Im Hyperraum
Beachtung; sie sah nur den
einsamen Drachen auf dem Gipfel, der seinen Kopf hin und her pendelte
und mit den Schwingen schlug, aber nicht davonflog.
Die
Luft um den Berg flimmerte, als strahle er eine gewaltige Hitze ab; die
Gegend vibrierte unter den Klängen eines monotonen Gesangs, und in
diesem Moment wusste sie mit erschreckender Gewissheit, dass nicht nur
eine Schar von Drachen es auf Highwing abgesehen hatte. Hier war ein
machtvoller Zauber am Werk, der die Natur des Flux veränderte, und
diese Kraft hielt Highwing gefangen. Sie vernahm ein dünnes Rrrrr ⦠Grrachen ⦠und wusste, dass Ed die Henker gerochen hatte. In tief geduckter Stellung kauerte er vor ihr und bibberte vor Furcht.
Highwing
wandte den Kopf von ihnen ab. Sie trieb Windrush zu gröÃerer Eile an.
Sie mussten näher herankommen. Plötzlich traf sie ein heiÃer,
stinkender Windstoà und brachte sie aus der Bahn; zwei schwarze Drachen
schossen herbei, von jeder Seite einer, und stieÃen um ein Haar mit
Windrush zusammen.
MÃCHTEST DU SEIN SCHICKSAL TEILEN, BRUDER?, bellten sie mit Stimmen, die aus den Eingeweiden der Erde zu kommen schienen. GEBT OBACHT, RIGGER-DÃMONEN! SEHT GUT HIN! VIELLEICHT WOLLT IHR EUCH ZU IHM GESELLEN! Der unheimliche Gesang schwoll an, die unverständlichen Worte bereiteten ihr Schmerzen in den Ohren, peinigten ihren Geist.
Sich
an Windrush festhaltend, der seitwärts abschwenkte, um den anderen
Drachen auszuweichen, holte sie verzweifelt Luft und schrie voller Wut: FREUNDIN VON HIGHWING! ICH BIN JAEL, DIE FREUNDIN VON HIGHWING! HIGHWING, ICH BIN HIER! Dann schwieg sie, erschrocken über ihren eigenen Mut.
Jede
Bewegung am Himmel schien zu erstarren. Highwing wandte den Kopf, und
selbst aus dieser Entfernung sah sie das Feuer in seinen smaragdgrünen
Augen; wieder spürte sie, wie seine Gedanken die ihren berührten. Windrush, flieg zu ihm zurück!, flehte sie; der Drache machte kehrt und flog geschwind wie ein Pfeil auf seinen Vater zu. AUS DEM WEG, BRÃDER!, donnerte Windrush. Und Jael schrie: HIGHWING!
Der
Sprechgesang wurde lauter und hektischer, die Luft verfinsterte sich,
so viele Drachen tummelten sich nun um den Gipfel, und überall züngelte
Drachenfeuer. Durch die Flammen und den Rauch sah sie, wie Highwing die
Schwingen zu voller Breite spreizte und vom Gipfel herabsprang. Ja!, rief sie stumm. Du kannst fliehen!
Doch
Highwing zog eine Schleife und flog direkt auf sie zu, hinein in den
Schwarm seiner Peiniger. Ein gewaltiges Geschrei hob an. Die Luft
zerriss wie ein Vorhang, und an der Stelle, an der Highwing soeben noch
war, zuckte ein greller Blitz. Durch das Getöse hörte sie: Du bist gekommen, Jael! Du bist gekommen! Doch als das gleiÃende Licht verblasste, war Highwing nicht mehr zu
sehen. Das Triumphgeheul seiner Feinde ging unter in einer gewaltigen
Schockwelle, welche Windrush und seine Passagiere hochhob und sie vom
Berg wegwirbelte.
Highwing!, kreischte Jael.
Aber Highwing war fort. Nur die anderen Drachen blieben, und die wendeten bereits, um ihre neuen Gegner anzugreifen.
Windrush, was haben sie ihm angetan?, heulte sie.
Eine Weile hörte sie nichts auÃer dem Zischen von Luft, dann erwiderte der Drache: Sie haben ihn in das Reich der Stasis geschickt ⦠damit er dort allein ist, bis er stirbt, für immer von dieser Welt getrennt ⦠Seine Stimme klang dumpf vor Verzweiflung, und Jael vermochte in seinen
Worten keinen Sinn zu erkennen. Sie richtete sich auf den Schultern des
Drachen auf und beugte sich weit über seine Stirnwülste, um in sein
linkes Auge blicken zu können. Indem sie sich für einen flüchtigen
Moment mit dem Geist des Drachen verband, drängte sich ihr ein Bild ins
Bewusstsein ⦠das Reich der Stasis â¦
Sie
wusste, was es mit diesem Reich auf sich hatte, diese Gefilde
fürchteten die Drachen in derselben Weise, wie die Menschen die Feuer
des Hades fürchteten.
Ohne Nachzudenken, sammelte sie
alle Kräfte um sich, zog Ar und Ed dicht an sich heran und lieà die
volle, glänzende Form des Sternenschiffs hinter sich aufblühen wie ein
Segel, in dem sich der Wind fängt. Die Wutschreie der anderen Drachen
ignorierend, nicht auf Windrushs Warnung achtend, sie möge warten,
sprang sie mit einem Abschiedsgruà von den Schultern des Drachen
herunter. Sie krallte ihre Finger in die Masse des Flux, und ohne sich
um das unverständliche Stimmengewirr zu kümmern,
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