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Im Jenseits ist die Hölle los

Titel: Im Jenseits ist die Hölle los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Mal deinen Tod gewünscht und dafür gebetet, habe gehofft, dass die Ärzte dich nicht retten können, und wie du ja heute bemerkt hast, habe ich nicht umsonst gebetet. Endlich konnten wir uns treffen!«
    Ich begriff nicht, was mit Elsa vor sich ging, als sie meinen Wortschwall anhörte. Sie sah mich eisig, fast wütend an. Dann schrie sie vorwurfsvoll:
    »Du bist ein Monster! Wie ist es möglich, dass jemand den Tod eines Menschen herbeisehnen kann, nur um ihm zu begegnen! Kein Wunder, dass ich mich in der Klinik die ganze Zeit so beklommen fühlte, so als be­ dränge mich jemand… Du warst also die Ursache! Jetzt begreife ich alles. Du Teufel hast da gesessen und mei­ nen Tod heraufbeschworen. Kann es auf der Welt einen grässlicheren Menschen geben als dich? Hu, wie du mich anwiderst!«
    Ich fand ihre Vorwürfe unbegreiflich, schließlich wäre sie auf jeden Fall gestorben, auch ohne mein Dazutun. Also wollte ich ihr sagen, dass ich sie wirklich liebe und dass sie – da sie nun selbst tot war – meine Worte aus dieser Perspektive betrachten sollte, wir könnten doch gute Freunde sein. Aber Elsa fauchte heftig:
    »Ist dir kein einziges Mal in den Sinn gekommen, dass ich Angehörige habe, die wegen meines Todes leiden? Ich habe Vater und Mutter, meine lieben Eltern, zurück­ gelassen! Sie sind am Leben und trauern um mich! Daran hast du keine einzige Sekunde gedacht, du Bes-tie!«
    Ihre Worte empörten mich, sodass ich meinerseits fauchte: »Du bist undankbar! Ich glaube, ich habe meine Zeit mit dir vergeudet. Du bist die ganz falsche Tote für mich, wir passen anscheinend nicht zueinander. Mir ist völlig gleichgültig, ob du lebst oder tot bist, mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Das war zu viel, denn nun war Elsa endgültig einge­ schnappt. Sie warf mir noch einen letzten Blick zu, wobei ihre Augen wütend funkelten, und dann ent­ schwebte sie ohne ein Wort zu sagen wieder zur Erde. Sie war so schnell weg, dass ich erst begriff, was ge­ schehen war, als ich nur noch einen winzigen Punkt im Weltall von ihr sah, und bald war auch der verschwun­ den. Es war vollkommen zwecklos, ihr zu folgen, wenn sie nämlich allein sein wollte, würde ich sie auf der Erde niemals finden.
    Erschüttert und traurig setzte ich mich auf einen zer­ klüfteten Hügel. Ich sagte mir, dass ich nun meine Liebste für immer verloren hatte. Wie hatte es nur zu diesem Zerwürfnis kommen können? Ich musste mir eingestehen, dass es idiotisch von mir gewesen war, mich damit zu rühmen, an ihrem Bett gewacht zu ha-ben. Und noch idiotischer war es gewesen, zu bekennen, dass ich ihren Tod gewünscht hatte. Wenn man die Sache aus Elsas Sicht und besonders aus der Sicht ihrer trauernden Eltern betrachtete, war das wirklich ungeheuerlich. Ich erkannte, welch egoistischer Geist ich war, und fragte mich, wie lange ich als Toter noch leben musste, ehe ich lernen würde, menschliches Le-ben zu achten.
    17
    Traurig und verlassen wanderte ich über den Mond. Der kahle, verkrustete Boden dieses Himmelskörpers trug auch nicht gerade zu meiner Erheiterung bei. Wäre ich am Leben gewesen, hätte ich jetzt vermutlich erwogen, mich aufzuhängen. In düstere Gedanken versunken, durchquerte ich eine trostlose Ebene. Wahrscheinlich hätte ich meine verzweifelte und ziellose Wanderung endlos fortgesetzt, wäre ich nicht plötzlich auf sonderba­ re Spuren gestoßen: Es waren Abdrücke von Wagenrä­ dern, die in dem ascheähnlichen Kosmosstaub deutlich zu erkennen waren. Wer mochte wohl hier auf dem Mond mit einem Wagen umherfahren? Ich folgte den Spuren.
    Offensichtlich stammten sie nicht von den Rädern ei­ nes Autos; das Oberflächenprofil fehlte, und auch die Spurbreite stimmte nicht. Ein Mondauto gab es also nicht, wohl aber ein kleineres Gefährt; am ehesten mochte es sich um einen Pferdewagen handeln, aller­ dings waren zwischen den Radspuren keine Hufabdrü­ cke zu sehen. Wie sollte auch ein Pferd hier auf dem kargen Mond überleben, wo am Tag mehr als hundert Grad Hitze und nachts wiederum fast zweihundert Grad Frost herrschten? Außerdem schien es mir ziemlich unsinnig, ein Pferd extra auf den Mond zu schicken, nur damit es dort einen Wagen zog. In der Raumkapsel würde das Tier enorm viel Platz und die Nahrung von mindestens zehn Astronauten beanspruchen. Allerdings hatte die Sowjetunion in den Anfangszeiten der Raum­ flüge mal einen Hund in den Kosmos gesandt, Laika hieß er, soweit ich mich erinnerte, aber das war schon lange her.
    Bei

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