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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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anderen …«
    »Was geht hier vor, Balef?«, fragte Jeebering. Mit eisernem Griff umklammerte er Panglors Oberarm. »Was passiert hier? Was soll das Gefasel über Schiffe und Crews?«
    »Ach Gott!«, stöhnte Alo. »Hast du immer noch nicht kapiert?«
    Jeebering fing nun tatsächlich an zu zittern. Seine Leute reagierten mit Verwirrung und gaben hässliche Bemerkungen von sich. Panglor beschlich Angst, denn die psychische Verfassung der Leute wurde immer brisanter. »He, Jeeb …«, begann er und streichelte LePiep, in der Hoffnung, sie möge besänftigende Emotionen abstrahlen. »So schlimm ist das gar nicht. Wir werden es euch erklären. Ich schlage vor, alle setzen sich ins Gras, und vielleicht könnte jemand ein paar Erfrischungen holen. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber wir sind ziemlich durstig und …«
    Während er sprach, beruhigten sich die Männer ein wenig. Jeebering ließ Panglors Arm los, und sein Blick klärte sich. Zum Schluss folgte jeder Panglors Vorschlag. Danach erläuterte Panglor die Zone der Diskontinuität, die offensichtlich diese Welt definierte oder umgab. Er beschrieb die Ereigniskette, die die Cur auf diesen Planeten gebracht hatte – und dabei erfuhr er, dass der Deerfield etwas Ähnliches widerfahren war.
    Alo ergriff das Wort. »Passt auf. Wir glauben, dass überall im Weltall verteilt viele kleine Diskontinuitäten existieren. Normalerweise sind sie so winzig, dass man sie nicht bemerkt – man könnte sie mit den Lücken im Gewebe eines engmaschigen Stoffes vergleichen. Hier jedoch platzen die Fäden auseinander, und im Zentrum dieser Zone gibt es vermutlich nichts als ein großes, klaffendes Loch – einen Riss im Gefüge der Zeit.«
    Panglor nickte. »Das ist eine Betrachtungsweise«, meinte er. »Man könnte es auch so ausdrücken – im Ozean der Realität entstehen Milliarden winzig kleine, kaum wahrnehmbare Wellenfronten aus Aberrationen und Verzerrungen. Hier kreuzen sie sich und verstärken sich gegenseitig zu einer gigantischen, permanenten Wellenfront aus deformierter Realität. In gewisser Hinsicht gleicht dieses Phänomen einer Singularität, einem Schwarzen Loch, nur ohne die Gravitationseffekte.«
    Tiki gluckste begeistert. Doch die meisten Männer schienen Panglors Ausführungen nicht folgen zu können.
    Panglor erklärte es noch einmal.
    Nach beträchtlicher Konfusion dämmerte den Männern der Crew die Bedeutung dieser Entdeckung – falls Panglors Interpretation sich als korrekt herausstellte. »Diese Diskontinuität in Raum und Zeit vermag Schiffe zu verschlucken. Sie kann sie anziehen wie Moskitos in einer Falle«, erläuterte Panglor. »Wahrscheinlich gibt es noch mehr solcher Zonen, möglicherweise ist das All gespickt davon, wir haben sie nur noch nie bemerkt. Wer weiß, wie viele Schiffe, die im Foreshortening verloren gingen, von einer Diskontinuität aufgesogen wurden? Richtig, Tiki? Alo? Jeeb?«
    Er blickte von einem zum anderen, beflügelt durch diese faszinierenden Implikationen. Die Zonen konnten der Grund für die Unwägbarkeiten sein, die jedem Raumfahrer und jedem Passagier im Foreshortening drohten. Dies war die unbekannte Gefahr, der mysteriöse Killer. Wenn man das Phänomen verstand, konnte man ihm vielleicht ausweichen.
    Und vor ihnen stand ein echter, leibhaftiger Kili, der ihnen helfen konnte, das alles zu begreifen. Panglor sah Tiki an und fühlte plötzlich eine Anwandlung von Sympathie für diesen Alien, den er kaum kannte. LePiep grummelte glücklich, reflektierte seine Emotionen und teilte sie mit ihm.
    »Da wäre noch ein Problem«, meinte Jeebering und schaute niedergeschlagen drein. »Wir können diesen Planeten nicht verlassen, und selbst wenn uns ein Start glückte, gibt es keine Möglichkeit, durch eine Insertion aus diesem System herauszukommen. Das Kollapsfeld hat sich geschlossen.« Er blickte Panglor mit neutraler Miene an und studierte dann angelegentlich seine Hände.
    Alo meldete sich wieder, während sie mit den Fingern Graswurzeln ausgrub. »Ich wette, wir könnten es wieder öffnen.« Sie zog ein Büschel Kräuter heraus und hielt sie sich unter die Nase.
    Turret schnaubte verächtlich.
    »Ganz bestimmt«, beharrte Alo. »Man hätte das Fangfeld nicht in Betrieb gehalten, wenn man nicht damit gerechnet hätte, eines Tages hierher zurückzukommen. Und eine Rückkehr an diesen Ort würde man nur in Betracht ziehen, wenn es ein funktionierendes Kollapsfeld gibt, durch das man wieder nach Hause kann.« Sie ließ das

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