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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Gespannt beobachtete er sie. LePiep thronte auf der Konsole und glotzte ihn nervös und mit großen Augen an.
    Alo verschwand hinter einem Felsen. Panglor nippte einen Schluck und wartete darauf, dass sie wieder auftauchte. Er strengte seine Augen an. Immer noch lag ein sonderbares Zwielicht über dem Land, behinderte die Sicht und machte eine genaue Observation unmöglich. Doch er hätte sie auf jeden Fall sehen müssen, wenn sie hinter dem Gesteinsbrocken hervorgekommen wäre. Wahrscheinlich versteckt sie sich, dachte er. Sie schmollt. Oder sie betrachtet den Teich.
    LePiep hüpfte auf seine Schulter und schnüffelte unglücklich an seinem Haar herum. »He, altes Mädchen, glaubst du, man kann sie unbesorgt allein da draußen lassen?«, fragte er und tätschelte die Ou-Ralot. »Ich denke, da ist nichts, was ihr gefährlich werden könnte. Was sollte ihr schon passieren?«
    LePiep wimmerte leise, und ängstliche Schwingungen erreichten ihn.
    Verdammt, wann kreuzte dieses Gör endlich auf?

Kapitel 8
    █ █ █
    M IT L E P IEP AUF DER S CHULTER schickte Panglor sich an, das Mädchen zu suchen. Als er an den Felsbrocken vorbeilavierte, kam es ihm vor, als hätten sich bestimmte Landschaftsmerkmale verändert. Es handelte sich eher um ein Gefühl, nicht um eine konkrete Wahrnehmung, doch die Formationen sowie die Ausmaße der Hügelrücken stimmten nicht mit seinen Erinnerungen überein. Der junge Tag kündigte sich an. Hinter dem Schiff glühte der Himmel in orangegelbem Licht, welches die Umgebung in einen gespenstischen Schein tauchte, ohne die Dunkelheit zu vertreiben.
    Er beabsichtigte, zum Nebelsee zurückzukehren, weil er glaubte, Alo sei möglicherweise dorthin gegangen. Während er im Wesentlichen die gleiche Route einschlug, die sie am Abend zuvor entlanggewandert waren, hielt er Ausschau nach dem Teich; doch an der Stelle, wo er den See erwartet hatte, fand er ein unbekanntes Terrain vor. Die Bergkämme hinter ihm wirkten vertraut, doch das davor liegende Land war ihm fremd; wohin er schaute, sah er tief eingekerbte Kanäle und Rinnen. Ein Gefühl der Angst beschlich ihn, und LePiep murmelte nervöse Laute in sein Ohr. Stirnrunzelnd wandte er sich um, weil er sich anhand der Position des Schiffes neu orientieren wollte.
    Vor ihm, hinter den sanft gewellten Hügelrücken, erstreckte sich ein leeres Plateau; am weit entfernten Horizont erkannte er die Konturen von Felsformationen – und darüber hing eine blassgelbe Sonne. Das Schiff war nirgendwo zu sehen. Mit großen Augen starrte er auf die Sonne. LePiep grollte tief in der Kehle; sein Herzschlag beschleunigte sich. Die Ou-Ralot im Arm, kletterte er auf einen Hügelkamm, um sein Blickfeld zu erweitern. Die Ebene wirkte immer noch wie ausgestorben. Das Raumschiff war weg. Er schluckte trocken und meisterte die aufsteigende Furcht. LePiep indessen zappelte unruhig auf seinem Arm und jammerte leise. »Ganz ruhig bleiben, Mädchen«, flüsterte er. Ihre ängstlichen Vibrationen sprangen aber auf ihn über. Langsam drehte er sich im Kreis und schaute über eine chaotische, die Sinne verwirrende Landschaft; hier und da glitzerte etwas, das Kristalle sein mochten – oder vielleicht Wasser –, aber keine Spur von dem Nebelsee.
    Irgendetwas stimmte hier ganz entschieden nicht.
    Er holte tief Luft und brüllte: »Heyyyy!«
    Keine Antwort, nicht mal ein Echo. Er kniff die Augen zusammen. Hinter seiner Stirn summte es, und sein Herz raste.
    Er stieg von dem Hügelrücken herunter und setzte seinen ursprünglichen Weg fort, wobei er sich immer weiter von dem Ort entfernte, wo das Schiff gewesen war. Nun ja … wieso musste alles immer einen Sinn ergeben? Wenn er zurückging, stand das Schiff vielleicht wieder auf seinem Landeplatz. Doch wo steckte Alo?
    Nach einer Weile blieb er stehen und riskierte abermals einen Blick über die Schulter; er erschrak bis ins Mark. Die Sonne hatte sich verändert; nun war sie eine rauchgraue, von einem Flammenkranz umgebene Scheibe, glich einer gelben Sonne, die von einem halb durchsichtigen, dunklen Körper völlig bedeckt wurde. Die Protuberanzen flackerten in einem kalten Feuer vor einem finsteren Himmel, leuchteten die Landschaft aus, aber nicht das Firmament.
    Während Panglor weiterging, spürte er immer stärker werdende Wellen der Furcht; einen Moment lang war er sich nicht sicher, ob er sie selbst erzeugte oder von LePiep empfing. Oder ob LePiep seine eigenen Ängste nur verstärkte. Die Ou-Ralot spähte unruhig in die

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