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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Runde, dann starrte sie ihm bekümmert in die Augen. Sie war besorgt; aber sorgte sie sich um Alo? Panglors Herz krampfte sich zusammen, als er sich eingestand, dass er allmählich anfing, das Schlimmste zu befürchten. Er machte sich ernste Sorgen um Alo, und er machte sich Sorgen, er könnte sie verlieren und bliebe allein zurück. Wo steckte das Mädchen?
    Er rief noch einmal, aus voller Kehle: »He!« Im Weitergehen wiederholte er seine Rufe. Schließlich kam ihm der Gedanke, Alo könnte auf he aus lauter Bockigkeit nicht reagieren, selbst wenn sie ihn hörte. Also fing er an, ihren Namen zu brüllen. »Alo! He – Alo!« Aber nichts tat sich.
    Allmählich wandelte sich die Landschaft und nahm immer konfusere Züge an. Obwohl ihm der Boden ziemlich eben vorkam, trugen ihn seine Füße in immer steiler werdende Schluchten zwischen den Höhenrücken. Er merkte, dass er in Gefahr geriet, sich in diesem Labyrinth zu verirren; und als er sich dieser Tatsache bewusst wurde, hatte er sich bereits verfranzt.
    Er machte kehrt, doch er wusste nicht einmal mehr, auf welchem der drei Wege, die ihm zur Auswahl standen, er bis an diesen Punkt gelangt war; alle Pfade, die er sah, erschienen ihm unvertraut. Die lotrechten Wände der Canyons verloren sich teilweise im Halbdunkel; doch die Schatten wirkten irgendwie irreal, die Winkel waren verkehrt und widersprüchlich. Panglor brach der Schweiß aus, während er versuchte, sich zu entscheiden, was er als Nächstes tun sollte. Er stellte fest, dass er zu keiner vernünftigen Aktion imstande war. Nichts, was er bis jetzt unternommen hatte, führte zu einem logischen Ergebnis.
    Wenn die Logik versagte, musste man sich aufs Raten verlegen. Seiner Intuition vertrauen. »Was denkst du, Peep?«, fragte er leise und ließ den Blick noch einmal über die trügerische Landschaft schweifen. Auf seinen Orientierungssinn konnte er sich nicht mehr verlassen. Er hatte keine Ahnung, welche Initiative er entwickeln sollte, selbst wenn er den richtigen Weg aufspürte. Er war hier draußen, um das Mädchen zu finden, doch nun hatte er sich selbst hoffnungslos verirrt.
    »Hwup«, grummelte LePiep traurig.
    »Recht hast du«, erwiderte er und spürte, wie seine Furcht über ihm zusammenschlug. Unwillkürlich erschauerte er und hätte um ein Haar die Ou-Ralot fallen lassen.
    Unvermittelt traf ihn eine Welle aus schierer Freude.
    »Hrruu!«, flötete LePiep. Als er zusammenschrak, wand sie sich aus seinen Armen, flitzte quer über eine Fläche und verschwand im Schatten eines Hügelkamms.
    »Peep!«, schrie er entsetzt und stolperte ihr hinterher. Als er die Stelle erreichte, wo er sie aus den Augen verloren hatte, war sie längst weitergehastet. Er sah, wie sie durch einen schmalen Hohlweg sauste, kurz beleuchtet von einem Sonnenstrahl, dann war sie wieder weg. Was machte sie? Vage kam es ihm vor, als eilte LePiep jemandem entgegen, den sie begrüßen wollte. Ob sie Alo entdeckt hatte? »Warte, Peep! Komm zurück!« LePieps vergnügtes Pfeifen wurde als Echo von dem wüsten Durcheinander der Felsen zurückgeworfen, aber sie war ihm durch den Hohlweg entwischt und mochte in Gott weiß was für eine Richtung gerannt sein.
    Obwohl er wusste, dass es vermutlich sinnlos war, lief er in panischer Hast den Canyon entlang. Am Ausgang der Schlucht taxierte er die Umgebung, dann sackte er verzweifelt in sich zusammen. Vor ihm öffneten sich mindestens fünf Pfade, die durch das labyrinthische Terrain führten, und er konnte nicht einmal ahnen, welchen Weg die Ou-Ralot genommen hatte. Immer wieder rief er nach LePiep – dann entschied er sich aufs Geratewohl für irgendeinen Pfad. Schwer lastete auf ihm die Furcht, während er weiterstapfte. Er versuchte, nicht an seine Einsamkeit zu denken, denn wenn er sich vorstellte, dass er nun ganz allein war, fing er an zu zittern. Seine Reisegefährten hatte er verloren, das Schiff war weg. Er fühlte sich völlig isoliert und verlassen.
    Nach einer Weile gelangte er in einen großen Kessel zwischen zwei Bergkämmen. Das Sonnenlicht fiel in einem eigenartigen Winkel ein; die entfernten Wände der Mulde lagen in tiefster Schwärze. Beunruhigt spähte er in die vom Schatten verhüllte Zone. Diese absolute Finsternis wirkte unnatürlich. Er hob den Blick und sah zu seinem Schrecken LePiep, die hinter der schattenverhangenen Region einen Bergrücken entlangrannte. Dann schnappte er schwache, nachhallende Wellen auf, die LePieps Verwirrung verrieten.
    Rufend rannte er durch

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