
nicht wie eine Schlange, hatte sich der Drache gemütlich auf dem
Kavernenboden zusammengerollt. Er taxierte sie mit seinen Augen, die
ähnlich wie die von Ar die Glut des Kaminfeuers einfingen; doch die
Drachenaugen waren weitaus größer und leuchtender, sie schossen
smaragdgrüne Blitze, wie Jael es bereits bei Highwing gesehen hatte.
Sie ging zu dem Drachen, weil sie mit ihm sprechen wollte, doch
irgendetwas, das in seinen Augen zu tanzen schien, schlug sie in seinen
Bann.
    In diesen enormen Augen spielten zauberhafte
Reflexe, brannte ein kühles, in Facetten unterteiltes Feuer, das mehr
war als ein bloßer Lichtschein. Ihr fiel auf, wie sehr seine Augen
denen von Highwing glichen – der Blick war machtvoll und
hypnotisierend. Eigentlich hatte sie ein zweites Mal fragen wollen, was
mit Highwing geschehen war, doch nun war es zum Sprechen zu spät; was
immer Windrush ihr mit seinen Blicken antat, ließ sich nicht mehr
aufhalten. Wie einfältig ich doch war, dachte sie. Das hätte ich mir
denken können.
    Die Augen des Drachen glichen einem
bodenlosen Abgrund. Sie war bereits hineingetaucht, sank immer tiefer
in das facettierte Feuer, verlor sich darin, wurde hinabgezogen in
dieses Licht von einem Bewusstsein, das nach ihr griff und ihren Geist
berührte … dann sog es sie auf, in einem Vorgang, dem sie sich nicht zu
entziehen vermochte. Alles lief ebenso ab wie bei ihrer Begegnung mit
Highwing. Dieses Bewusstsein studierte sie, versuchte, ihre
sehnlichsten Wünsche auszuloten, wollte wissen, warum sie hier war und
zeigte ihr, weshalb gewisse Dinge unmöglich waren … niemals geschehen
konnten …
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    A LS J AEL MIT EINEM R UCK IN DIE Gegenwart zurückkehrte, fühlte sie sich verwirrt. Unwillkürlich rückte
sie ein Stück von dem auf dem Boden liegenden Drachen ab und starrte
ihn ungläubig an. Ihr Geist war angefüllt mit Bildern, die sie nicht
verstand: Visionen eines düsteren Zaubers, der sich über das Land
gelegt hatte; sie schaute einen hohen Berggipfel, der nicht geortet
werden konnte, und die glitzernden, kristallinen Wesen, die darin
wohnten; sie sah Szenen, wie Drachen gegeneinander kämpften; ein
bestimmter Drache litt ganz besonders unter einer grausamen Verfolgung,
ein Drache wurde von einer zornigen Armee seiner Artgenossen gefangen
gehalten. Das Antlitz des Drachen war ihr verborgen geblieben, doch ein
enges Gefühl in ihrer Brust ließ sie ahnen, um wen es sich handelte.
    Sie erschauerte und wandte sich ab von den leuchtenden Augen und den qualmenden Nüstern. Du hast nichts davon gewusst?, zischelte Windrush verblüfft.
    Ach, Highwing!, flüsterte Jael vor sich hin. Windrush, antwortete sie, wie hätte ich es erfahren sollen? Sie drehte sich zu Ar um, der bestürzt ihren Wortwechsel verfolgte. Sie
wollte alles erklären, doch ihre Gedanken wirbelten so konfus
durcheinander, dass sie nicht wusste, was sie hätte sagen sollen.
Schließlich richtete sie das Wort wieder an den Drachen. Ist all das, was du mir gezeigt hast – sie verhaspelte sich, weil sie so vieles nicht begriff – tatsächlich passiert?
    In der Stimme des Drachen schwang nicht nur Sorge, sondern auch Zorn mit. Glaubst du, ich würde mir solche Bilder in meiner Phantasie ausmalen? Ich bin kein Rigger, der dämonische Visionen kreiert! Aus seinen Nüstern schossen Dampfsäulen, während er den Blick zur Seite wandte. Verzeih mir. Ich hätte den Ausdruck ›dämonisch‹ nicht benutzen sollen. Ich wusste längst über dich Bescheid, Rigger Jael! Er schaute sie wieder an, und in seinen Augen glänzte ein Feuer. Du
warst mir bekannt! Mein Vater erzählte mir von seiner Freundschaft mit
dir. Und seitdem frage ich mich, ob ich dich hassen soll, denn du bist
Schuld daran, dass mein Vater so leiden muss!
    Warum?, schrie sie. Wieso muss er meinetwegen so leiden? In Gedanken

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