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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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»Wir zeigen es ihnen, Pangly«, murmelte sie. Panglor nickte, obwohl er sich alles andere als zuversichtlich fühlte.
    Das Vikken-Schiff befand sich in größerer Entfernung und war von beachtlicheren Ausmaßen, als er angenommen hatte. Während sie näher rückten, vergegenwärtigte er sich, dass die Deerfield mindestens ein Dutzend Mann Besatzung und eine Menge Fracht an Bord haben musste. Und er hatte dafür gesorgt, dass dieses gewaltige Schiff an diesem gottverlassenen Ort strandete. Ab und zu warf er einen verstohlenen Blick auf die Wachen, in der Erwartung, grimmige Mienen zu sehen; aber beide Männer grinsten tatsächlich, einer blickte ängstlich drein, und ein anderer sah aus, als könnte er jederzeit einen Mord begehen. Panglor erschauerte.
    Ihnen begegneten weitere Männer von der Deerfield. Diese Neuankömmlinge machten einen zornigen Eindruck, und vielleicht hielt nur Alos Gegenwart sie davon ab, ihren aufgestauten Groll an Panglor auszulassen. Das Mädchen schien diese hart gesottenen Kerle zu verunsichern. Zuerst blickte ein Mann, danach ein zweiter, heimlich in ihre Richtung; niemand von der Crew erweckte den Anschein, als wüsste er, wie er sich in dieser Situation einer Frau gegenüber verhalten sollte.
    Aus ihrer Wut auf Panglor machten sie jedoch keinen Hehl; halbwegs erwartete er, jeden Moment ihre Fausthiebe zu spüren. Er nahm LePiep von seiner Schulter und schloss sie schützend in seine Arme. Als sich die Ou-Ralot an seine Brust kuschelte und dabei wissbegierig um sich blickte, spürte er eine Welle aus konfuser Sympathie und Wärme. Ein paar von der Besatzung bemerkten das Tier und schauten plötzlich beschämt und verstört drein. LePieps freundliche Vibrationen erreichten die Männer und bewirkten, dass sich die angespannte Situation entschärfte. Mehr als einer gab seine feindselige Haltung auf, und die Mienen wurden milder.
    »Halt!«, befahl eine vertraute tiefe Stimme. Nervös rempelten sich die Männer gegenseitig an, um für jemanden Platz zu machen. »Balef! Panglor Balef?«
    Panglor stockte der Atem. Er konnte nicht antworten.
    Ein hoch gewachsener, rothaariger Mann mit orangefarbenen Augen marschierte durch die Gruppe und blieb vor Panglor stehen. Es war Tal Jeebering, genauso, wie Panglor ihn in Erinnerung hatte – aber mit flammenden Augen. »Balef – du bist es tatsächlich. Am liebsten würde ich dich aufhängen und dir die Kehle aufschlitzen lassen. Wieso bist du in diese Angelegenheit hineingeschlittert? Warst du derjenige, der uns vom Kurs abgedrängt hat?« Abrupt klappte Jeebering den Mund zu, lehnte sich nach hinten, verschränkte die Arme vor der Brust und taxierte Panglor mit grimmigen Blicken.
    Panglor errötete vor Scham. Er brachte noch immer kein Wort heraus. LePiep stieß einen ängstlichen Pfiff aus und versteckte den Kopf unter seinen Armen.
    »Also gut!«, röhrte Jeebering unvermittelt. »Männer, kehrt an eure Arbeit zurück. Godspey und Turret, ihr bleibt hier.« Wütend funkelte er Panglor an. LePiep zitterte und warf ihm einen vorsichtigen Blick zu. Nach einer Weile nahm Jeebering Notiz von der Ou-Ralot und fuhr fort: »Na schön, ich gebe dir die Gelegenheit, dein Verhalten zu erklären, obwohl ich nicht weiß, warum ich so edelmütig bin.« Er drehte sich um und steuerte auf das Schiff zu; nahe der Ausstiegsluke hatte man ein paar Kisten als Sitzgelegenheiten gruppiert.
    Panglor und die anderen folgten ihm; Jeebering und zwei der Wachposten setzten sich auf die Kisten, alle anderen hockten sich ins Gras.
    »Ihr seht nicht aus, als hättet ihr Hunger gelitten«, bemerkte Jeebering. »Hattet ihr genug Proviant mitgenommen, um euch zwei Wochen lang verstecken zu können, oder habt ihr euch draußen die Nahrung zusammengeklaubt?«
    »Wie bitte?« Endlich fand Panglor die Sprache wieder. Verstört blickte er Jeebering an. »Wir waren nur einen Tag lang unterwegs. Das mit dem Abdrängen kann ich erklären. Hör mal, ich wollte euch wirklich nicht …«
    Einer von der Deerfield stieß jählings einen gurgelnden Schrei aus, stürzte sich auf Panglor und wollte ihn bei der Kehle packen. »Genslick – hör auf mit dem Blödsinn!«, donnerte Jeebering. Alo fauchte giftig. Ein anderer Mann schlug Genslicks Arm zur Seite, dann strahlte er Jeebering an wie ein Kind, das gerade ein vorwitziges Gör daran gehindert hat, die Keksdose zu plündern. »Balef«, sagte er leise, den Blick auf den Boden geheftet. »Hast du eine Ahnung, was meine Männer durchmachen? Warum

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