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Im Kaufhaus ist der Teufel los

Im Kaufhaus ist der Teufel los

Titel: Im Kaufhaus ist der Teufel los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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was!
Du... du... Japaner!“
    „Ninja“, verbesserte Tim.
„Schattenkrieger. Schickes Kostüm, wie? Vergessen Sie nicht, Ihren
Protzschlitten abzuschließen! Und geben Sie ihm ein Küsschen, bevor Sie ihn
allein lassen. Sonst weint er.“
    Dem Typ platzte der Kragen,
dabei ging der Mantel auf und die beiden Freunde sahen: Auch Schweinebacke
wollte zu ‘ner Kostüm-Fete, denn unterm Mantel war er ganz Cowboy, total
Buffalo-Bill.
    Jetzt brüllte er den Jungs
Schimpfworte nach und wäre sein Colt echt gewesen, hätte er vermutlich auf sie
geschossen.
    „Beknackt wie ‘ne Kokosnuss!“,
grinste Klößchen unter seiner Steinzeit-Perücke und zog was aus dem Wams, dem
künstlichen Bärenfell.
    Tim sah das apfelgroße Gebilde.
Es flog, kullerte unter den Ferrari und dann... dann... klirrten ringsum die
Fensterscheiben.
    Bäumte der Ferrari sich auf?
Tims Trommelfelle bebten. Wären Passanten in der schmalen Rieger-Straße gewesen
— sie hätten sich zu Tode erschrocken.
    „Bist du wahnsinnig?!“, fuhr
Tim seinen Freund an. „Was war das?“
    „Ein Kracher.“ Klößchen feixte.
„Die Superbombe Urknall. Schwerstes Kaliber. Darf nicht an Jugendliche verkauft
werden. Ich hab noch einen. Wir... Au Backe, der Typ kommt. Jetzt aber weg!“
    Sie sausten um die Ecke.
     
    *
     
    Mitte Januar. Kein Frost. Und
das Bankhaus Kies & Knete hatte seine liebsten Kunden zur großen
Faschings-Fete eingeladen, die wie jedes Jahr in der Schalterhalle stattfand —
mit Glühwein für die geldigen Kunden und alkoholfreien Getränken für den
Konto-Benutzer-Nachwuchs.
    Auch TKKG hatten hier ihre
Taschengeld-Depots. Nun war eine persönliche Einladung erfolgt: per
Eintrittskarte für diese geschlossene Gesellschaft.
    Am Römer-Platz warteten Gaby
und Karl. Beim Anblick seiner Freundin fühlte sich Tim sofort high. Gaby hatte
sich als Krankenschwester kostümiert — als eine liebliche, bei der Kranksein
himmlisch sein muss.
    Tim wurde auch gleich mit einer
halbmeter-langen Plastikspritze bedroht und nur Zauberer Karls Zauberstab
konnte ihn vor der Impfung gegen Tollwut und Staupe bewahren.
    „Irgendwann erwische ich dich,
Ninja“, lachte Tims Freundin. „Seid ihr gerannt?“
    Tim grinste. „Wegen Verfolgung.
Klößchen hat beinahe den Ferrari eines wütenden Cowboys zertrümmert. Erst mit
der Keule, dann mit der Urknall-Bombe. Hier!“
    Er zeigte den Feuerwerkskörper,
den er in Verwahrung genommen hatte.
    Während die Jungs erzählten,
überquerten TKKG den großen Parkplatz hinter dem Bankhaus. Es war still hier
trotz vieler Wagen.
    Dann hieß es: Warten vor dem
Geldinstitut, warten auf Laura und Karin, Gabys Freundinnen, die pünktlich sein
wollten, obwohl sie das selten sind. Pummelchen Laura wollte mit Klößchen die
Schalterhalle zum Dancefloor machen und Karin, eine 13-Jährige mit geistigen
Hobbys, war als Karls Tanzpartnerin vorgesehen.
    „Wie ich diese Unpünktlichkeit
hasse!“, meinte Gaby nach Zehn-Minuten-auf-der-Stelle-stehen. „Wir gehen
einfach schon rein, ja?“
    Hinter der Glastür wachten ein
Clown und ein Sträfling: die Bankleute vom Kassenschalter und aus der
Kreditabteilung. TKKG hielten ihre großformatigen Einladungskarten ans Glas.
Kurze Überprüfung. Denn Sicherheit geht vor. Dann öffnete der Clown die Tür,
was nur von innen möglich war.
    „Herzlich Willkommen beim
Kostümfest von Kies & Knete. Wird bestimmt ein Bombenspaß.“
     
    *
     
    Laura war sofort bewusstlos.
Karin zappelte noch einen Moment in der rohen Umklammerung, dann schwanden auch
ihr die Sinne.
    „Tempo!“, keuchte Drunske und
schleifte Laura zu dem fensterlosen Kastenwagen, dessen Hecktür offen stand.
Hinein mit dem Mädchen!
    So verfuhr auch Rettl mit
Karin. Hecktür zu! Rettl griff nach den Einweg-Spritzen mit dem
Beruhigungsmittel. Inzwischen entsorgte Drunske die chloroform-getränkten
Lappen, die bei der Betäubung geholfen hatten. Rettl spritzte den Teenies —
Zufallsopfern der Bankräuber — das Mittel ein.
    „Die schlafen mindestens zwei
Stunden. Nachher setzen wir sie aus auf ‘ner Parkbank.“
    „Hier sind die Einlass-Karten.“
Drunske hatte sie in den Umhängetaschen gefunden. „Läuft ja gorillamäßig.“
    „Klar, Otto! Und du siehst
sogar als Buffalo-Bill wie ‘n Gorilla aus. Sogar, wenn du in deinem Ferrari
sitzt, hahah!“ Beide trugen Cowboy-Outfit. Die Revolver am Gürtel waren echt
und geladen. Jetzt verwandelten sich die Typen in Viehräuber, maskierten sich
nämlich mit schwarzen

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