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Im Keller

Im Keller

Titel: Im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Lempke
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Arthur zog sofort den Kopf zurück und ging hinter einer Kommode im Flur in Deckung.
    Keine drei Sekunden später durchquerte der Mann mit der Tasche in der Hand den Flur und verschwand in der Küche. Er schien sich auszukennen. In der Küche schob er wieder ein Möbelstück zur Seite.
    Arthur pirschte sich zur Tür und schaute in den Raum hinein . Der Einbrecher hatte einen Eckschrank zu Seite gerückt und leuchtete in eine kleine Öffnung in der Wand, die man mit einer Klappe verschließen konnte. Wieder wühlte er in irgendwelchen Sachen herum, wieder fand er nicht das Richtige.
    „Fuck!“ , brummte er und machte Anstalten, sich umzudrehen.
    Verdammt, wohin jetzt?! Arthur sprintete so geräuschlos wie möglich zur schräg gegenüber liegenden Wohnzimmertür, schlüpfte ins Zimmer und presste sich innen neben der Tür an die Wand.
    Der Mann hatte glücklicherweise nichts davon mitbekommen, denn er marschierte zielstrebig zur Treppe und stieg nach oben. Arthur hinterher. Nach der Richtung zu urteilen, aus der jetzt wieder Geräusche zu hören waren, machte sich der Kerl in Carmen Elisabeths Schlafgemach zu schaffen. Und schon war Arthur an der Tür und warf einen vorsichtigen Blick ins Zimmer, in dem sich die Zahl der Zeitungsstapel drastisch verringert hatte. Ansonsten wäre es dem Einbrecher auch gar nicht möglich gewesen, das schwere Eichenbett von Tante Carmen an einen anderen Ort zu bugsieren.
    Der Mann kniete am Boden und stocherte mit einem Messer in den Ritzen zwischen den Di elen herum. Die Taschenlampe hatte er abgelegt, um mit beiden Händen ein kurzes Brett aus dem Fußboden pulen zu können. Schließlich leuchtete er in den Hohlraum hinein, suchte darin herum und fand wieder nichts.
    „Was ist das hier für ein abgefuckter Shit!“ , fluchte der Mann, sprang auf und trat gegen das Bett. Er war kaum größer als Arthur, aber von der Art her, wie er sich bewegte (und wie er fluchte), sicher deutlich jünger.
    Arthur hatte sich bereits nach einem Versteck umgesehen für den Fall, dass der Einbrecher auch im Schlafzimmer nicht fündig würde und woanders weitersuchen wollte . Gegenüber der Treppe stand ein alter, mächtiger Schrank im Flur, und zwischen der Außenmauer des Hauses und dem Schrank gab es eine Nische. Dort hinein duckte sich Arthur, als der Mann ins Bad ging.
    Arthur überprüfte schnell seinen Puls, doch der war in Ordnung. Allerdings verspürte er ein kaum zu bändigendes Bedürfnis, sich zu räuspern. Mit auf den Mund gepressten Händen schaffte er es, mit dem Räuspern zu warten, bis der Einbrecher im Bad ungeniert Lärm mac hte. Anscheinend fühlte er sich völlig unbeobachtet.
    Auf Zehenspitzen schlich sich Arthur an die Badezimmertür und guckte um die Ecke. Der zugeklebte Spiegel über dem Waschbecken war abgehängt und lag auf dem Boden. In der Wand dahinter schon wieder eine Öffnung. Wie viele Geheimverstecke hatte die Frau in i hrem Haus angelegt?! Und warum?!
    Soweit Arthur das von seinem Standort aus sehen konnte, befand sich in diesem Loch gar nichts. Der Mann mit der Kapuze war sauer.
    „Will der mich verarschen oder was?!“, schimpfte er vor sich hin. „Ich nehm doch nicht das ganze Haus auseinander! Jetzt reicht´s aber!“
    Hieß das etwa, dass der Kerl abhauen wollte? Schade. Hoffentlich wusste er wenigstens, w onach er gesucht hatte.
    Arthur machte sich bereit. Eigentlich dürfte eine Verhaftung kein Problem sein, angriffstec hnisch wäre es allerdings günstiger, wenn er auf der anderen Seite der Tür stand, dann konnte er dem Einbrecher, wenn der zurück zur Treppe wollte, seine Pistole gleich von hinten in die Rippen drücken.
    Also huschte er blitzschnell an der offenen Tür vorbei auf die andere Seite, zog seine Waffe und wartete. Und wartete. Warum kam der Typ nicht aus dem Bad? Hatte er Arthur etwa bemerkt und überlegte jetzt, wie er aus dem Haus flüchten konnte?
    Gerade hatte sich Arthur entschlossen, einen Blick ins Badezimmer zu riskieren, als er ein verdächtiges Knarren der Bodendielen innen im Zimmer direkt an der Türschwelle hörte - und in der nächsten Sekunde schien ihm eine Scheißtaschenlampe direkt in die Augen!
    Er sah nichts mehr, außer dass sich der Lichtstrahl plötzlich nach oben bewegte. Instinktiv hob er den linken Arm vor den Kopf und fing damit den Schlag ab. Ein kurzer, heftiger Schmerz im Unterarm, den Arthur sofort ignorierte, denn er hatte nur noch einen Gedanken im Kopf: Du darfst den Kerl auf keinen Fall entkommen lassen!
    Und

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